Anteilig gab es die meisten neu gegründeten Unternehmen 2022 im Wirtschaftsabschnitt Kunst, Unterhaltung und Erholung mit einer Rate von 12,6 %, gefolgt vom Bereich Erziehung und Unterricht mit 11,3 %. An dritter Stelle rangierte der Bereich Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen mit 10,9 %, zu dem beispielsweise Agenturen zur Arbeitsvermittlung oder Wachdienste, aber auch Reisebüros gehören. In allen drei Wirtschaftsabschnitten gab es zudem mehr Neugründungen als Schließungen. Am niedrigsten waren die Gründungsraten im Bereich Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung mit 3,2 %, im Bergbau (3,6 %) und im Verarbeitenden Gewerbe (4,0 %). Hier überwogen auch die Schließungen gegenüber den Neugründungen.
Gründungsrate sinkt mit steigenden Beschäftigtenzahlen
Bei kleineren Unternehmen mit wenig oder gar keinen abhängig Beschäftigten gibt es verhältnismäßig viele Neugründungen. So hatten rund 156 000 neu gegründete Unternehmen im Jahr 2022 keine abhängig Beschäftigten. Die Gründungsrate in dieser Größenklasse lag bei 13,6 %. In etwa 89 000 neu gegründeten Unternehmen waren 1 bis 4 Personen abhängig beschäftigt, die Gründungsrate war mit 7,1 % schon geringer als über alle Größenklassen hinweg. Noch deutlich niedriger war sie mit 1,3 % bei Unternehmen mit 5 bis 9 abhängig Beschäftigten. Knapp 5 000 Unternehmen dieser Größe wurden neu gegründet. Lediglich gut 2 000 Neugründungen hatten bereits im Gründungsjahr 10 oder mehr Beschäftigte, die Gründungsrate lag bei 0,6 %.
Methodische Hinweise:
Die Daten beruhen auf der europäisch abgestimmten Methodik der Unternehmensdemografie. Hierbei werden die Werte für echte Unternehmensgründungen und -schließungen von wirtschaftlich aktiven Unternehmen auf Basis des statistischen Unternehmensregisters ermittelt. Unternehmen, die aufgrund eines demografischen Ereignisses, wie beispielsweise Abspaltungen, Übernahmen, Vorgänger-Nachfolger, entstanden sind, zählen nicht dazu.
Bei den Schließungszahlen handelt es sich für das Berichtsjahr 2022 um vorläufige Werte. Endgültig werden Schließungen im Folgejahr unter Berücksichtigung der Reaktivierungen berechnet.