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Logistikkrise und Fachkräftemangel: Weihnachtsgeschäft und zentrale Branchen unter Druck

Die Lieferketten in Deutschland stehen vor einer Belastungsprobe. Angesichts des akuten Mangels an Lkw-Fahrern warnt der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik Entsorgung (BGL) vor Lieferengpässen im Weihnachtsgeschäft. Gleichzeitig zeigt eine aktuelle Analyse des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) drastische Personallücken in zentralen Wirtschaftsbereichen wie Gesundheit, Bau und Verwaltung.

Nach Angaben des BGL fehlen bundesweit rund 100.000 Lkw-Fahrer. „Das wird Auswirkungen auf das Weihnachtsgeschäft haben, weil Warenlieferungen oder Pakete verspätet ankommen können“, sagte BGL-Präsident Dirk Engelhardt. Jedes Jahr gingen rund 30.000 Fahrer in Rente, jedoch rückten nur 15.000 bis 17.000 Nachwuchskräfte nach, so Engelhardt weiter.

Zusätzlich belasten steigende Kosten die Logistikbranche. Eine um 84 Prozent erhöhte Maut und Insolvenzen von Speditionen treiben die Kosten nach oben. „Die Gewinnmargen liegen aktuell bei 0,1 bis 1,5 Prozent“, kritisierte Engelhardt. Dies gefährde die Stabilität der Branche nachhaltig.

Parallel dazu leidet Deutschland unter einem massiven Fachkräftemangel. Im Gesundheitswesen konnten 2023/2024 durchschnittlich 47.400 Stellen nicht besetzt werden. Besonders betroffen sind Physiotherapeuten (11.600 offene Stellen), zahnmedizinische Fachangestellte (7.350) sowie die Gesundheits- und Krankenpflege (7.100). Laut Kofa-Analysten wird der demografische Wandel den Bedarf an Fachkräften in diesen Bereichen weiter erhöhen.

Auch im Bauwesen zeichnet sich ein alarmierendes Bild ab. Rund 42.000 Stellen im Ausbaugewerbe bleiben unbesetzt, insbesondere in der Bauelektrik sowie der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Die Engpässe tragen erheblich zum schleppenden Wohnungsbau bei.

In der öffentlichen Verwaltung fehlen laut Kofa über 41.000 Fachkräfte. Besonders betroffen sind Sozialarbeit, Kinderbetreuung und Erziehungsberufe. Der Einzelhandel verzeichnet mit 29.800 unbesetzten Stellen ebenfalls deutliche Lücken.

Die Fachkräftelücke könnte weitreichende Folgen haben. Im Sozial- und Gesundheitswesen beeinträchtigt der Personalmangel andere Branchen, da betroffene Eltern und Pflegende ihre Arbeitszeiten reduzieren müssen. Trotz einer leichten Entspannung aufgrund der wirtschaftlichen Lage bleibt der Mangel historisch auf „sehr hohem Niveau“, so die Kofa-Studie.

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