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AstraZeneca stabilisiert China-Geschäft trotz Skandal um Ex-Chef

Nach dem Skandal um den langjährigen China-Chef Leon Wang, der im Oktober 2023 wegen mutmaßlich illegaler Arzneimittelverkäufe verhaftet wurde, hat AstraZeneca in seinem zweitgrößten Einzelmarkt überraschend schnell wieder Tritt gefasst. Im ersten Halbjahr stiegen die Umsätze in China um 4 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar, nachdem sie im Schlussquartal 2024 noch leicht rückläufig gewesen waren. Treiber waren die Aufnahme zweier Krebsmedikamente in das nationale Erstattungssystem sowie eine robuste Nachfrage nach älteren Präparaten in kleineren Städten.

Der britisch-schwedische Pharmakonzern setzt dabei auf eine Doppelstrategie: Einerseits stärkt er seine Position mit Investitionen wie dem angekündigten 2,5-Milliarden-Dollar-Forschungszentrum in Peking. Andererseits profitiert er von Wangs Expansionspolitik, die den Konzern tiefer in Provinzstädte brachte und Partnerschaften mit lokalen Krankenhäusern etablierte. Diese Präsenz hat geholfen, Preisdruck durch chinesische Generika abzufedern.

Konzernchef Pascal Soriot selbst reiste mehrfach nach China und nahm im März an einem Treffen mit Präsident Xi Jinping teil – eine symbolträchtige Geste, die das Vertrauen in die Zukunft des Geschäfts untermauerte. Analysten sehen das Schlimmste überstanden. „Das Unternehmen ist zurück im Wachstumsmodus“, sagt Bruce Liu von Simon-Kucher. Auch die Börse scheint überzeugt: Der Kurs hat sich von den Einbußen nach Wangs Verhaftung erholt.

Die Umstrukturierung an der Spitze hat jedoch Spuren hinterlassen. Wang, der das Geschäft zehn Jahre lang prägte und in Staatsmedien als einer der einflussreichsten chinesischen Manager eines westlichen Konzerns gefeiert wurde, sitzt weiterhin in Haft. Für die Mitarbeiter bleibt sein Fehlen spürbar, trotz stabiler Umsätze und erfolgreicher Produkteinführungen.

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