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AT&T setzt auf Konsolidierung mit 23-Milliarden-Dollar-Spektrumdeal – Regulierer bleiben Unsicherheitsfaktor

AT&T hat mit einem 23-Milliarden-Dollar-Kauf von Spektrumslizenzen des Satellitenbetreibers EchoStar seinen größten Schritt seit Jahren im US-Telekommarkt vollzogen. Der Deal folgt auf den 6-Milliarden-Dollar-Erwerb von Glasfaser-Infrastruktur von Lumen Technologies und signalisiert, dass der Konzern seine Konsolidierungsstrategie konsequent fortsetzt.
Die Transaktion markiert zugleich das Ende von EchoStars langjährigem Versuch, einen vierten nationalen Mobilfunkanbieter aufzubauen. Gründer Charlie Ergen gibt damit ein milliardenschweres Projekt auf, während AT&T seine Position in einem zunehmend konzentrierten Markt stärkt. EchoStars Boost-Mobile-Marke wird künftig über AT&T-Infrastruktur betrieben statt über ein eigenes Netz.
Aktionäre reagierten bislang positiv. Seit Jahresbeginn hat die AT&T-Aktie um 70 Prozent zugelegt, getragen von der Rückbesinnung auf das Kerngeschäft mit Mobilfunk und Glasfaser. Der Kurswechsel folgt auf die kostspieligen Fehlinvestitionen der 2010er-Jahre, als rund 150 Mrd. Dollar in Medienakquisitionen wie DirecTV und Time Warner flossen, die später wieder abgestoßen wurden.
Trotz der Euphorie bleibt die regulatorische Hürde hoch. Die Wettbewerbsbehörde des US-Justizministeriums hatte bereits Bedenken geäußert, dass AT&T, Verizon und T-Mobile zu viele Spektrumrechte bündeln. Zwar verweist AT&T auf zusätzlichen Wettbewerb durch Kabelanbieter wie Comcast oder Charter, die Netzkapazitäten mieten, doch Kritiker sehen im hohen Kaufpreis eine Wette auf weit entfernte Umsätze.
Der Preis liegt Schätzungen zufolge bis zu 7 Mrd. Dollar über dem Branchendurchschnitt, gemessen an den versorgten Bevölkerungszahlen. Analysten betonen, dass sich nennenswerte Erträge aus dem zusätzlichen Spektrum erst in einigen Jahren materialisieren dürften. AT&T setzt darauf, dass seine Größe und Investitionskraft den Ausbau von 5G und drahtlosem Internet schneller vorantreiben können, als es kleineren Herausforderern wie EchoStar möglich war.
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