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Umweltanalyse
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Ratgeber

Blick nach außen: Wie Umweltanalysen den Unternehmenserfolg sichern

Die Umweltanalyse stellt ein zentrales Instrument der strategischen Unternehmensplanung dar. Sie ermöglicht es, externe Einflussfaktoren systematisch zu erfassen und zu bewerten, um langfristige Entscheidungen fundiert treffen zu können. In einer zunehmend dynamischen und komplexen Umwelt ist es für Organisationen essenziell, potenzielle Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen.

Die Umweltanalyse ist Teil der externen Analyse im Rahmen der strategischen Planung. Ihr Ziel besteht darin, das unternehmerische Umfeld zu untersuchen, das außerhalb des direkten Einflussbereichs der Organisation liegt. Dabei wird zwischen dem allgemeinen (makroökonomischen) und dem spezifischen (marktbezogenen) Umfeld unterschieden. Das allgemeine Umfeld umfasst unter anderem politische, ökonomische, gesellschaftliche, technologische, ökologische und rechtliche Faktoren. Das spezifische Umfeld bezieht sich auf Marktteilnehmer wie Kunden, Wettbewerber, Lieferanten oder potenzielle neue Marktakteure.

Die systematische Erhebung und Auswertung dieser externen Einflussgrößen dient dazu, Entwicklungen frühzeitig zu identifizieren und deren Relevanz für das eigene Unternehmen zu analysieren. Auf diese Weise können strategische Handlungsspielräume erschlossen und Fehlentscheidungen vermieden werden.

Umweltanalyse: Makroumweltanalyse – Betrachtung übergeordneter Einflussfaktoren

Die Makroumweltanalyse konzentriert sich auf Faktoren, die das gesamte wirtschaftliche Umfeld betreffen. Eine etablierte Methode zur Strukturierung dieser Analyse ist das sogenannte PESTEL-Modell. Dieses umfasst sechs zentrale Einflussbereiche:

  • Politische Faktoren: Dazu zählen staatliche Eingriffe, Steuerpolitik, Handelsbeschränkungen oder politische Stabilität. Politische Entscheidungen können maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit nehmen.
  • Ökonomische Faktoren: Hierzu gehören unter anderem das Wirtschaftswachstum, Wechselkurse, Inflation, Arbeitslosenquote sowie das Zinsniveau. Diese Variablen bestimmen das gesamtwirtschaftliche Umfeld, in dem Unternehmen agieren.
  • Soziokulturelle Faktoren: Gesellschaftliche Werte, demografische Entwicklungen, Bildungsstand oder Lebensgewohnheiten wirken sich auf Konsumverhalten und Arbeitsmärkte aus.
  • Technologische Faktoren: Innovationen, Forschung und Entwicklung sowie technologische Trends beeinflussen Produktionsverfahren und Marktchancen.
  • Ökologische Faktoren: Umweltbewusstsein, Klimawandel, Ressourcenknappheit und gesetzliche Umweltauflagen gewinnen zunehmend an Relevanz.
  • Rechtliche Faktoren: Gesetzliche Rahmenbedingungen, etwa im Wettbewerbs-, Umwelt- oder Arbeitsrecht, definieren Spielräume und Pflichten unternehmerischen Handelns.

Die PESTEL-Analyse hilft, externe Entwicklungen strukturiert zu erfassen und deren mögliche Auswirkungen auf die strategische Ausrichtung zu antizipieren.

Analyse des spezifischen Umfelds – Markt- und Wettbewerbsdynamik im Fokus

Neben der Makroumwelt ist das spezifische Umfeld von zentraler Bedeutung. Die Branchenstrukturanalyse nach Michael E. Porter bietet ein bewährtes Instrument zur Untersuchung der Wettbewerbssituation. Sie basiert auf fünf Wettbewerbskräften (Five Forces):

  1. Bedrohung durch neue Wettbewerber: Eintrittsbarrieren wie Kapitalbedarf oder Marktzugang beeinflussen die Intensität des Wettbewerbs.
  2. Verhandlungsmacht der Lieferanten: Eine hohe Marktmacht auf der Angebotsseite kann zu steigenden Kosten führen.
  3. Verhandlungsmacht der Abnehmer: Starke Kundenpositionen können Preisdruck erzeugen und Margen reduzieren.
  4. Bedrohung durch Ersatzprodukte: Substitutionsmöglichkeiten können Nachfrageverlagerungen zur Folge haben.
  5. Rivalität unter bestehenden Wettbewerbern: Intensität und Struktur des Wettbewerbs in der Branche bestimmen die Gewinnpotenziale.

Die Analyse dieser Kräfte bietet wertvolle Erkenntnisse über die Attraktivität eines Marktes sowie über potenzielle Erfolgsfaktoren für das eigene Unternehmen.

Prozess der Umweltanalyse und Integration in die Strategieentwicklung

Die Durchführung einer Umweltanalyse erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst gilt es, relevante Einflussfaktoren zu identifizieren. Anschließend werden diese hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihres möglichen Einflusses bewertet. Die systematische Auswertung der Daten ermöglicht die Ableitung strategischer Implikationen, die in Form von Chancen und Risiken dargestellt werden. Im strategischen Planungsprozess bildet die Umweltanalyse somit die Basis für eine SWOT-Analyse, in der externe Gegebenheiten mit internen Stärken und Schwächen kombiniert werden.

Ein zentraler Erfolgsfaktor liegt in der kontinuierlichen Aktualisierung der Analyseergebnisse. Aufgrund der raschen Veränderung externer Rahmenbedingungen ist es unerlässlich, die Umwelt regelmäßig zu beobachten und die strategische Planung entsprechend anzupassen.

Herausforderungen und Grenzen der Umweltanalyse

Trotz ihrer hohen Relevanz ist die Umweltanalyse mit Herausforderungen verbunden. Zum einen bestehen Unsicherheiten bei der Prognose zukünftiger Entwicklungen. Zum anderen kann die Fülle an Informationen zu einer Überforderung führen, wenn keine klare Priorisierung erfolgt. Zudem ist die objektive Bewertung externer Faktoren oft schwierig, da Interpretationen von subjektiven Annahmen geprägt sind.

Die Qualität der Umweltanalyse hängt maßgeblich von der Datenverfügbarkeit, der methodischen Kompetenz sowie der interdisziplinären Zusammenarbeit im Unternehmen ab. Eine einseitige Fokussierung auf einzelne Faktoren kann zu Fehleinschätzungen führen, weshalb ein ganzheitlicher Analyseansatz empfehlenswert ist.

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Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.

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