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Boss vs. Leader

Ratgeber

Chef oder Führungskraft? Was einen guten Leader ausmacht

Eine gute Führungskraft erkennt ihre Effektivität in der Resonanz der Mitarbeiter. Für überzeugende Arbeitsergebnisse und Fortschritte im Betrieb ist die Motivation aller Beteiligten stets eine entscheidende Voraussetzung. Meist ist der Vorgesetzte von Haus aus produktiv und engagiert. Bei Reibungen im Unternehmen kommt es auf seine Kompetenz an, diese Eigenschaften auf seine Mitarbeiter zu übertragen.

Auch im Arbeitsleben gibt es zwei Charaktertypen, die sich grundsätzlich voneinander unterscheiden. Boss vs Leader: Auf der einen Seite der Boss, der befiehlt und Gehorsam erwartet. Auf der anderen Seite der emphatische Vorgesetzte, der seine Mitarbeiter anleitet, ihre Anliegen wahrnimmt und für Abhilfe sorgt, wenn mangelhafte Strukturen mögliche Arbeitserfolge verhindern.

Beide agieren ihrem jeweiligen Naturell entsprechend, handeln spontan, ohne ihr Verhalten zu hinterfragen. Beide Typen findet man auch im wirklichen Leben immer wieder. Um das jeweilige Verhalten besser zu verstehen und gegebenenfalls korrigieren zu können, ist es nützlich, sich die verschiedenen Führungsstile in den üblichen Arbeitszusammenhängen näher anzusehen.

Boss vs Leader: Merkmale und Eigenschaften

Wer ein Team erfolgreich managt, muss noch keine gute Führungskraft sein. Oft bleiben die Leistungen hinter den Erwartungen zurück, oder es ergibt sich eine hohe Mitarbeiterfluktuation. Der Hauptgrund für Kündigungen unter Angestellten ist ein fragwürdiger Führungsstil des Vorgesetzten. Für den Chef selbst kann seine Funktion eine Bereicherung oder eine Herausforderung sein.

Der Chef

Wer sich als Boss versteht, muss ständig seine Autorität demonstrieren. Er verlangt Respekt von anderen, den sie ihm nicht selbstverständlich entgegenbringen. Macht und Kontrolle sind seine Maximen, und er wird alles einsetzen, um beide Vorteile zu erhalten.

Ständige Kontrolle

Nichts entgeht ihm, ständig beobachtet er seine Mitarbeiter, immer auf der Suche nach Verfehlungen. Schwache Leistungen sanktioniert er mitunter über alle Maßen. Seine Kommunikationsfähigkeit ist reduziert: Er hört zwar die Beschäftigten an, reagiert aber nicht auf ihre Bedürfnisse. Nach seiner Ansicht entstehen ihre überzogenen Ansprüche durch fehlende Bemühungen. Seine Mitarbeiter sollen die ihnen zugeteilten Aufgaben erledigen, ein Feedback ist von ihm nicht zu erwarten.

Entscheidungen werden allein getroffen

Denn er sieht sich in einer übergeordneten Funktion. Statt sich zu arrangieren, erteilt er Befehle, weist seinen Beschäftigten ihre Aufgaben zu, Widerspruch duldet er nicht. Ergeben sich Probleme mit der Umsetzung eines Projekts, liegt die Schuld unbestreitbar bei den Mitarbeitern.

Seine Entscheidungen trifft dieser Vorgesetzte ohne Rücksprache, die Umsetzung aber überlässt er dem Team. Während der Ausführung ist eine weitere Absprache nicht erwünscht, er selber bleibt passiv im Hintergrund. In der Folge verstecken die Mitarbeiter die aufkommenden Probleme, wenn das positive Resultat des Projekts gefährdet ist.

Der Unterschied zwischen Boss und Leader

Die Führungskraft

Der Leader hingegen verbreitet Inspiration. Ohne explizit dazu aufzufordern, vermittelt er Motivation. Das Team orientiert sich an ihm als ein Vorbild, wächst an seinem Beispiel. Denn er kennt die Stärken seiner Mitarbeiter und hilft, die Schwächen zu bessern.

Teamerfolg steht im Fokus

Stets ist er auf der Suche nach Möglichkeiten, sein Anliegen zu vermitteln. Die Erfolge seines Teams sind ihm bewusst, und er lässt sie wissen, dass er ihre Arbeit anerkennt. Treten Schwierigkeiten auf, begibt er sich in die Rolle des Lehrers und hilft, bessere Lösungen zu entwickeln.

Kommunikation ist ein zentrales Element seines Führungsstils. Er hört den Mitarbeitern zu und fordert sie zu einem umfassenden Feedback auf. Treten Probleme auf, die ihre Ursache in seinem Verhalten haben, ergreift er Maßnahmen, um die Schwierigkeiten abzustellen. Er fordert die Beschäftigten auf, kreativ mitzuwirken. Ihre Verbesserungen erachtet er als gleichwertig mit den eigenen Ideen.

Selbstständigkeit der Mitarbeiter

Er fordert nie, eine Maßnahme unbedingt bis zu einem bestimmten Termin zu erledigen. Vielmehr fragt er nach, ob der Zeitrahmen ausreicht. Die Meinung der anderen ist ihm wichtig, immer wieder interessiert ihn die Auffassung seiner Mitarbeiter. Der Leader achtet darauf, dass ein Team alle nötige Zeit für die Aufträge hat. Sämtliche Ressourcen müssen in ausreichendem Maße vorhanden sein, um erfolgreich zu sein. Ist dies nicht der Fall, sorgt er für bessere Voraussetzungen und optimiert die Bedingungen.

Seine Mitarbeiter arbeiten autonom und die Selbständigkeit fördert ihr Verantwortungsbewusstsein. Sie identifizieren sich mit dem Unternehmen und begreifen ihre Tätigkeit als einen eigenen Beitrag zum Erfolg des Betriebs. Treten aber Schwierigkeiten auf, weiß der Chef, wann er sich einbringen muss. Oder das Team ist selbstbewusst genug, um selber aktiv zu werden und Probleme anzusprechen.

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Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

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