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© Celine Nadolny

Meinung

Buchtipp: Ein Rundum-Ratgeber für die Finanzplanung von Privatleuten

ARBEITNEHMER SCOUT (m/w/d) von der DATEV eG ist ein Rundum-Ratgeber für die Finanzplanung von Privatleuten. Dieser ist in Zusammenarbeit mit dem renommierten Verbraucherportal Finanztip und dem Deutschen Verband vermögensberatender Steuerberater (DVVS) entstanden. Die Zielgruppe dieses Ratgebers sind eigenverantwortliche Menschen, die nicht blind auf die Aussagen und Thesen der vermeintlichen Experten und Expertinnen vertrauen wollen, um ihre Finanzen selbst zu organisieren.

Thematisch deckt dieses mit über 500 dünnen Seiten – ähnlich einem Gesetzbuch – sehr umfangreiche Werk allerlei spannende Bereiche ab. Die drei großen Themenblöcke sind dabei:

  1. Absicherung
  2. Vorsorge
  3. Familie

Mit dem zusätzlichen Sonderthema: „Was kann ich mit Anfang 50 zusammen mit meiner Steuerberatung noch für meine Rente tun?“

In diesen Themenblöcken widmen sich die Autoren und Autorinnen tatsächlich allen relevanten Produkten, die uns auf unserem Lebensweg so begegnen könnten. Diese werden in typischer Finanztip-Manier kritisch unter die Lupe genommen, kompakt zusammengefasst und mit klaren Handlungsempfehlungen versehen. Über verschiedene Links wird dann auch unabhängig von der Aktualität dieser Publikation auf die zurzeit besten Anbieter verwiesen.

So sollte es den Leser danach deutlich leichter fallen, sich konstruktiv mit einer Beratung oder gar komplett eigenverantwortlich mit den Themen auseinanderzusetzen.

Dr. Reinhard Gabler bringt Missstand zum Ausdruck

„Wir alle stehen von Beginn des Berufslebens an vor der Frage, wie wir uns absichern und für den Ruhestand vorsorgen wollen. Und viele von uns haben dabei bereits Erfahrungen mit Verkäufern von Finanzprodukten gesammelt, die weniger die Kundenbedürfnisse als eigene Provisionsinteressen im Auge hatten.“ Reinhard Gabler

Dr. Reinhard Gabler bringt damit leider einen sehr prägnanten Missstand zum Ausdruck, der besonders in den vergangenen Jahren immer schlimmer geworden ist.

„Insbesondere deswegen plädiere ich immer wieder für eine umfassende oder zumindest grundlegende finanzielle Bildung vor allem für jüngere Menschen.“

Denn junge Menschen, die gerade ihre Ausbildung beginnen oder in der Uni kurz vor ihrem Abschluss stehen, sind gefundene Opfer für Strukturvertriebe und findige Berater.

Unbedacht unterschriebene Verträge

In jugendlicher Naivität – und vor allem unter Gruppenzwang und dem Gesetz der Reziprozität – unterschreiben viele völlig unbedacht die wildesten Verträge. Einige davon lassen sich im Nachgang noch korrigieren, manche sind aber unkündbar wie beispielsweise Direktversicherungen. Und eines haben sie allesamt gemeinsam: Sie kosten einen Haufen Geld. Wobei man bei diesem Punkt eben nicht nur die wohlmöglich zu hohen Beiträgen, sondern auch die nicht berücksichtigten Risiken, die geringeren Renditen und schlussendlich auch die verlorenen Opportunitäten einkalkulieren muss.

So kann es gut und gerne vorkommen, dass eine Person mit Mitte bis Ende zwanzig eine fünfstellige Summe aufgrund von unterdurchschnittlicher Beratung in den Sand gesetzt hat.

Aber Reinhard Gabler führt korrekterweise weiter aus, dass „jene unter uns, die ihre Geldangelegenheiten deshalb lieber selbst in die Hand nehmen wollen, sich dann aber schnell von der Informationsfülle und dem unüberschaubaren Angebot überfordert [sehen].“ Und nein, die meisten Finanzblogger helfen in diesem Zusammenhang mit ihrer Arbeit nicht. Denn viele von ihnen befeuern die teilweise konträre Informationsflut immer weiter, statt sich auf die Fakten und wissenschaftlich fundierte Analysen zu konzentrieren und so aufrichtig zu helfen.

ARBEITNEHMER SCOUT (m/w/d) von der DATEV eG fasst alle wichtigen Informationen zum Thema Finanzen zusammen.

Ein Werk, das Orientierung bietet

Die Autoren und Autorinnen haben in diesem Missstand für sich die Aufgabe entdeckt, ein umfassendes Werk zu schaffen. Eine Publikation, die mit den wichtigsten Informationen dient, Orientierung bietet sowie den Weg zur individuell richtigen Entscheidung leitet.

„Vor den eigenen Finanzen scheuen leider noch viel zu viele Menschen zurück. ‚Zu kompliziert‘, ‚zu lästig‘ oder ‚zu unübersichtlich‘ höre ich immer wieder. Anbieter hören das oft sogar ganz gerne, es erspart ihnen mündige Kunden und kritische Nachfragen. Doch sich selbst um sein Geld zu kümmern ist einfacher als viele denken. Man muss nur wissen, wie.“ Hermann-Josef Tenhagen

Und damit die Leser wissen, wie es besser geht, behandelt dieses Buch alle wichtigen Bereiche. Mit dabei unter anderem:

  • Risikoversicherung
  • Krankenversicherung
  • Gesetzliche Pflegeversicherung
  • Basisvorsorge (u.a. 3 Säulen der Altersvorsorge)
  • Geförderte Vorsorge (Riester-Rente, betriebliche Altersvorsorge)
  • Private Vorsorge
  • Immobilien
  • Ehe
  • Kinder
  • Eltern
  • Erben

Die Beiträge zu den einzelnen Themen sind dabei für mich weder zu kurz noch zu lang geraten, sondern wirklich on point. Die optische Gestaltung ist offen gestanden großartig, die interaktive Nutzung vorbildlich und generell empfinde ich dieses Buch in weiten Teilen als ähnlich lesenswertes Standardwerk im Bereich Finanzplanung wie Gerd Kommers Souverän Investieren für die Kapitalanlage und der KONZ für das Thema Steuern.

Volle Punktzahl für ein sehr umfangreiches, tiefgreifendes, toll aufgearbeitetes und lesenswertes Buch.

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Seit sie denken kann liest Celine Nadolny alles, was sie zwischen die Finger kriegen kann. Noch während ihres dualen Studiums zum B.A. in Business Administration machte sie sich als mittlerweile Deutschlands einflussreichste Sachbuchkritikerin selbständig, wurde dafür dutzendfach prämiert und steht auf der Forbes 30-Under-30 Liste. Für das GEWINNERmagazin checkt die Jungunternehmerin regelmäßig neue Bücher in den Bereichen Finanzen, Erfolg und Steuern.

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