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© Celine Nadolny

Meinung

Buchtipp zum Thema Finanzen: MONEY von Tony Robbins

MONEY von Tony Robbins ist für mich einer der internationalen Klassiker zum Thema Money-Mindset – obwohl es noch gar nicht so alt ist. Das Buch ist die perfekte Begleitung für alle, die sich auf ihrem Weg zur finanziellen Freiheit befinden. Denn es handelt sich um eines der umfangreichsten Bücher in diesem Genre – vielleicht ist es gar das umfangreichste. Auch wenn der Fokus des Autors selbstverständlich auf dem Erfolgsfaktor Mindset liegt, bekommen wir als Leser:in doch auch eine ganze Reihe an wertvollen Investment-Tipps an die Hand. Im Zuge der Recherche zu diesem Buch hat sich Tony nämlich mit 50 der erfolgreichsten Investment-Legenden unterhalten. Einige Ausschnitte aus den teilweise recht privaten Interviews finden sich im hinteren Teil des Buches. Sie bilden den passenden Abschluss des knapp 600 Seiten schweren Werkes.

Man kann dieses Buch ein Stück weit mit Bodo Schäfers Der Weg zur Finanziellen Freiheit vergleichen. Was Bodo Schäfer allerdings für den deutschsprachigen Raum darstellt, das ist Tony Robbins auf der weltweiten Bühne. Beide sind wahre Meister des richtigen Mindsets. Tony Robbins spielt allerdings gefühlt nochmals in einer anderen Liga. Wer eine Vorstellung von seiner einnehmenden Energie bekommen möchte, dem kann ich nur wärmstens seinen Weltbestseller Das Power Prinzip oder die Netflix Dokumentation I am not your Guru empfehlen. Natürlich kannst du auch direkt an einem seiner unvergleichlichen Seminare teilnehmen und ihn live erleben.

Der Unterschied zwischen Tony Robbins und Bodo Schäfer sowie ihren beiden Büchern zur finanziellen Freiheit liegt in ihren Lehrmeistern und Lehrmeisterinnen. Im Falle von Tony Robbins umfassen diese einige der einflussreichsten Persönlichkeiten, die die Investment-Branche zu bieten hat. Somit braucht man als Leser der Bücher von Tony Robbins auch keine Angst vor völlig überzogenen Anlageszenarien zu haben, wie es sehr häufig bei Bodo Schäfer bemängelt wird.

Über den Inhalt des Buches

Trotz vermeintlich eindeutigem Titel behandelt es in alter Tony Robbins Manier nicht allein die monetäre Komponente. Vielmehr steht sollen die Leser lernen, sich das Leben einzurichten, das sie sich wünschen. Dazu gehört es selbstverständlich auch die Rolle von Geld im eigenen Leben zu definieren. Tony begleitet die Leser auf diesem Weg und liefert in unterschiedlichen Bereichen immer wieder wertvollen Input und hilfreiche Impulse. Großartige Praxisbeispiele, kleine Geschichten und eine sehr gute Formatierung und Illustration des Werkes untermauern dies: Wichtige Stellen werden hervorgehoben, zudem sind kleine Karikaturen eingebaut und auch zu den Interviewpartnern und -partnerinnen erhalten wir ein Bild. Das verbessert nicht nur den Lesefluss deutlich, sondern macht dieses Buch auch zu einem möglichen Finanzplaner für alle wichtigen Schritte, ohne dabei allerdings bis ins letzte Detail zu gehen. Dennoch lernen wir die unterschiedlichen Arten von Beratern ebenso wie diverse Finanzprodukte kennen. Es enthält eben alles, was wir wissen müssen, um loszulegen.

Dabei sollte den Lesern bewusst werden, dass wir uns diesem Thema nicht entziehen können. In unserem Leben ist ständig und im Grunde bei allem, was wir tun, Geld im Spiel. Wichtig ist es, sich nicht vom Geld beherrschen zu lassen, sondern – im Gegenteil – das Geld zu beherrschen. Wir müssen selbst bestimmen, welchen Raum diese Variable in unserem Leben einnimmt. Und genau dazu rüstet uns Tony Robbins mit seiner Lebenserfahrung und seinem Netzwerk an inspirierenden Persönlichkeiten und Finanzikonen aus.

MONEY von Tony Robbins

MONEY von Tony Robbins ist für absolute Neulinge nicht ganz leicht zu lesen.

Nicht unbedingt für absolute Neulinge geeignet

Dieses Buch ist trotz allem nicht die leichteste Lektüre. Damit ist es sowohl inhaltlich wie auch physisch nicht unbedingt das passende Buch für absolute Neulinge auf dem Gebiet oder lesefaule Gesellen und Gesellinnen. Ich würde es als passend einstufen für all diejenigen, die bereits erste Schritte auf dem Gebiet gemacht haben. Auch jene, die sich dafür bereit fühlen, den nächsten Schritt zu gehen, aber denen noch die Orientierung und die Leidenschaft fehlt, sich tiefer in Fachliteratur einzulesen, kommen auf ihre Kosten. Der Inhalt des Buchs und die motivierende Art des Autors machen es leicht, anschließend zu anspruchsvolleren Finanzbüchern überzugehen. Denn dazu animiert Tony immer wieder.

Vor allem das Interwiev mit John C. Bogle ist im Kopf geblieben

Unter all den wertvollen Interviews im hinteren Teil des Buches ist mir vor allem das mit John C. Bogle im Kopf geblieben. Er ist der legendäre Gründer der Vanguard Group, einer der größten Investmentgesellschaften der Welt. Darüber hinaus gilt er bekanntlich auch als einer der Mitbegründer und passionierter wissenschaftlicher Förderer des passiven Investierens.

Tony führt mit dieser Persönlichkeit ein wirklich interessantes und erfrischend ehrliches Gespräch über Investment-Ansätze, Tipps und Tricks für Einsteiger und die Lebensphilosophie. Dabei äußert sich Bogle gewohnt angriffslustig gegenüber Finanz-Gurus und gibt interessante Einblicke in sein eigenes Portfolio.

„Sie können, sagen wir 1.024 Leute in einen Raum stecken und Münzen werfen lassen. Es wird einer darunter sein, der zehnmal hintereinander Kopf wirft. Und dann sagen Sie: ‚Mensch, der hat aber Glück‘ Richtig? Im Investmentgeschäft sagen Sie dagegen: ‚Was für ein Genie.‘ Sie können auch Gorillas Münzen werfen lassen, das Ergebnis ist genau das Gleiche“ John C. Bogle

Arbeit von John C. Bogle zahlte sich aus

Bereits in der Einleitung beschreibt Tony, wie Bogle schon 1974 seine Firma gründete und die ersten Indexfonds auflegte. Dafür wurde er zunächst übel von den anderen Akteuren der Finanzwelt verspottet. Über die Jahre hinweg investierte Bogle sehr viel Geld in wissenschaftliche Untersuchungen, um seinen Ansatz zu belegen. Und die Arbeit zahlte sich aus, denn sein Unternehmen wuchs stetig und ist mittlerweile eine der größten Investmentgesellschaften der Welt. Bis heute werden diese Untersuchungen an Universitäten gelehrt und die Idee des günstigen Indexfonds wurde bekanntlich zum Mode-Investment.

Trotzdem gibt es immer noch viele aktive Anleger und teilweise sogar Trader (ich unterscheide für mich immer in der Frequenz des Handelns). Diese versuchen Tag für Tag voller Elan und Emotionen den Markt zu schlagen. Das Schlimme für mich ist, dass einige von ihnen – schon rein statistisch gesehen – Erfolg haben müssen. Und das teilweise sogar über verhältnismäßig lange Zeiträume. Das sagt auch John C. Bogle in oben genanntem Zitat. Er führt weiter aus, dass es im Wesentlichen am gelungenen Marketing liegt, dass immer noch eine solch große Schar von teilweise unerfahrenen Anleger:innen und Trader selbst aktiv handelt oder in aktiv gemanagte Fonds investiert.

Fazit

Bereits für diese Interviews lohnt sich das Buch. Das lässt auch darüber hinwegsehen, dass sich der Autor auf mehr als 600 Seiten eben auch das ein oder andere Mal wiederholt. Für mich immer noch eines der komplettesten Finanz-Mindset-Einsteigerbücher auf dem Markt.

Natürlich würde ich nicht behaupten, dass die Worte berühmter und einflussreicher Personen wertvoller sind als die Worte eines oder einer Unbekannten. Dennoch kann man anhand der Widmungen, Danksagungen und einleitenden Worte auf den ersten 20 Seiten dieses Buches abschätzen, dass selbst große Persönlichkeiten Tony Robbins und seinen Worten Aufmerksamkeit und Vertrauen schenken – und das lässt sich in diesem Fall als ein sich bestätigendes Qualitätsmerkmal werten.

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Seit sie denken kann liest Celine Nadolny alles, was sie zwischen die Finger kriegen kann. Noch während ihres dualen Studiums zum B.A. in Business Administration machte sie sich als mittlerweile Deutschlands einflussreichste Sachbuchkritikerin selbständig, wurde dafür dutzendfach prämiert und steht auf der Forbes 30-Under-30 Liste. Für das GEWINNERmagazin checkt die Jungunternehmerin regelmäßig neue Bücher in den Bereichen Finanzen, Erfolg und Steuern.

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