Setze dich mit uns in Verbindung

GEWINNERmagazin.de

Ticker

China dreht an der Rohstoff-Schraube – Peking schränkt Export Seltener Erden drastisch ein

Exportbremse für strategische Metalle

Wie das Ministerium am Donnerstag mitteilte, dürfen chinesische Unternehmen künftig ohne staatliche Zustimmung weder Technologien zur Förderung noch zur Weiterverarbeitung Seltener Erden ins Ausland exportieren oder mit ausländischen Partnern zusammenarbeiten. Betroffen sind insbesondere Rüstungs- und Halbleiterindustrien – also Sektoren, in denen westliche Länder auf chinesische Lieferungen angewiesen sind.

China produziert rund 90 Prozent der weltweiten Seltenen Erden – Elemente, die für Elektromotoren, Windräder, Laser, Halbleiter und Militärtechnik unverzichtbar sind. Beobachter sehen die neuen Maßnahmen als Versuch, im globalen Technologie- und Machtkampf gezielt Druck auf den Westen auszuüben.

Europa fürchtet neue Engpässe

Die EU-Kommission zeigte sich besorgt und prüft die Folgen der Entscheidung. Nach Einschätzung des ifo-Instituts könnten die Einschränkungen massive Folgen für die europäische Industrie haben. Neu sei, dass Peking nicht nur die Rohstoffe selbst, sondern auch die Technologie zur Trennung und Raffination kontrolliere.
„Engpässe entstehen somit nicht allein auf der Materialebene, sondern zunehmend auch im Bereich der Verfahren“, sagte ifo-Expertin Isabelle Gourevich. Europa müsse nun eigene Kapazitäten in der Magnetproduktion und Raffination aufbauen – kurzfristig sei das allerdings kaum realisierbar.

Politische Botschaft an Washington

Die Maßnahme kommt zu einem heiklen Zeitpunkt: In wenigen Wochen wollen sich Xi Jinping und Donald Trump in Südkorea treffen. Laut Analyst Tim Zhang von Edge Research ist die Entscheidung ein „geostrategischer Schachzug“, um die Verhandlungsposition Chinas im Vorfeld des Gipfels zu stärken.

An der Börse sorgte die Nachricht für Bewegung: Aktien chinesischer Minen- und Technologiekonzerne wie China Northern Rare Earth Group legten um mehr als acht Prozent zu. In Südkorea – Heimat der Speicherchiphersteller Samsung und SK Hynix – prüft die Regierung bereits die Folgen für die eigene Industrie.

Deutsche Rüstungsindustrie zeigt sich gelassen

In Deutschland geben sich Unternehmen wie Rheinmetall und Hensoldt vorerst unbeeindruckt. Rheinmetall erklärte, man verfüge über stabile Lieferketten und Rohstoffreserven für fünf Jahre. Hensoldt verwies zwar auf einen vervierfachten Preis für das Halbmetall Germanium, sieht die eigene Versorgung aber weiterhin gesichert.

Langfristig droht technologische Abhängigkeit

Für die Chipindustrie sind die Mengen Seltener Erden zwar gering, doch Branchenvertreter warnen vor einer wachsenden strategischen Abhängigkeit. Stefano Orlando von SEMI Europe betonte: „Kurzfristig ist das keine Krise, aber langfristig ein strukturelles Risiko.“

Chinas Schritt zeigt, wie sehr sich wirtschaftliche Machtpolitik inzwischen über Rohstoffe definiert – und wie verletzlich Europa und die USA bei Zukunftstechnologien tatsächlich sind.

Weiterlesen

Bei Nachrichten von Eulerpool handelt es sich um extern erstellte Tickermeldungen. Ihre Einbettung erfolgt automatisch. Sie werden von uns nicht überprüft oder bearbeitet.

Klicke, um zu kommentieren

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mehr in Ticker

Nach oben