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China stellt sich gegen US-Zölle – Wang Yi warnt BRICS-Staaten vor „Kapitulation“ vor Washington


Mit scharfen Worten hat Chinas Außenminister Wang Yi auf dem BRICS-Außenministertreffen in Brasilien die jüngsten US-Zolldrohungen verurteilt und andere Schwellenländer zum Widerstand aufgerufen. „Wer schweigt, Kompromisse eingeht oder einknickt, wird nur ermutigen, dass der Tyrann weitergeht“, sagte Wang am Montag und spielte damit unmissverständlich auf die Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump an.
Wangs Aussagen erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem Washington laut Finanzminister Scott Bessent neue Maßnahmen gegen Peking vorbereitet – darunter ein mögliches Exportverbot für bestimmte Güter wie Halbleiterkomponenten oder medizinisches Gerät. Bessent nannte dies eine Eskalationsoption, die man „nicht nutzen wolle, aber in der Tasche habe“. Gleichzeitig betonte er, es liege an China, den ersten Schritt zur Deeskalation zu tun.
Die Führung in Peking lehnt bisher bilaterale Verhandlungen ab und fordert stattdessen einen vollständigen Abbau aller US-Zölle als Voraussetzung für Gespräche. In einem Video, das das chinesische Außenministerium am Dienstag veröffentlichte, unterstreicht eine Stimme im Off die Haltung Pekings: „China wird nicht auf die Knie gehen.“
Die Devisenmärkte reagierten positiv auf den demonstrierten Selbstbehauptungswillen: Der Offshore-Yuan stieg um 0,2 % auf ein Dreiwochenhoch, chinesische Aktien in Hongkong legten bis zu 1,1 % zu.
Während die USA multilaterale Abkommen zunehmend umgehen, inszeniert sich China als Verteidiger der regelbasierten Weltwirtschaftsordnung. Wang appellierte an die BRICS-Staaten, multilaterale Prinzipien zu wahren und sich nicht gegeneinander ausspielen zu lassen. Beobachter wie Dylan Loh von der Nanyang Technological University sehen in dieser Positionierung vor allem ein strategisches Signal: Schwäche zu zeigen, sei für Peking derzeit keine Option.
Gleichzeitig bereitet sich die chinesische Regierung auf langfristige Handelskonflikte vor. Laut Nomura könnten die aktuellen US-Zölle bis zu 15,8 Millionen Arbeitsplätze kosten. Goldman Sachs identifiziert vor allem Hersteller von Kommunikationstechnik, Chemieprodukten und Bekleidung als besonders anfällig.
Am Montag kündigten chinesische Regierungsstellen daher gezielte Unterstützung für Exporteure an, etwa über erleichterte Kreditvergabe und mögliche Zinssenkungen. Rund ein Drittel des chinesischen Wachstums war 2024 exportgetrieben – und soll nun politisch stabilisiert werden.

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