Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Das ist wohl auch der Grund, weshalb er sein Eigenheim gerne in bekannter Umgebung kauft. Wenn in Städten allerdings mehr als 500.000 Einwohner leben, weichen viele immer häufiger auf Mittel- und Kleinstädte aus. Das ergab eine Studie von Interhyp.
Eine Studie von Interhyp der letzten fünf Jahre ergab, dass die Deutschen ihre Immobilie am liebsten dort kaufen oder bauen, wo sie sich heimisch fühlen. In den letzten Jahren änderte sich das jedoch, sobald in Städten mehr als 500.000 Menschen lebten. Dazu erklärt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender von Interhyp: “Metropolbewohner wollen heute häufiger als früher ihre eigene Immobilie in Mittel- und Kleinstädten erwerben. Menschen vom Land oder sehr kleinen Ortschaften ziehen dort seltener fort als vor einigen Jahren“. Dieser Trend setze sich auch seit der Corona-Krise fort, im zweiten Quartal sogar leicht verstärkt.
Wenig Dynamik in Mittel- und Kleinstädten
Die Tendenz der Menschen, auch dort zu kaufen oder bauen, wo sie bereits wohnen, ist am größten in den Mittel- und Kleinstädten. In der ersten Hälfte des Jahres 2020 waren es 68 Prozent der Immobilienkäufer aus Kleinstädten, die in Kleinstädten, und 66 Prozent der Käufer aus Mittelstädten, die auch in Mittelstädten gekauft oder gebaut haben. Jene, die auf dem Land leben, sind zu 59 Prozent auf dem Land geblieben.
Menschen wollen verstärkt die Metropolen verlassen
Während früher auch die Großstädter gerne in ihrer gewohnten Umgebung geblieben sind, beobachtet Interhyp seit einigen Jahren eine andere Entwicklung: Die Stadtflucht aus Großstädten und Metropolen bei Immobilienkäufern und Bauherren. 2016 waren es noch 63 Prozent, die ein Eigenheim in einer Stadt mit 500.000 Bewohnern erwerben wollten, im ersten Halbjahr 2020 waren es nur noch 57 Prozent. Die tatsächliche Zahl der Immobilienkäufe in Großstädten sank von 61 auf aktuell 58 Prozent.
Dafür zieht es die Bewohner der Metropolen immer häufiger in Mittel- und Kleinstädte. 2020 waren es 19 Prozent, die in Mittel- und 14 Prozent, die in Kleinstädte zogen. Im Vergleich dazu das Jahr 2016: Hier zogen 17 Prozent in Mittel- und 12 Prozent in Kleinstädte. Die wenigsten ziehen allerdings beim Immobilienkauf aufs Land beziehungsweise Orte mit weniger als 5.000 Einwohnern. 2020 waren es nur drei Prozent. Und dennoch konnte Interhyp auch diesbezüglich eine größere Tendenz nach oben ausmachen. Diejenigen, die bereits auf dem Land oder in Kleinstädten leben, bleiben dort heute häufiger als früher. 2016 kauften 56 Prozent der Landbewohner eine Immobilie auf dem Land, 2020 59 Prozent.
Steigert Corona die Landlust?
„Den Trend zur Immobilie außerhalb der Ballungszentren beobachten wir nicht erst seit gestern. Doch die Entwicklung gewinnt mit der Pandemie neue Dynamik, wie sich in der Analyse unserer Daten abzeichnet“, so Jörg Utecht. Laut Utecht gibt es dabei folgende Gedanken, die Eigenheimbesitzer umtreibt: „Wenn mobiles Arbeiten es erlaubt, dass der Arbeitsweg nur zweimal in der Woche anfällt, entsteht zeitliche und finanzielle Ersparnis. Das Eigenheim wird in ländlichen Gebieten und Klein- und Mittelstädten zur leistbaren und praktikablen Alternative für diejenigen, die sich in den Groß- und Metropolstädten kein eigenes Zuhause ermöglichen können. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass eine gute Infrastruktur in den Zielgebieten vorliegt. Dazu gehören zum Beispiel gute digitale Anbindungen, Einkaufsmöglichkeiten und eine gute breite ärztliche Versorgung. Da ist jetzt die Politik gefragt.“
Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.
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