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CVC stärkt US-Präsenz und sucht nach Private-Credit-Übernahme


CVC Capital Partners stellt sich in Nordamerika neu auf. Der europäische Private-Equity-Riese hat seinen langjährigen US-Chef Chris Stadler nach 18 Jahren an der Spitze durch ein neues Führungsduo ersetzt: Lorne Somerville und Cathrin Petty, die bisher in London tätig waren, übernehmen als Co-Leiter die Verantwortung für das Nordamerika-Geschäft. Gleichzeitig sucht CVC nach einer Übernahme im US-Private-Credit-Sektor, um seine Position im weltweit größten Finanzmarkt auszubauen.
Der Vorstoß kommt nach einer Reihe durchwachsener Investitionen in den USA. So hatte CVC versucht, HPS Investment Partners zu übernehmen, scheiterte jedoch, als sich das Unternehmen stattdessen an BlackRock verkaufte. Nun sondiert CVC erneut den Markt, auch mit Blick auf Private-Capital-Firmen außerhalb Europas. Die Expansion in den USA ist für den seit 2023 börsennotierten Konzern von zentraler Bedeutung, da Investoren nach dem erfolgreichen IPO eine stärkere Wachstumsstrategie erwarten. Seit dem Börsengang ist der Aktienkurs um über 50 Prozent gestiegen.
Trotz Erfolgen wie der Beteiligung an Authentic Brands Group und ExamWorks hat CVC in Nordamerika nicht durchgehend überzeugt. Vor allem Deals aus dem 2014er-Fonds schnitten schwächer ab als die europäischen Investments des Unternehmens. Auch die 2017er-Serie könnte nach Analystenschätzungen hinter den Erwartungen zurückbleiben. Besonders problematisch war der Kauf des IT-Dienstleisters ConvergeOne, den CVC 2019 für 1,8 Milliarden Dollar von der Börse nahm. Vier Jahre später rutschte das Unternehmen in die Insolvenz. Weitere Herausforderungen bestehen bei Anchor Glass, wo CVC 50 Millionen Dollar nachschießen musste, sowie bei der einst hoch bewerteten Tierhandelskette Petco, deren Marktwert seit dem IPO 2021 um 80 Prozent gesunken ist.
CVC gilt als Investor mit hoher individueller Verantwortung für Deal-Maker: Erfolgreiche Manager profitieren stark, während gescheiterte Deals direkte finanzielle Einbußen nach sich ziehen. Stadler, der künftig als Chairman für Nordamerika tätig sein wird, bleibt zwar im Investment-Komitee, ist jedoch nicht mehr operativ für neue Deals zuständig. Ein Investor fasste die Herausforderung zusammen: „CVC in den USA richtig zu positionieren, ohne nur eine weitere Private-Equity-Firma zu sein, ist nicht einfach.“

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