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Dänemark stoppt Offshore-Windkraftprojekte – Streit mit Deutschland bremst Energiewende

Dänemark setzt seine Offshore-Windkraftprojekte vorläufig aus. Grund sind fehlende Investoren, unklare Finanzierungsbedingungen und Verzögerungen bei der Energieinsel Bornholm – auch wegen offener Fragen mit Deutschland.

Im Dezember scheiterte eine Ausschreibungsrunde für drei Offshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von bis zu drei Gigawatt. Kein einziges Unternehmen zeigte Interesse. Energieminister Lars Aagaard reagiert nun mit einem Stopp aller laufenden Ausschreibungen. Die dänische Regierung will die Förderregeln überarbeiten, da Offshore-Windkraft in Dänemark offenbar nicht mehr ohne Subventionen realisierbar ist.

Auch das Prestigeprojekt Energieinsel Bornholm steht vor Problemen. Der Ausbau des Offshore-Netzes südlich der Insel verzögert sich, weil der rechtliche Rahmen nicht rechtzeitig festgelegt wurde. Aagaard macht dafür auch die unklare politische Lage in Deutschland verantwortlich. „Sobald eine neue deutsche Regierung im Amt ist, sind wir bereit für Gespräche über grünen Strom aus dänischer Offshore-Windkraft“, erklärte er. Ob das auf 3,3 Gigawatt ausgelegte Projekt wie geplant bis 2030 realisiert wird, bleibt ungewiss.

Zwischen Kopenhagen und Berlin gibt es Streit über die Finanzierung des Netzkabels, das den dänischen Ökostrom nach Deutschland transportieren soll. Laut der dänischen Fachzeitschrift Ingeniøren fordert Dänemark Nachverhandlungen wegen stark gestiegener Kosten. Der deutsche Netzbetreiber 50Hertz sieht noch ungeklärte regulatorische Fragen, etwa zur Entschädigung bei Störungen.

Um das Vorhaben zu retten, stellt die EU nun 645 Millionen Euro aus dem Programm Connecting Europe bereit. Mit den Geldern soll die weltweit erste hybride Gleichstromverbindung zwischen beiden Ländern gefördert werden.

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