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Eine Studie von Alvarez und Marsal: 19,5 Millionen Deutsche ändern ihr Kaufverhalten nachhaltig

Der neue The Shape of Retail Report von Alvarez und Marsal (A&M) und dem Forschungsinstitut Retail Economics zeigt, dass sich in Deutschland durch Covid-19 das Kaufverhalten nachhaltig verändert hat.

Die Entwicklungen im Kaufverhalten werden den Handel, insbesondere den stationären, vor große Herausforderungen und damit verbundene Restrukturierungen stellen. Das wahrgenommene Risiko, sich in Geschäften mit Covid-19 zu infizieren, hat viele Konsumenten dazu bewegt, zuvor im Laden gekaufte Waren online zu bestellen. Auch zeigt die Umfrage, dass Konsumenten, die das Risiko von Covid-19 als sehr hoch einschätzen, häufiger dazu neigen, ihre Ausgaben zu kürzen. Die Ergebnisse der Studie basieren auf einer Umfrage unter 6000 Verbrauchern in sechs europäischen Ländern.

Die wichtigsten Ergebnisse für Deutschland im Überblick:

Insgesamt 54 Prozent der deutschen Befragten in der Altersgruppe 65+ schätzen das Infektionsrisiko mit dem Coronavirus als hoch oder sehr hoch ein. Auch in den jüngeren Altersgruppen haben noch zwischen 38 und 47 Prozent der Befragten solche Bedenken. Verbraucher, die das Risiko hoch einschätzen, gaben auch an, dass sich ihr Kaufverhalten entsprechend verändern wird.

Negative Stimmung

In Deutschland gibt es eine Übereinstimmung im Verbraucheranteil, der Ausgaben kürzt und einen entsprechenden Verbraucherpessimismus. Dabei liegt der Fokus auf lebenswichtigen Einkäufen wie Lebensmittel und Gesundheitsprodukte. Das bestätigten 61 Prozent aller Befragten. Ausgaben für Kleidung und andere Konsumgüter sind gesunken.

Verlagerung vom Offline- zum Onlineeinkauf

Interessanterweise haben 34 Prozent der Befragten der Studie zum ersten Mal etwas online bestellt, das sie zuvor immer im Geschäft gekauft haben. Mit dieser „Digital First“-Kundenerfahrung sind auch die für Deutschland typischen Bedenken bezüglich Onlinekundenkonten und -bezahlung gesunken. Covid-19 und die damit verbundenen Beschränkungen haben diese Entwicklung maßgeblich beschleunigt.

Sicherheit hat oberste Priorität

Für Kunden, die in Geschäften einkaufen möchten, steht Sicherheit an erster Stelle – noch vor Bequemlichkeit, Preis und Angebot. Über die Einhaltung der Hygienerichtlinien hinaus müssen Einzelhändler den Sicherheitsmaßnahmen Vorrang einräumen und so das Vertrauen der Kunden für einen Ladenbesuch gewinnen.

Der Freizeitaspekt von Shopping oder eines Ladenbummels hat sich durch die Hygienemaßnahmen maßgeblich verändert. Einkaufen ist mehr Mittel zum Zweck geworden und viele der befragten Verbraucher glauben, dass dieses „Neue Normal“ noch länger anhalten wird. 16 Prozent der deutschen Befragten werden weniger Läden frequentieren und 23 Prozent langfristig mehr online shoppen. Für 2020 werden, trotz einiger finanzieller Einschränkungen, zusätzliche 2,3 Milliarden Euro aus Onlineverkäufen erwartet.

Auswirkungen auf den stationären Einzelhandel

Einzelhändler, die ihre Geschäftsmodelle nicht schnell genug anpassen, werden noch stärker unter Druck geraten. Nicht nur aufgrund der beschriebenen Veränderungen, sondern auch, weil es zunehmend neue Anbieter geben wird, die mit innovativen Konzepten und Strategien weiteren Konkurrenzdruck erzeugen werden.

Neben neuen Denkansätzen ist es für Einzelhändler genauso wichtig, ihre Fixkosten entscheidend zu reduzieren und die Lieferketten sowie Lagerhaltung dynamisch anzupassen, um so flexibler und resilienter zu werden. Die Studie zeigt, dass nur wenige Verbraucher zu ihren alten Shoppinggewohnheiten zurückkehren werden. In allen untersuchten Ländern war eine dauerhafte Veränderung der Einkaufsgewohnheiten zu erkennen – Covid-19 hat den Trend zum Onlineeinkaufen weiter beschleunigt.

Innovation gefragt

„Der Wandel im Einzelhandel ist ein evolutionärer Prozess, der aufgrund von Covid-19 an Geschwindigkeit beträchtlich zugenommen hat. Derzeit geht es mehr denn je um das reine Überleben und darum, den Beginn für eine nachhaltige Restrukturierung hin zu einem Paradigmenwechsel einzuläuten – dem „New Retail““, sagt Bob Rajan, Managing Director und Co-Autor des Reports.

„Hier geht es darum, dem veränderten Konsumentenverhalten entscheidend Rechnung zu tragen und neben neuen Strategien auch den Einsatz von innovativen Technologien wie Datenanalysen und künstlicher Intelligenz sowie Omnichannel-Marketing voranzutreiben. Ein radikales Neudenken wird letztlich über Erfolg und Scheitern von Händlern entscheiden.“

*Quelle: https://www.presseportal.de/pm/118051/4646161

Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.

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