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Ex-GVC-Chef Alexander wegen Türkei-Geschäften von Entain-Vorgänger angeklagt

Die britische Staatsanwaltschaft hat elf Personen im Zusammenhang mit früheren Geschäften des Glücksspielkonzerns GVC in der Türkei angeklagt – darunter den langjährigen Vorstandschef Kenny Alexander sowie den früheren Aufsichtsratsvorsitzenden Lee Feldman. Es handelt sich um einen der seltenen Fälle, in denen ein ehemaliger FTSE-100-Manager strafrechtlich belangt wird.
Die Crown Prosecution Service wirft den beiden vor, zwischen 2011 und 2018 an einer Verschwörung zu Betrug und Bestechung beteiligt gewesen zu sein. Neben Alexander (56) und Feldman sind auch Ex-Finanzchef Richard Cooper sowie mehrere weitere frühere Direktoren und Manager angeklagt. Einige müssen sich zusätzlich wegen Steuerhinterziehung, betrügerischem Handel oder Justizbehinderung verantworten.
Alexander hatte GVC von einem kleinen deutschen Casino-Betreiber mit 26 Mio. Pfund Umsatz zu einem globalen Glücksspielkonzern aufgebaut, ehe das Unternehmen nach seinem Rücktritt 2020 in Entain umbenannt wurde. Der Konzern selbst betonte, dass weder Anklagen gegen die heutige Gesellschaft noch gegen aktuelle Führungskräfte vorlägen.
Die Anklage reiht sich ein in eine Handvoll prominenter Verfahren gegen ehemalige FTSE-Chefs. Zuletzt stand 2017 Ex-Barclays-Chef John Varley vor Gericht, wurde aber später freigesprochen. Für Entain markiert der Fall einen weiteren Rückschlag nach jahrelangen Führungswechseln, verfehlten Übernahmen und schwacher Kursentwicklung.
Die erste Anhörung vor dem Westminster Magistrates’ Court ist für den 6. Oktober angesetzt. Alexanders Anwalt kündigte an, die Vorwürfe „energisch zu bestreiten“.
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