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Finanzierungsrekorde: Investitionen in Deutsche Startups steigen auf Höchstwerte
Startups aus Deutschland erhielten im ersten Halbjahr 2021 mehr Kapital als jemals zuvor: Das ist das Ergebnis des Startup-Barometers der Beratungsorganisation EY. Dabei profitieren FinTechs und Softwarefirmen ganz besonders von dem aktuellen Finanzierungsboom.


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Insgesamt flossen 7,6 Milliarden Euro in der ersten Jahreshälfte an deutsche Jungunternehmen. Das ist mehr als im gesamten Jahr 2020 und entspricht einer Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Finanzierungsrunden stieg ebenfalls sprunghaft auf 588 – ein Anstieg von 62 Prozent.
Berlin bleibt Startup-Hochburg
Die Bundeshauptstadt konnte durch die massiven Anstiege ihren Vorsprung gegenüber den anderen Bundesländern weiter ausbauen: So stieg die Zahl der Finanzierungsrunden um 74 Prozent auf 263, wobei sich das Investitionsvolumen mit insgesamt 4,1 Milliarden Euro mehr als verdreifacht hat. Auch in Bayern hat sich die Finanzierungssumme deutlich erhöht – von 733 auf 2,5 Milliarden Euro, bei insgesamt 120 Finanzierungsrunden.
„Im vergangenen Jahr hatte die Pandemie zu einem leichten Dämpfer beim Finanzierungsvolumen geführt“, sagt Thomas Prüver, Partner bei EY. „In diesem Jahr sehen wir ebenfalls einen Corona-Effekt, allerdings in die umgekehrte Richtung: Die Finanzierungsaktivitäten und -summen explodieren geradezu. Im ersten Halbjahr haben so viele Startups frisches Kapital erhalten wie nie zuvor. Vor allem aber fließen inzwischen Summen in einzelne Jungunternehmen, die vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen wären.“
Software-Firmen kriegen die meisten Deals
Laut der Analyse finden die meisten Finanzierungsrunden nach wie vor im Softwarebereich statt: Hier stieg die Anzahl der Finanzierungsrunden von 112 auf 206. Das Investitionsvolumen dehnte sich dabei auf von ursprünglich 501 Millionen auf 1,8 Milliarden Euro aus. Nur der FinTech-Sektor verzeichnet ein noch größeren Volumen: Dank einiger großer Transaktionen kletterte das Finanzierungsvolumen hier von 313 Millionen auf 2 Milliarden Euro. Die Finanzierungsrunden erhöhten sich von 26 auf 62.
„Wir sehen fast in allen großen Startup-Sektoren einen starken Aufwärtstrend – sowohl bei der Zahl der Deals als auch beim Finanzierungsvolumen. Die steigende Zahl an Mega-Transaktionen darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor der Großteil der Finanzspritzen auf sehr kleine Deals entfällt“, betont Prüver. „Die meisten Finanzierungsrunden sind klein – damit kann man zumeist keine großen Sprünge machen. Die Mehrzahl der deutschen Startups muss also weiterhin mit relativ wenig Geld auskommen.“


Nina Rath ist Bachelor of Science in Marketing und als Journalistin unsere Expertin für tagesaktuelle News, die Marketer, Selbstständige und Unternehmer interessieren.

