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Global Wealth Report: Geldvermögen erreicht neuen Höchstwert
Das weltweite Vermögen stieg im vergangenen Jahr erstmals über die Marke von 200 Billionen Euro: Das zeigt der aktuelle Global Wealth Report 2021 der Allianz. Auch dieses Jahr soll es für das Wachstum des globalen Geldvermögens gut aussehen.


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Laut Report wird das globale Vermögen bis Ende des Jahres insgesamt um sieben Prozent ansteigen. In Deutschland deutet die Prognose mit 6,6 Prozent ebenfalls ein sehr solides Wachstum an.
Einkommen stabilisiert, Aktienmärkte erholt
Aufgrund der Krise wurden massive Summen zur Unterstützung von Wirtschaft, Märkten und Menschen mobilisiert. Dies zeigte Erfolg: Das globale Brutto-Geldvermögen stieg 2020 um 9,7 Prozent und knackte damit erstmals die magische Zahl von 200 Billionen Euro. Haupttreiber dieser Entwicklung sind dabei Ersparnisse, die aufgrund der eingeschränkten Konsummöglichkeiten nicht ausgegeben wurden.
Auch die Vermögensklasse der Wertpapiere konnte aufgrund der starken Börsenentwicklung um ganze 10,9 Prozent zulegen. Dank dieses Rückenwindes wird das globale BIP auch in diesem Jahr kräftig weiter wachsen – trotz globalen Engpässen und teilweise immer noch geltenden Einschränkungen.
Das heftige Sparen von vielen Haushalten weltweit birgt jedoch auch ungenutzte Chancen, wie der Chefökonom der Allianz, Ludovic Subran, erklärt: „Diese Zahlen sind sehr beeindruckend. Aber wir sollten schon ein bisschen genauer hinschauen. Viele Haushalte sparen nicht wirklich, sondern legen ihr Geld einfach beiseite. All dieses untätige Geld ist eine verpasste Chance. Die Haushalte sollten stattdessen in ihren Ruhestand und die grüne Transformation investieren; nur so können die Gesellschaften die gewaltigen Herausforderungen, die vor uns liegen, Klimawandel und Alterung, meistern.“
Deutschland: Solides Wachstum von 6,6 Prozent
Das Brutto-Geldvermögen der deutschen Haushalte erlebte 2020 den zweitstärksten Anstieg seit der Jahrhundertwende. Nur 2019 war das Wachstum mit 7,8 Prozent noch größer. Treiber dieser Entwicklung sind unter anderem Wertpapiere (plus 9,1 Prozent) und Bankeinlagen. Letztere sind mit rund 400 Milliarden Euro so schnell angestiegen wie noch nie zuvor. In diesem Jahr wird sich die dynamische Entwicklung fortsetzen: Schon im ersten Halbjahr ist das Brutto-Geldvermögen um rund vier Prozent gewachsen.
Aufgrund der Pandemie hat sich das Sparverhalten der Deutschen immer mehr Richtung börsennotierte Aktien und Investmentfonds bewegt. So stieg der Kauf von Wertpapieren im Jahr 2020 um enorme 65 Prozent, der Zufluss in Bankeinlagen um 47 Prozent. Hierzulande erreichten Wertpapiere als Sparprodukt damit einen Rekordanteil von 22 Prozent – fast doppelt so viel wie im restlichen Europa. Laut Wealth Report zeigt sich hier ein Umdenken in den deutschen Haushalten: Dem Ruf der ängstlichen Sparer werden sie längst nicht mehr gerecht.


Nina Rath ist Bachelor of Science in Marketing und als Journalistin unsere Expertin für tagesaktuelle News, die Marketer, Selbstständige und Unternehmer interessieren.

