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Immer mehr Deutsche wollen Aktien
Aktien als Geldanlagen erfreuen sich großer Beliebtheit. Anders als im Vorjahr ist der Anteil an Aktienbesitzern um fünf Prozentpunkte gestiegen und liegt aktuell bei 34 Prozent der Bevölkerung.


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Aktien boomen. Im Vergleich zum Jahr 2017 ist der Anteil an Aktienbesitzern ganze zehn Prozentpunkte gestiegen und liegt nun bei 34 Prozent in der gesamten Bevölkerung. Das zeigte die repräsentative Studie “Aktienkultur in Deutschland” der “Aktie pro Aktie”, die von comdirect, Consorsbank und ING Deutschland ins Leben gerufen wurde. Für die zum vierten Mal durchgeführte Studie befragten die Experten im Juli und August 2020 insgesamt 2.000 Deutsche ab 18 Jahren online.
Klassische Anlageformen dominieren immer noch
Bei der Befragung kam heraus, dass bei den Deutschen immer noch kurzfristige Anlagen mit geringer Rendite dominieren: Am liebsten legen sie ihr Geld auf dem Girokonto (73 Prozent), Sparbuch (37 Prozent) und Tagesgeldkonto (31 Prozent) an. Allerdings nahm die Nutzung der drei Anlageformen im Vergleich zum Vorjahr ab.
Während 2018 und 2019 noch 78 Prozent ihr Geld auf dem Girokonto anlegten, sind es 2020 fünf Prozent weniger. Auch Sparbücher verlieren an Beliebtheit. 2018 besaßen 43 Prozent der Deutschen ein Sparbuch, 2020 sind es nur noch 37 Prozent. Auf den Plätzen vier und fünf der beliebtesten Anlageformen befinden sich Bausparverträge (24 Prozent) und selbstgenutzte Immobilien (21 Prozent).
Das Interesse für Aktien steigt
Langsam aber sicher setzen sich die Deutschen mit dem Thema Aktien als Anlageform auseinander. Auf dem sechsten Platz folgen 2020 – gemeinsam mit dem Festgeld – Aktienfonds. Fast jeder fünfte deutsche Bürger (19 Prozent) besitzt sie. Das macht sie zum beliebtesten Wertpapier. Danach folgen Wertpapiersparpläne (15 Prozent) und Einzelaktien (13 Prozent). ETFs sind noch nicht sehr bekannt. Bisher nutzen nur zehn Prozent sie als Geldanlage.
Unternehmer sollten über Aktiengeschäfte nachdenken
Auch für Unternehmer sollten Aktien von Interesse sein. Jens Rabe, Börsenexperte und Unternehmer aus Zwickau, erklärt dazu:
“Corona hat es besonders deutlich gemacht. Manche mussten ihr Unternehmen innerhalb eines Monats aufgeben, weil sie nicht genügend Einnahmen hatten. Genau aus diesem Grund sollten sich Unternehmen eine zweite Einnahmequelle suchen: die Börse.”
Weiter sagt er: “Dabei ist es keine Ausrede, aufgrund eines niedrigen Gehaltes nicht zu investieren. Je früher das Investment getätigt wird, egal, in welcher Höhe, umso besser. Wieso ist es so sinnvoll, ein zweites Standbein aufzubauen? Na, wir Menschen stehen ja schließlich auch auf zwei Beinen. Und warum? Weil es schwieriger ist, nur auf einem zu stehen.
Viele Deutsche sind skeptisch
Obwohl Aktien immer häufiger als Geldanlage dienen, bleiben viele Vorbehalte gegenüber Aktien. 31 Prozent der Befragten gaben an, im vergangenen Jahr nicht in Wertpapiere investiert zu haben, weil sie sich sorgen, ihr Geld zu verlieren. 28 Prozent befürchten zudem, falsche Aktien zu kaufen und 15 Prozent trauen sich einen Aktienkauf nicht zu. Die Studie zeigt aber auch, dass die Vorbehalte stetig kleiner werden. 2019 hatten 35 Prozent Angst, in Aktien zu investieren und ihr Geld zu verlieren. 33 Prozent befürchteten, die falschen Aktien zu kaufen.
Weniger ausgeprägt sind die Sorgen hinsichtlich der Corona-Krise. Nur 22 Prozent verzichteten auf Aktienkäufe aufgrund der Corona-Pandemie. Ebenso viele sahen von Aktien ab, weil sie Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise haben.


Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.

