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Immobilien ETFs
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Ratgeber

Immobilien ETFs – so kann man auch ohne Eigentum vom Immobilien-Aufschwung profitieren

Wohnraum ist so gefragt wie nie zuvor. In Deutschland ist die Eigentumsquote besonders klein und immer weniger „Normalverdiener“ sind in der Lage, sich eine Eigentumswohnung oder gar ein Haus zu kaufen. Aber es ist jedem möglich, eine Geldanlage auf der Basis werthaltiger Immobilien aufzubauen. Dafür wurden die Immobilien ETFs geschaffen.

Die Abkürzung ETFs steht für Exchange Traded Funds. Da für diese Art der Anlage kein aktives Fondsmanagement vorgesehen ist, sind die jährlichen Gebühren als günstig zu bezeichnen. In diesem Fall investiert der Anleger in Aktien von Unternehmen, die in einem erweiterten Sinne in der Immobilienbranche unterwegs sind. ETFs bilden in der Regel einen bestimmten Aktienindex ab. Der Handel erfolgt an den Börsen. In der letzten Zeit haben Immobilien ETFs recht attraktive Renditen erzielen können, wenngleich diese Wertpapiere auch stärkeren Kursschwankungen unterworfen sind.

Im Gegensatz dazu handelt es sich bei einem REIT (Real Estate Investment Trust) um eine Kapitalgesellschaft, die Wertpapiere auf Immobilien und/oder Immobilien besitzt.

Immobilien ETFs: Risikominimierung durch vorgeschriebene Diversifikation

Für Immobilien ETFs sind extra internationale Richtlinien entwickelt worden, die den Anlegern ein möglichst hohes Maß an Sicherheit bieten sollen. Diese heißen „Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities“ (UCITS). Übersetzen lässt sich das zum Beispiel mit „Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren“ (OGAW). Hierbei achtet man insbesondere auf eine ausreichend hohe Diversifikation bei den möglichst global ausgerichteten Engagements.

Die bekanntesten Immobilien-Indizes beziehen sich auf diese fünf Regionen:

  1. Global
  2. USA
  3. Asien
  4. Europa
  5. Eurozone

Die Berechnungen übernehmen vornehmlich diese Organisationen:

  • European Public Real Estate Association (EPRA)
  • Financial Times Stock Exchange Index (FTSE, britischer Indexanbieter)
  • National Association of Real Estate Investment Trusts (NAREIT, Washington)

Worin liegen die Unterschiede zwischen Immobilien ETFs und Immobilienfonds?

Es ist vor allem das Management, das den Unterschied ausmacht, denn Immobilienfonds werden aktiv verwaltet, was auf Immobilien ETFs so nicht zutrifft. Immobilien ETFs bilden lediglich ganz und gar passiv und durch Software automatisiert einen bestimmten Index ab.

Beim Immobilienfonds gibt es Fondsmanager, die aktiv und nach besten Kräften versuchen, die Wertentwicklung von Indizes zu übertreffen. Das machen diese Leute nicht umsonst und deshalb entstehen hier für die Anleger deutlich höhere Verwaltungsgebühren. Wurde dann ein bestimmtes Renditeziel tatsächlich erreicht, kommt oftmals noch ein Performance Fee oben drauf.

Die ETF-Gesellschaften beschäftigen sich damit, Aktien zu kaufen und Anlegerinformationen bereitzustellen, wodurch auch ihnen Betriebs- und Personalkosten entstehen. Offensichtlich liegen die Gehälter ihrer Mitarbeiter auf einem anderen Niveau als jene der Fondsmanager der Immobilienfonds, die übrigens direkt in konkrete Immobilien investieren, was in der Tat einen höheren Arbeitsaufwand mit sich bringt.

Warum wird zwischen offenen und geschlossenen Immobilienfonds unterschieden?

Offene Immobilienfonds verwalten, kaufen und verkaufen Grundstücke, Mietobjekte und ganze Gewerbekomplexe. Der Anleger investiert damit sein Geld in eine Vielzahl von verschiedenen Einzelprojekten.

Geschlossene Immobilienfonds konzentrieren sich dagegen auf ein ganz bestimmtes Einzelprojekt. Sobald das dafür erforderliche Kapital zusammengebracht werden konnte, wird der Fonds geschlossen. Erst dann, wenn das Projekt fertiggestellt ist, können erste Dividenden ausgeschüttet und auch Anteile zurückgekauft werden.

Vor- und Nachteile von Immobilien ETFs

Zuerst die Vorteile der Immobilien ETFs:

  • Teilhabe an der Performance des Immobilienmarktes ohne Notwendigkeit, Gebäude mit all den erheblichen Nebenkosten zu erwerben
  • Deutlich günstigere Kosteneffizienz als bei vergleichbaren Kapitalanlagen
  • Täglicher Handel an den Börsen und der Verzicht auf Haltefristen sorgen für ein hohes Maß an Flexibilität und Liquidität
  • Weite Risikostreuung über viele unterschiedliche Immobilien in mehreren Regionen der Welt

Es gibt durchaus auch Nachteile der Immobilien ETFs:

  • Die Kursschwankungen und damit auch die Ausschläge nach unten können manchmal erheblich sein
  • Sogar der Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals ist grundsätzlich nicht auszuschließen

Fazit

Mithilfe von Immobilien ETFs kann jeder bei sehr niedriger Kostenbelastung auch mit kleinen Geldbeträgen am Aufschwung des Immobilienmarktes partizipieren. Dabei kommen ganz flexibel Einmalanlagen und/oder monatliche Sparbeiträge infrage, wobei man börsentäglich Anteile aus dem Depot heraus verkaufen kann.

Die Rendite des Immobilien ETFs hängt davon ab, welchen Aktienindex dieser abbildet. Aufgrund der Festlegung auf den Immobilienmarkt ist die Diversifikation etwas eingeschränkt beispielsweise im Vergleich zu global aufgestellten Aktien ETFs. Anleger, die selbst keine Immobilie besitzen, sind auf jeden Fall gut beraten, sich an einem Immobilien ETF zu beteiligen. 

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Samuel Altersberger ist Redakteur beim GewinnerMagazin. Vor seiner Arbeit beim DCF Verlag war er bereits sechs Jahre als freier Autor tätig und hat während dieser Zeit auch in der Marketing Branche gearbeitet.

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