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Ivy-League-Stiftungen leiden unter schwachen Renditen: Alternative Investments unter Druck
Die Top-Universitätsstiftungen der USA verzeichnen das zweite Jahr in Folge unterdurchschnittliche Renditen. Insbesondere die Ivy-League-Stiftungen, die einen großen Teil ihrer Portfolios in Private Equity (PE) und Venture Capital (VC) investieren, zeigen mit enttäuschenden Ergebnissen Schwächen in einem Markt, in dem Aktien und Anleihen hohe Gewinne erzielen. Die Endowments von Yale und Princeton, die traditionell einen hohen Anteil alternativer Anlagen halten, gehören zu den schwächsten Performern.
Princeton und Yale meldeten im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Juni Renditen von 3,9 % bzw. 5,7 % – weit unter dem Hochschuldurchschnitt von 10,3 %. Besonders problematisch ist, dass die Rückflüsse aus diesen Anlagen aufgrund eines weitgehend lahmgelegten IPO-Marktes und niedriger M&A-Aktivitäten stagnierten, während die öffentlichen Märkte boomten.
Um Finanzierungsengpässe zu überbrücken, hat Princeton Anleihen begeben – ein außergewöhnlicher Schritt, der die Herausforderungen durch das andauernde Niedrigzinsumfeld und die Verlangsamung privater Transaktionen widerspiegelt. Der Mangel an rentablen Ausstiegsoptionen für PE- und VC-Investitionen hat dazu geführt, dass einige Universitäten überlegen, ihre Allokation in alternativen Anlagen zu reduzieren.
„Viele dieser Stiftungen haben die Volatilität privater Investments unterschätzt“, betonte Britt Harris, ehemaliger Chief Investment Officer des University of Texas/Texas A&M Investment Management Company.
Seit den 1980er Jahren, als Yale als Vorreiter in private Märkte investierte, nutzten Ivy-League-Universitäten ihren Ruf und Netzwerke, um Zugang zu erstklassigen Investmentfonds zu erhalten. Diese Strategie brachte langfristig überdurchschnittliche Renditen, die oft weit über den öffentlichen Märkten lagen. Doch der Rückgang im Private-Equity-Bereich setzt nun das auf risikoreiche Anlagen ausgerichtete Investmentmodell zunehmend unter Druck.
Während einige kleinere Stiftungen wie die University of Nebraska Foundation beabsichtigen, ihre Private-Market-Quoten auf bis zu 40 % zu erhöhen, um langfristige Renditen zu sichern, raten Branchenkenner den großen Endowments zur Vorsicht. Roger Vincent, Gründer von Summation Capital, merkte an, dass einige Ivy-League-Stiftungen möglicherweise zu lange auf das Ende des privaten „Partys“ gewartet haben.
Die hohen Zinsen und ein verhaltener IPO-Markt könnten die Universitätsstiftungen zwingen, ihre Strategien zu überdenken und ihre Portfolios anzupassen – ein notwendiger Schritt, um auf lange Sicht nachhaltige Erträge zu sichern.