Interviews
Kilian Kropiunik: Warum viele Menschen beim Trading scheitern
Partys, Villen, Sportwagen und die Kleidung von angesagten Designern: Trading Gurus vermitteln den Eindruck, dass ein Leben im Luxus leicht möglich ist. Viele junge Männer und Frauen lassen sich davon beeinflussen und stürzen sich in den Börsenhandel. Doch anstatt zu schnellem Reichtum zu gelangen, verlieren sie innerhalb von kurzer Zeit eine Menge Geld. Warum das so ist und wie der Einstieg ins Trading besser gelingt, verrät Krypto- und Trading-Experte Kilian Kropiunik im Kurzinterview.
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Trading ist für viele offenbar kein besonders gutes Geschäft: Nach einer aktuellen Studie der U.S. Securities and Exchange Commission verlieren etwa 70 Prozent aller Forex Trader (Foreign Exchange = Devisenhandel) in jedem Quartal Geld. Die Studie belegt zudem, dass die meisten Trader innerhalb von zwölf Monaten das investierte Kapital komplett einbüßen. Bei den Tradern der Plattform eToro sieht es in dieser Hinsicht nicht besser aus, denn eine Untersuchung fand heraus, dass fast 80 Prozent von ihnen innerhalb eines Jahres Verluste erlitten, wobei der Medianverlust bei 36 Prozent lag. Die Trader verlieren aber nicht nur Geld, ihre Trading-Karrieren sind zudem ausgesprochen kurz. Eine Analyse der Day-Trader (Barber, Lee, Odean, 2010) zeigt, dass 80 Prozent von ihnen innerhalb der ersten zwei Jahre aufhören, während nach drei Jahren lediglich 13 Prozent weiterhin aktiv sind und nach fünf Jahren nur noch sieben Prozent dem Börsenhandel erhalten bleiben.
Die Ursachen des Scheiterns werden häufig darin gesehen, dass viele Trader ihre Entscheidungen auf der Basis von Emotionen treffen und auf kurzfristige Gewinnchancen setzen, statt auf fundierte Analysen und bewährte Strategien. Das führt insbesondere deshalb zu Verlusten, weil der Markt zu temporären Schwankungen neigt. Häufig wird zudem angenommen, dass der Handel ein Nullsummenspiel ist, bei dem die Gewinne des einen Traders die Verluste eines anderen bedeuten. Damit würde der Konkurrenzkampf die Schwierigkeit erhöhen, langfristig profitabel zu sein. „Das Scheitern lässt sich meiner Ansicht nach im Kern auf einen Hauptgrund zurückführen: Es fehlt eine solide Ausbildung“, sagt Krypto- und Trading-Experte Kilian Kropiunik. „Die meisten Trader haben bei ihrem Einstieg weder eine ausgearbeitete Strategie noch ausreichende Marktkenntnisse. Sie neigen deshalb dazu, erfolgreiche Trades zu überschätzen und ihre Misserfolge auf die äußeren Umstände zu schieben. Das zwingt sie letztlich dazu, ihre Fehler zu wiederholen, bis dann irgendwann eben Schluss ist.“
Kilian Kropiunik ist seit sieben Jahren professioneller Trader, ein bekanntes Gesicht der deutschen Krypto und Trading Community und Gründer der ersten lizenzierten Krypto-Vermögensberatung. Seine Leidenschaft für Kryptowährungen und den Börsenhandel entdeckte er bereits in seiner Jugend.
„Ich ging am Anfang hohe Risiken ein und hatte aufgrund meiner geringen Erfahrung entsprechende Verluste. Das ist letztlich ein typisches Einstiegszenario, weil sich die Dynamik des Marktes ohne umfassende Kenntnisse kaum überschauen lässt.“
Kilian Kropiunik ließ sich von den Rückschlägen nicht aufhalten und baute mithilfe erfolgreicher Trader sein Wissen systematisch auf, um schließlich eine Strategie für risikoarmes Trading zu entwickeln, die langfristig hohe Renditen ermöglicht. Dieses Wissen gibt er gemeinsam mit Geschäftspartner Armin Tutic mit der Krypto Masterclass an Menschen weiter, die am Kryptomarkt konstante Gewinne einfahren möchten. Die Ausbildung vermittelt solide Basiskenntnisse und einen realistischen Einblick in die Marktsituation. Sie verspricht ausdrücklich nicht schnellen Reichtum, sondern ein tiefes Verständnis für die Materie, mit dem die angehenden Trader dann in Eigenregie am Markt agieren können, ohne von Zufällen abhängig zu sein.
Kurz gefragt: Kilian Kropiunik zu den Chancen und Gefahren beim Trading
Herzlich willkommen im GEWINNERmagazin, Kilian Kropiunik. Einige Studien scheinen zu belegen, dass 70 bis 90 Prozent aller Trader keine Erfolge verzeichnen. Kann das wirklich stimmen?
Es stellt sich zunächst die Frage, wen die Gesamtzahl der Trader eigentlich umfasst. Wenn wir uns die Studien in dieser Hinsicht genauer anschauen, stellen wir fest, dass zu den hundert Prozent der Trader alle Personen gezählt werden, die zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens einen Trade gesetzt haben. Viele machen das aber einfach aus Neugier, um auszuprobieren, wie das Ganze funktioniert. Andere denken vielleicht ernsthaft daran, mit dem Trading zu beginnen und schauen sich die Sache an, um herauszufinden, dass es nichts für sie ist. Wir können solche Personen schlecht als gescheitert betrachten, denn sie sind im Grunde gar nicht erst eingestiegen.
In der Tendenz liegen die Studien aber trotzdem richtig. Die Zahl der Menschen, die sich ohne umfassende Kenntnisse auf den Börsenhandel einlassen, ist nach meiner Erfahrung extrem hoch. Sie lesen im Internet ein paar Texte, die den Eindruck erwecken, es wäre denkbar einfach, mit dem Trading eine Menge Geld zu verdienen. Das ist ein Trugschluss und damit haben wir ein ernstes Problem.
Weshalb lassen sich viele auf den Einstieg ins Trading ein, ohne die Mechanismen des Marktes zu kennen?
Wenn das schnelle Geld lockt, verlieren viele den Sinn für die Realität. Wer möchte nicht in kurzer Zeit zu großem Reichtum gelangen, wenn das ohne Anstrengung möglich ist? Es gibt eben immer wieder Berichte von selbsternannten Trading Gurus, die es angeblich aus dem Nichts geschafft haben. Dazu kommt, dass wir es heute mit zahlreichen Tradingportalen zu tun haben, die den Zugang zum Markt erleichtern. Für Einsteiger sind die Hürden recht niedrig. Jeder, der 18 Jahre alt ist, kann innerhalb weniger Minuten einen Börsen-Account erstellen, 10.000 Euro einzahlen und im Anschluss alles verzocken.
„Meiner Ansicht nach brauchen wir eine bessere Regulation, wenn es um das Trading mit echtem Geld geht.“
Der einfache Zugang verleitet die Menschen dazu, den Einstieg zu wagen, ohne sich vorher intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Sie betreiben dann Glücksspiel und das geht in der Regel schief.
Warum die Börse nicht für jeden etwas ist
Wer sollte unbedingt die Finger vom Börsenhandel lassen?
Ich würde jedem vom Trading abraten, der jeden Cent umdrehen muss. Denn das Geschäft eignet sich definitiv nicht dazu, mit dem Geld zu spielen, das für Lebensunterhalt gebraucht wird. Außerdem sollten Menschen, die Probleme mit Spielsucht haben, dringend Abstand nehmen. Wer spielsüchtig ist, wird sich meiner Erfahrung nach an der Börse wie am Roulettetisch verhalten. Es ist in dem Fall ganz egal, ob zunächst eine sinnvolle Strategie vorhanden ist, weil die große Gier und die mangelnde Selbstkontrolle das Steuer übernehmen.
„Emotionen haben beim Trading nichts zu suchen.“
Wie gelingt ein erfolgreicher Einstieg, Kilian Kropiunik?
Gefragt ist ein Wissen, mit dem sich die Marktentwicklung realistisch einschätzen und ein zufälliges Handeln ausschließen lässt. Der Einsteiger braucht eine erprobte Strategie, die es ihm erlaubt, regelmäßig Gewinne zu erwirtschaften. Bevor er mit den Aktionen am echten Markt beginnt, sollte er zudem viel Zeit dem Demo-Trading verbringen, bei dem keine realen Verluste zu befürchten sind. Das hilft ganz enorm dabei, den Markt besser zu verstehen und die Strategie langfristig durchzuhalten. In erster Linie scheitern Trader aber aufgrund eines falschen Risikomanagements. Ein guter Leitsatz dafür lautet, dass der maximal mögliche Verlust bei jedem Trade gleich sein sollte. Dieser Weg erfordert ein wenig Anstrengung und Engagement. Doch die Chancen, die der Börsenhandel bietet, lassen sich so am besten nutzen.
Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.