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Liborio Manciavillano: Digitale Wege aus der Handwerkskrise
Die Digitalisierung stellt viele mittelständische Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen – insbesondere Handwerksbetriebe, die zunehmend Schwierigkeiten haben, sich am Markt zu behaupten. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf die Auftragslage aus, sondern erschwert auch die Gewinnung von Fachkräften. Doch dieses Problem muss nicht zwangsläufig zum Niedergang des Unternehmens führen: Liborio Manciavillano hat mit der HWS Handwerks-Schmiede GmbH das wohl persönlichste Handwerkertraining in Deutschland geschaffen, das seinen Teilnehmern durch gezielte digitale Maßnahmen zu neuer Stärke verhilft. Im Interview hat er uns verraten, welche konkreten Lerninhalte seine Trainings bieten und welche herausragenden Erfolge seine Teilnehmer erzielen können.
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Handwerksbetriebe im Mittelstand gelten schon lange nicht mehr als zukunftssicher. Die Digitalisierung stellt die gesamte Branche vor erhebliche Herausforderungen, da veraltete Prozesse und Kundengewinnungsstrategien nicht mehr tragfähig sind. In vielen Handwerksbetrieben herrschen aus diesem Grund ineffiziente Strukturen und Prozesse. Eine chronische Überlastung und eine verringerte regionale Sichtbarkeit sind damit vorprogrammiert. „Viele Betriebe können mit ihrer aktuellen Struktur nicht effektiv arbeiten“, erklärt Liborio Manciavillano, Geschäftsführer der HWS Handwerks-Schmiede GmbH. „Sie erreichen keine Effizienz, können ihre Mitarbeiter nicht angemessen anleiten und somit auch keine neuen Fachkräfte gewinnen. Diese Betriebe befinden sich häufig in einer Abwärtsspirale aus Zeitnot, Mitarbeitermangel und Überlastung. Die aktuelle Auftragslage erschwert die Situation weiter.“
„Wir sind in der Lage, Handwerksbetriebe in kürzester Zeit wieder an die Spitze der Branche zu führen.“
Er selbst gründete 2013 einen erfolgreichen Handwerksbetrieb und teilt nun sein Erfolgsrezept über die HWS Handwerks-Schmiede GmbH mit anderen mittelständischen Handwerksbetrieben. „Unser 12-Monats-Programm unterstützt unsere Teilnehmer dabei, die neuesten digitalen Methoden in den Bereichen Unternehmensführung, Mitarbeitergewinnung und Kundenakquise zu nutzen“, erklärt Liborio Manciavillano. „Unser Ziel ist es, in den Betrieben unserer Kunden effektive Systeme und Prozesse zu etablieren, die sie wieder zukunftsfähig machen.“
Liborio Manciavillano bei uns im Interview!
Herzlich willkommen im GEWINNERmagazin, Liborio Manciavillano! Wie genau würdest du deine Zielgruppe zusammenfassen? Wer nimmt eure Dienste in Anspruch?
Zu unserer Zielgruppe gehören vor allem kleinere und mittelgroße Handwerksbetriebe, in der Regel mit bis zu 20 Mitarbeitern. Doch auch größere Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern zählen dazu. Ihre Geschäftsführer sind oft stark in das Tagesgeschäft eingebunden und haben wenig Zeit, sich mit Themen wie Digitalisierung und modernem Marketing auseinanderzusetzen. Für viele im Handwerk ist die digitale Welt und insbesondere Social Media noch Neuland. Sie sind es gewohnt, eher traditionell zu arbeiten – genau hier setzen wir an: Wir helfen ihnen, den Übergang in die digitale Welt zu meistern und unterstützen sie bei all ihren Marketingaktivitäten.
Wann merkt deine Zielgruppe üblicherweise, dass es Zeit ist, sich Unterstützung zu suchen?
Das passiert meist dann, wenn sie feststellen, dass sie sich im operativen Tagesgeschäft verlieren und kaum noch Zeit für strategische Aufgaben im beruflichen sowie die eigene Familie im privaten Bereich bleibt. Ein weiteres deutliches Symptom ist die Unzufriedenheit mit der Mitarbeiterleistung auf der Baustelle, oft verursacht durch fehlende Strukturen und überholte Systeme wie Organigramme, Checklisten und zu strikte Stellenbeschreibungen.
Aktuell ist der größte Schmerzpunkt jedoch die Neukundengewinnung, da die Bauwirtschaft stagniert und Neubauten zurückgehen. Viele Unternehmen verlagern ihren Fokus auf den B2C-Bereich und benötigen effektive Marketingstrategien. Zudem kämpfen etwa 40 bis 50 Prozent unserer Partnerbetriebe mit internen Systemproblemen und der Digitalisierung, wobei unser Ansatz auf nachhaltiges Wachstum und langfristige Lösungen setzt, statt auf schnelles Wachstum.
Wie Liborio Manciavillano seine Kunden unterstützt
Wie können sich Interessenten die Zusammenarbeit mit euch vorstellen? Wie läuft sie normalerweise ab?
Die Zusammenarbeit beginnt mit einem einstündigen persönlichen Onboarding, das die Nutzung unserer digitalen und interaktiven Schulungsplattform erklärt. Nach einer Ist-Analyse bieten wir maßgeschneiderte Coaching-Module an, die auf die größten Herausforderungen des Kunden ausgerichtet sind – darunter Systematisierung, Mitarbeitergewinnung oder Neukundengewinnung. Über die digitale und interaktive Schulungsplattform erhalten die Kunden spezifische Blaupausen und Skripte, die aus den Erfahrungen von über 300 Betrieben stammen.
Zusätzlich bieten wir eine persönliche WhatsApp-Gruppe für tägliche Fragen und wöchentliche Gruppen-Calls zu verschiedenen Themen wie Mindset, Vertrieb und Marketing. Einmal im Monat organisieren wir einen Schmiedetag, an dem alle Partnerbetriebe an einem ganztägigen Live-Seminar teilnehmen. So profitieren unsere Kunden von individueller Unterstützung und einem starken Netzwerk.
Liborio Manciavillano über seinen eigenen Erfolg in der Handwerksbranche
Du hast selbst einen Handwerksbetrieb gegründet. Womit hattest du zu Beginn am meisten zu kämpfen?
Zu Beginn meiner Selbstständigkeit im Handwerk hatte ich mit mehreren Herausforderungen zu kämpfen, die größtenteils mit der Geschäftsführung zu tun hatten. Als Handwerker war ich äußerst kompetent, aber das Management eines Unternehmens war Neuland für mich. Zum Beispiel hatte ich Schwierigkeiten damit, Mitarbeiter effektiv zu führen. Anfangs dachte ich, dass ich alles selbst erledigen müsste, da ich derjenige war, der das Handwerk am besten beherrschte. Diese Einstellung führte dazu, dass ich mich selbst überlastete – bis zu dem Punkt, an dem es kaum noch möglich war, das Unternehmen zu skalieren.
Ein weiteres Problem war, dass ich die strategischen Aspekte der Geschäftsführung vernachlässigt habe. Das Schreiben von Angeboten verzögerte sich, Termine wurden nicht immer eingehalten, und es fehlten klare Prozesse und Strukturen im Betrieb. Diese Defizite resultierten aus meiner mangelnden Ausbildung in unternehmerischen Fähigkeiten, die in der traditionellen Meisterschule nicht gelehrt wurden.
Vor allem war mir anfangs nicht bewusst, dass Unternehmertum mehr bedeutet als nur das Beherrschen des Handwerks. Es erforderte ein Umdenken und die Bereitschaft, sich in Bereichen wie Mitarbeiterführung, strategischer Planung und Unternehmensentwicklung weiterzubilden. Der Wendepunkt für mich kam, als meine Familie mir klarmachte, dass ich trotz des finanziellen Erfolgs des Unternehmens nicht richtig frei war und meine persönliche Lebensqualität darunter litt. Das war der Moment, in dem ich entschied, dass ich radikale Veränderungen vornehmen musste, um das Unternehmen nachhaltig zu verbessern.
Wenn die richtige Strategie den Umsatz verdoppelt
Was war damals bei dir der Aha-Moment, der dich zum Erfolg geführt hat?
Lange Zeit hatte ich meinen Handwerksbetrieb mit traditionellen Methoden wie Zeitungsanzeigen und Flyerverteilung beworben. Doch vor etwa fünf Jahren stieß ich auf das Konzept des Online-Marketings – für mich ein regelrechter Moment der Erkenntnis. Es war für mich erstaunlich zu sehen, wie eine gezielte Werbeanzeige selbst mit einem überschaubaren Budget große Wirkung entfalten konnte. Ich erinnere mich genau an die Anzeige, die ich schaltete, in der ich mich als Abdichtungsprofi aus Solingen präsentierte und die förmlich durch die Decke ging.
Der Schlüssel: Online-Maketing
Diese Erfahrung war ein Wendepunkt: Innerhalb eines Jahres konnte ich meinen Umsatz von 750.000 auf 1,7 Millionen Euro mehr als verdoppeln – diese positive Entwicklung setzte sich fort. Online-Marketing war der Schlüssel, der mir half, mein Unternehmen zu vergrößern und neue Kunden zu gewinnen. Besonders beeindruckt hat mich dabei auch die Möglichkeit des organischen Wachstums durch Social Media.
Was hat dich dazu inspiriert, dein Beratungsunternehmen zu gründen?
Ursprünglich habe ich mein Beratungsunternehmen gegründet, nachdem ich über meinen Instagram-Kanal mit meinem Bauunternehmen erfolgreich geworden war. Dort habe ich viele Menschen kontaktiert und mich darüber ausgetauscht, wie sie ihre Teams und ihr Geschäftswachstum managen. Ein guter Freund von mir, Daniel, der jetzt auch bei der Handwerks-Schmiede arbeitet und ein erfahrener Vertriebsprofi ist, hat mir den entscheidenden Anstoß gegeben. Er fragte mich, warum ich meine Ratschläge kostenlos herausgeben und nicht in ein eigenes Unternehmen umwandeln würden. Zuerst war ich skeptisch, da es mir ja beruflich sehr gut ging – doch nach weiteren Gesprächen habe ich beschlossen, es zu versuchen. Bereits am zweiten Tag hatte ich sechs Kunden gewonnen, über Instagram, und begann mit einem 3-Monats-Coaching-Programm. Schnell habe ich jedoch gemerkt, dass drei Monate nicht ausreichen, und so habe ich auf ein Jahr aufgestockt.
Die Verbindung von traditionellem Handwerk und der Digitalisierung
Gab es in letzter Zeit Kundenresultate, die dich besonders beeindruckt haben?
Da kommen mir tatsächlich zwei Kunden in den Sinn: Kim, ein Elektriker, hat es geschafft, von bescheidenen 7.000 Euro Umsatz im Monat zu starten und innerhalb von nur drei Jahren auf über 2,5 Millionen Euro Jahresumsatz zu wachsen, dabei ein Team von 12 Mitarbeitern aufzubauen – ein enormer Erfolg, der uns schwer beeindruckt hat.
Dann gibt es Dennis, der als Einzelunternehmer begann und Fußbodenheizungen installierte. Innerhalb eines Jahres steigerte er seinen Umsatz von 300.000 Euro auf über 1,5 Millionen Euro, zog sich aus dem Tagesgeschäft zurück und wurde sogar ein Coach im Unternehmen. Diese Entwicklung zeigt nicht nur sein Talent im Handwerk, sondern auch seine Fähigkeit, andere zu inspirieren und zu lehren.
Was hast du für die Zukunft geplant? Wo möchtest du mit deinem Unternehmen hin?
Mein Ziel für die Zukunft der Handwerks-Schmiede ist es, sie zu einer eigenständigen Plattform für mehrere Handwerker zu entwickeln, die ich als Coach unterstütze. Langfristig möchte ich die persönliche Branding-Komponente zugunsten einer autonomen Identität der Handwerks-Schmiede reduzieren. Diese soll neben der Handwerkskammer stehen, traditionelles Handwerk mit Digitalisierung und Social Media verbinden und so das Handwerk insgesamt attraktiver für die Jugend machen. Durch die Gründung eines Vereins möchte ich Schulen erreichen und das Verständnis sowie das Interesse für Handwerksberufe stärken. Mein Ziel ist es, möglichst viele Handwerksbetriebe zu unterstützen. Um das Handwerk als essenziellen Teil unserer Gesellschaft zu stärken und zu erhalten.
Hier geht es zur Website von der HWS Handwerks-Schmiede GmbH
Robert Barth hat einen Bachelor of Engineering in Buch- und Medienproduktion. Als gelernter Medienkaufmann liegt seine Verantwortung beim GEWINNERmagazin hauptsächlich im Content Management.