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Londoner Kanzleien rüsten sich für IPO-Renaissance

Nach drei Jahren Flaute auf den Kapitalmärkten herrscht in Londons Anwaltskanzleien und Beratungsfirmen ungewohnte Betriebsamkeit. Equity Capital Markets-Teams, die zuletzt auf M&A-Mandate ausweichen mussten, stellen wieder gezielt Spezialisten für Börsengänge ein. Linklaters-Partner James Wootton berichtet von einem Sommer ohne das übliche Sommerloch – seine Associates arbeiten von den Stränden aus, statt Urlaubsruhe zu genießen.

Hintergrund ist eine vorsichtige Rückkehr von IPO-Aktivität an der Londoner Börse. Laut Daten der LSE sank die Zahl der Listings von 125 im Jahr 2021 auf nur 17 im Vorjahr. In diesem Jahr sind bislang zehn Neuzugänge verzeichnet. Doch mit wachsender Nachfrage aus Private-Equity-Portfolios, die nach Exit-Strategien suchen, und einer regulatorischen Lockerung im Vereinigten Königreich erwarten Marktteilnehmer eine spürbare Belebung.

Personalberater wie Definitum Search berichten von neuen Mandaten, um Equity Capital Markets-Teams bei US-Kanzleien aufzubauen. Auch Deloitte hat nach Jahren des Einstellungsstopps wieder Rekrutierungen gestartet, wie Partner Simon Olsen erklärt. Während der IPO-Pause hielten sich seine Teams mit Spin-offs und Demergern über Wasser – Arbeiten, die ähnliche Kompetenzen erfordern wie Börsengänge. Jüngstes Beispiel: die Abspaltung von Anglo Americans Platin-Sparte, die als Valterra in London eine Zweitnotiz erhielt.

Doch die Konkurrenz bleibt hoch. Beratungsfirmen, die sonst ausschließlich Milliarden-IPOs begleiten, drängen ins Mid-Market-Segment und verschärfen den Preisdruck. Zugleich bleibt die Standortfrage heikel: Tech-Schwergewichte wie Wise oder Revolut liebäugeln mit New York, während Monzo und Shein als Gradmesser für Londons Attraktivität gelten.

Ob die Aufbruchsstimmung trägt, hängt nicht zuletzt von politischen Rahmenbedingungen ab. Eine weniger interventionistische Wettbewerbspolitik signalisiert Unternehmen derzeit Rückenwind. Doch die Kanzleien bleiben vorsichtig: Neueinstellungen erfolgen mit der klaren Vorgabe, dass Kandidaten im Zweifel wieder auf klassisches M&A wechseln können.

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