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Mercedes steigt bei Nissan aus – Aktie bricht ein

Die Aktie von Nissan stürzte am Dienstag um 6,3 Prozent ab, nachdem Mercedes-Benz seine komplette Beteiligung von 3,8 Prozent an dem japanischen Autohersteller verkauft hatte. Das Paket wurde für rund ¥47,83 Mrd. (323 Mio. Dollar) von der Pensionskasse der Stuttgarter veräußert und zu einem Kurs von ¥341,3 je Aktie platziert – unter dem Schlusskurs des Vortages von ¥363.
Für Nissan kommt der Rückzug zu einem kritischen Zeitpunkt. Vorstandschef Ivan Espinosa, erst seit April im Amt, versucht, den Konzern mit einem harten Sanierungsprogramm wieder auf Kurs zu bringen. Geplant sind Kostensenkungen von ¥500 Mrd., die den Abbau von 20.000 Stellen, Werksschließungen und Immobilienverkäufe umfassen. Der Druck ist hoch: Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres wies Nissan einen negativen Free Cash Flow von ¥390,5 Mrd. aus und strich seine Jahresprognose.
Die Probleme auf den Absatzmärkten verschärfen die Lage zusätzlich. Im ersten Halbjahr fiel Nissan erstmals seit Beginn der MarkLines-Statistik 2004 aus den Top Ten der weltgrößten Autobauer. Der Marktwert des Konzerns liegt inzwischen unter 10 Mrd. Dollar, die Aktie hat seit Jahresbeginn 28 Prozent verloren.
Strategische Partnerschaften haben zuletzt ebenfalls wenig Stabilität gebracht. Gespräche über eine Fusion mit Honda scheiterten, da die Rivalen aus Tokio auf die Mehrheit bestanden hätten. Renault, größter Anteilseigner mit 36 Prozent, denkt selbst über einen Teilverkauf nach. Hintergrund sind Annäherungen von Foxconn, das in den Markt der Auftragsfertigung von E-Autos einsteigen will.
Die Allianz von Nissan und Mercedes geht auf 2010 zurück, als Carlos Ghosn nach der Finanzkrise auf Kooperation setzte. Doch die Bindung hat an Bedeutung verloren: Nissan hatte bereits 2021 ein 1,5-Prozent-Paket an Mercedes verkauft. Nun erklärt Mercedes den vollständigen Ausstieg als „Portfoliobereinigung“.
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