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Meta startet Partnerschaft mit britischen Banken zur Bekämpfung von Online-Betrug

Meta, das Mutterunternehmen von Facebook und Instagram, kündigte am Mittwoch die Einführung des „Fraud Intelligence Reciprocal Exchange“ (FIRE) an, einer Datenplattform, über die Banken Informationen über verdächtige Transaktionen mit dem Unternehmen teilen können. Diese Initiative soll dazu beitragen, betrügerische Konten auf den Social-Media-Plattformen schneller zu erkennen und zu schließen.

Ein Pilotprojekt mit den britischen Banken NatWest und Metro Bank zeigte laut Meta bereits erste Erfolge: Durch die Weitergabe von Links zu betrügerischen Webseiten seitens der Banken konnten rund 20.000 betrügerische Konten auf den Plattformen gesperrt werden. Nun wird die Partnerschaft auf weitere Banken ausgeweitet.

Der Ausbau dieser Kooperation kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Technologiesektor verstärkt unter Beobachtung steht. Im Fokus stehen sogenannte „Authorised Push Payment“ (APP)-Betrugsfälle, bei denen Opfer dazu gebracht werden, Geld von ihren Konten direkt an Betrüger zu überweisen. Laut dem Branchenverband UK Finance verloren britische Konsumenten im vergangenen Jahr rund 460 Millionen Pfund durch APP-Betrug, wobei 70 Prozent dieser Fälle mit dem Kauf von Waren zusammenhingen, die online bestellt, aber nie geliefert wurden.

Die meisten betrügerischen Anzeigen werden auf sozialen Plattformen wie Facebook Marketplace und Instagram geschaltet, wie Studien der Lloyds Banking Group und TSB belegen. Meta steht daher zunehmend unter Druck, wirksamere Maßnahmen gegen solche Machenschaften zu ergreifen.

Nathaniel Gleicher, globaler Leiter für Betrugsbekämpfung bei Meta, äußerte sich zur neuen Kooperation: „Wir würden gerne sehen, dass mehr Banken mit uns zusammenarbeiten, aber ich kann nicht vorhersagen, welchen quantitativen Einfluss das auf die Betrugszahlen haben wird.“ Er betonte jedoch, dass keine einzelne Maßnahme allein das Problem des Online-Betrugs vollständig lösen könne.

Die Einführung des FIRE-Programms erfolgt inmitten wachsender Kritik, dass Tech-Unternehmen nicht genug zur Betrugsbekämpfung beitragen. Trotz verschiedener Initiativen stieg die Zahl der APP-Betrugsfälle im vergangenen Jahr um 12 Prozent auf etwa 230.000. Dieser Anstieg wurde vor allem durch eine Zunahme von 36 Prozent bei Warenbetrugsfällen begünstigt, bei denen Verbraucher bestellte Artikel nie erhielten.

Rocio Concha, Direktorin für Politik und Interessenvertretung bei der Verbraucherschutzorganisation Which?, begrüßte die Partnerschaft, betonte jedoch, dass „eine viel engere Zusammenarbeit zwischen den wichtigsten Unternehmen und der Regierung“ erforderlich sei. Concha forderte, dass Telekommunikationsanbieter, Online-Werbedienstleister und Domain-Registrare verpflichtet werden sollten, die Legitimität ihrer Nutzer zu überprüfen – analog zu den Pflichten, die Banken und Online-Plattformen bereits erfüllen müssen.

Politiker und Banken kritisieren zudem die mangelnde finanzielle Beteiligung der Tech-Unternehmen an der Entschädigung der Betrugsopfer. Laut einem internen Dokument der Labour-Partei „tragen Tech-Unternehmen nur sehr wenig zur Bekämpfung von Online-Betrug bei oder entschädigen die Opfer“. Labour plant, im Fall eines Wahlsiegs Regelungen einzuführen, die Tech-Firmen verpflichten, einen Teil der Entschädigungszahlungen für Betrugsopfer zu übernehmen.

Unter neuen Vorschriften, die ab dem 7. Oktober in Kraft treten, müssen Banken und Zahlungsdienstleister betrogenen Kunden für Schadensfälle bis zu einer Höhe von 85.000 Pfund entschädigen. Vertreter des Finanzsektors argumentieren, dass eine Beteiligung von Tech-Unternehmen an diesen Kosten einen zusätzlichen Anreiz für Plattformen schaffen würde, den Betrug an der Wurzel zu bekämpfen.

Mark Tierney, CEO der branchenübergreifenden Initiative Stop Scams UK, äußerte sich positiv über Metas neue Initiative: „Wir freuen uns, dass einige unserer Mitgliedsbanken der FIRE-Initiative von Meta beigetreten sind. Das könnte ein Wendepunkt im Umgang mit betrügerischen Inhalten werden.“

Meta, das bereits Unterzeichner der „Online Fraud Charter“ ist, einem freiwilligen Abkommen zur Betrugsbekämpfung zwischen Tech-Unternehmen und der britischen Regierung, wird außerdem im Rahmen des britischen „Online Safety Act“ verpflichtet, betrügerische Anzeigen auf seinen Plattformen zu entfernen. Andernfalls drohen Strafen durch die britische Medienaufsicht Ofcom.

Nathaniel Gleicher betonte, dass Meta nicht erst auf gesetzliche Regelungen warte, sondern proaktiv gegen Betrug vorgehe: „Unsere größte Motivation ist, dass unsere Nutzer sicher in ihrer Online-Community unterwegs sein können.“

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