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Nebenberuflich selbständig: 5 Gründe, warum sich der Einstieg lohnt
Eine feste Anstellung bietet Sicherheit, aber wenig Freiheiten. Die Selbstständigkeit bietet die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen, ist aber mit Risiken verbunden. Da fällt die Entscheidung nicht leicht. Aber es muss nicht immer ein Entweder-oder sein. Es geht auch beides. Wir verraten, wir verraten, warum das häufig sogar eine gute Idee sein kann.


Wer sich nebenberuflich selbständig macht, kann das Beste aus beiden Welten kombinieren. Und das kann sich aus mehreren Gründen wirklich lohnen.
Nebenberuflich selbständig – 5 Gründe dafür
1. Der nebenberufliche Einstieg in die Selbständigkeit ist leichter
Der Weg in die Selbstständigkeit ist gar nicht so einfach. Businessplan, Startkapital, Sozialversicherung, Gewerbeanmeldung, Buchführung, Steuererklärung und noch vieles mehr müssen organisiert und geregelt werden. Wer noch nie ein eigenes Unternehmen geführt hat, fühlt sich schnell überfordert.
Bei einem Start in die vollständige Selbstständigkeit ist der Aufwand deutlich größer als bei einer Selbstständigkeit im Nebenberuf. Die Startinvestition fällt in der Regel geringer aus, viele Formalien sind vereinfacht und auch persönlich ist die Umstellung nicht gleich so umfassend.
Sich nebenberuflich selbständig zu machen, ermöglicht gewissermaßen ein langsames Einarbeiten in die Rolle als selbständiger Unternehmer. Kommt das Business ins Laufen, fallen die nächsten Schritte zum Ausbau der Geschäftsidee entscheidend leichter.
2. Wer nebenberuflich selbständig ist, minimiert seine Risiken
Eine gute Geschäftsidee ist kein Erfolgsgarant. Geht die Selbstständigkeit in Vollzeit schief, stehen Gründer vollständig „auf dem Trockenen“ – ohne Einkommen, ohne Job, vielleicht ohne neue Perspektive und möglicherweise sogar mit Schulden.
Wenn man nebenberuflich selbständig ist sieht das anders aus, denn der Hauptjob ist ja noch da und mit ihm auch ein sicheres Einkommen und die Sozialversicherung. Sie wird in der nebenberuflichen Selbstständigkeit weiter über den Arbeitgeber gewährleistet. Das entlastet in der schwierigen Gründungsphase auch finanziell, denn für Vollzeit-Selbstständige kann die Sozialversicherung ein deutlicher Kostenpunkt sein.
Wenn man nebenberuflich selbständig ist, ist folgendes wichtig: Die Abstimmung mit dem Hauptarbeitgeber muss gegeben sein. Arbeitnehmer (auch Auszubildende) dürfen sich grundsätzlich nebenberuflich selbständig machen. In der gleichen Branche quasi ein Konkurrenzunternehmen zu starten, ist für die meisten Arbeitgeber aber ein No-Go. Außerdem darf der Hauptjob nicht unter dem Nebenerwerb leiden.
3. Nebenberuflich selbständig sein sichert den Geschäftserfolg
Zuerst nur nebenberuflich betriebene Unternehmen bestehen statistisch gesehen länger als solche, die gleich in Vollzeit gegründet wurden.
Kein Wunder, denn wer nebenberuflich selbständig ist, hat Gelegenheit, sich und seine Geschäftsidee erst mal zu erproben und gegebenenfalls anzupassen.
Sein eigener Chef zu sein, klingt für viele Menschen wie ein Traum. In der Realität kann die Selbstständigkeit aber sehr herausfordernd sein. Durch den selbständigen Nebenerwerb lässt sich sicher erkunden, ob einem dieses Leben wirklich liegt.
Auch ob die Geschäftsidee wirklich funktioniert und für einen dauerhaften Lebenserwerb taugt, findet man so am sichersten heraus. Konzepte und Ideen lassen sich im kleineren Rahmen zudem leichter anpassen und ändern.
Wer sich am Ende für den Weg in die volle Selbstständigkeit entscheidet, kann das dann gleich mit einem ausgereiften und erprobten Konzept tun.
4. Die nebenberufliche Selbstständigkeit bedeutet Ergänzung und Abwechslung
Im abhängigen Arbeitsverhältnis kommt die Verwirklichung eigener Ideen und Wünsche oft zu kurz. Es besteht die Gefahr, dass das Leben irgendwann nur noch aus Gewohnheit und Routine besteht.
Sich nebenberuflich selbständig zu machen, bringt Abwechslung und frischen Wind ins Leben. Es eröffnet Spielraum für die eigene Kreativität. Und es kann ein Ausgleich zum Hauptjob sein. Das gilt besonders dann, wenn sich Hauptberuf und nebenberufliche Selbstständigkeit deutlich unterscheiden oder wenn es beim Nebenerwerb darum geht, ein Hobby zum Beruf zu machen.
5. Wer nebenberuflich selbständig ist, profitiert vom Zuverdienst
Bei der nebenberuflichen Selbstständigkeit sichert der Hauptjob in der Regel den Lebensunterhalt. Was der selbständige Nebenerwerb einbringt, ist ein Zuverdienst, der mehr finanzielle Freiheit und Sicherheit bedeuten kann. Auf diese Weise lässt sich auch das Investitionskapital generieren, das man später für einen eventuellen Start in die vollständige Selbstständigkeit benötigt.
Einkünfte aus einer nebenberuflichen Selbstständigkeit können auch im Hinblick auf Abzüge und Steuern eine attraktive Option sein. Für die Sozialversicherung sind sie nicht relevant, solange der abhängige Hauptberuf überwiegt. Auf den Beitrag zur Krankenversicherung wirken sie sich in der Regel ebenfalls nicht aus. Steuerpflichtig sind sie zwar, solange die Umsätze überschaubar sind, man kann für die Versteuerung aber die günstige und vereinfachte Kleinunternehmerregelung nutzen. Welche Regelung bezüglich Steuern und Abgaben im Einzelfall zutrifft, kann aber abweichen und sollte immer mit den jeweiligen Behörden abgeklärt werden.
Mitunter ist ein selbständiger Nebenerwerb übrigens auch für Bezieher von Arbeitslosengeld möglich. Die Bezüge können aber je nach Umfang der selbständigen Tätigkeit und den Einnahmen gekürzt werden oder sogar ganz wegfallen. Eine Abklärung mit dem zuständigen Amt ist deshalb unerlässlich.


Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

