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Neue Anleger-Generation: Das denken Deutsche über langfristigen Vermögensaufbau
Wem vertrauen die Menschen bei der Geldanlage? Wer ist für die finanzielle Absicherung verantwortlich? Eine aktuelle Studie hat untersucht, wie die Deutschen zum Thema Investitionen, Börse und Vermögensaufbau stehen.


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Wie die Ergebnisse zeigen, glauben nur die wenigsten, dass ihre finanzielle Zukunft Glückssache sei und vertrauen in Sachen Finanzen besonders einer Person – sich selbst.
Eigenverantwortung statt Fremdbestimmung
Bei der Frage, wer für die eigene finanzielle Zukunft verantwortlich ist, fällt die Antwort recht eindeutig aus: 76,9 Prozent der Befragten glaubt, dass jeder für seine finanzielle Zukunft selbst verantwortlich ist. Nur 8,5 Prozent halten den Staat für verantwortlich, sieben Prozent sehen Herkunft und Geburt als entscheidenden Faktor. Lediglich 4,5 Prozent halten die eigene Finanzsituation für reine Glückssache.
„Der Trend ist eindeutig: Die überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland hat erkannt, dass sie ihre finanzielle Zukunft selbst in die Hand nehmen muss. Entwicklungen rund um Themen wie „Strafzinsen“ oder „Altersvorsorge“ haben hierzu sicher ebenso beigetragen wie die innovativen Lösungen der Neo-Broker, die eine Demokratisierung des Börsenhandels und damit Börse für jedermann ermöglichen“, erklären die Autoren der Studie.
Vertrauen – in Experten oder sich selbst?
Drei Viertel der Deutschen vertrauen in Sachen finanzielle Zukunft vor allem sich selbst (76,4 Prozent). An Experten wie Anlageberater wenden sich nur 10,7 Prozent, der Rest setzt auf Tipps von Freunden und Familien. Hier stellt allerdings die Generation der unter 30-Jährigen einen Ausreißer da: 25 Prozent der Befragten zeigen sich hier offen für Bankberater und andere Experten. Zum Vergleich: Bei den über 30-Jährigen sind es nur 2,5 Prozent.
Junge Anleger haben bodenstädige Ziele
Die Studie hat ebenfalls untersucht, aus welchen Gründen die Deutschen an der Börse investieren möchten. Hierbei gab rund ein Drittel (34,3 Prozent) an, ein langfristiges Vermögen aufbauen zu wollen. Weitere 18,8 Prozent wollen für ihren Ruhestand vorsorgen. Nur die Wenigsten handeln, um schnelles Geld zu machen (4,8 Prozent) oder zum Spaß (3,5 Prozent). Ganze 29 Prozent sehen bislang noch keinen bestimmten Grund, um an die Börse zu gehen.
Die Studie hebt hier hervor, dass die Befragten zwischen 18 und 29 Jahren besonders an einem langfristigen Vermögensaufbau interessiert sind: 52,2 Prozent dieser Altersgruppe sieht darin den wichtigsten Grund, sich mit der finanziellen Zukunft auseinanderzusetzen. Bei den 30 bis 39-Jährigen sind es 48,2 Prozent, bei den 40 bis 40-Jährigen nur noch 36,6 Prozent.
„Nachdem die digitalen Flashmob-Anleger in den vergangenen Monaten das Bild der neuen, jungen Anlegergeneration in den Medien geprägt haben, überrascht und beruhigt, dass das Zocken an der Börse und die Jagd nach dem schnellen Euro als Motive für die Anleger keine große Rolle spielen, auch nicht für die jüngeren. Die Ziele sind bodenständig und damit eher als klassisch zu bezeichnen“, so die Autoren.
Die repräsentative Studie wurde von finCraft in Auftrag gegeben und vom Marktforschungsinstitut Civey durchgeführt. Dabei wurden 2.500 Menschen ab 18 Jahren in Deutschland zu Themen aus der Finanzwelt befragt. Die vollständige Studie mit weiteren Insights kann hier heruntergeladen werden.


Nina Rath ist Bachelor of Science in Marketing und als Journalistin unsere Expertin für tagesaktuelle News, die Marketer, Selbstständige und Unternehmer interessieren.

