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Neue Studie belegt: Mehr Geld macht doch glücklich
Bisher nahmen Forscher an, dass Geld die Zufriedenheit nur bis zu einem bestimmten Wert steigert. Eine im Fachjournal „PNAS“ veröffentlichte Studie widerlegt diese Behauptung jetzt.


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„Glück kann man nicht kaufen“ – anscheinend schon. Die aktuelle Untersuchung zeigt: Mehr Geld macht glücklicher – egal, wie reich man bereits ist. Der Wissenschaftler Matthew Killingsworth von der University of Pennsylvania hat den Zusammenhang zwischen Zufriedenheit und Wohlstand geprüft. Dafür wertete er über 1,7 Millionen Echtzeit-Berichte über das Wohlbefinden von 33.391 erwerbstätigen US-Amerikanern aus.
Je mehr Geld, desto glücklicher
Das Ergebnis: Das Wohlbefinden steigt linear zum Einkommen – ohne jegliche Grenze. Ältere Studien hatten noch ein anderes Ergebnis ermittelt, erklärt Killingsworth: „Frühere Untersuchungen haben ergeben, dass das erlebte Wohlbefinden oberhalb eines Einkommens von 75.000 Dollar pro Jahr nicht zunimmt.“ Das sind umgerechnet etwa 62.000 Euro.
Grund für das frühere Ergebnis war möglicherweise der Datensatz: Dieser habe eventuell nicht das tatsächliche emotionale Erleben widergespiegelt, so Killingsworth. Die Einschätzungen wurden in der alten Studie nämlich rückblickend bewertet. In der neuen Studie hingegen wurden Echtzeit-Berichte analysiert und in direkten Zusammenhang mit dem steigenden Einkommen gesetzt. Die neuen Daten zeigen eine „ebenso steile Steigung oberhalb von 80.000 Dollar wie unterhalb davon“, sagt der Glücksforscher.
Millionäre im Durchschnitt zufriedener
Auch eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung kam 2020 zu einem ähnlichen Ergebnis: Dort wurden vor allem Millionäre untersucht. Die Befragten aus verschiedenen Vermögensgruppen sollten ihre allgemeine Zufriedenheit auf einer Skala von eins bis zehn angeben. Auch Faktoren wie Gesundheit, Arbeit, Familie und Freizeit hat die Untersuchung berücksichtigt.
Die Teilnehmer aus dem unteren Einkommensfeld kamen durchschnittlich auf 7,1 Punkte. Wohlhabende Menschen gaben im Durchschnitt 7,6 Punkte an. Die Millionäre jedoch toppten alles: Sie kamen auf einen Mittelwert von 8,2 Punkten. Auch dieses Ergebnis legt nahe, dass die Zufriedenheit mit steigendem Vermögen zunimmt.
Die Studie von Killingsworth fand außerdem heraus, dass Menschen eine höhere Lebenszufriedenheit haben, wenn sie ihr Geld für zeitsparende Dienstleistungen ausgeben, die ihnen selbst mehr Freizeit ermöglichen. „Es mag zwar einen Punkt geben, ab dem Geld seine Wirkung zur Verbesserung des Wohlbefindens verliert“, so Killingsworth. „Aber die aktuellen Ergebnisse deuten darauf hin, dass dieser Punkt höher liegt als bisher angenommen.“


Nina Rath ist Bachelor of Science in Marketing und als Journalistin unsere Expertin für tagesaktuelle News, die Marketer, Selbstständige und Unternehmer interessieren.

