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Neue Studie zeigt: Spieleabos werden die Zukunft der Gamingbranche
Mehr als ein Drittel der Gamer setzt bei Videospielen schon auf Abomodelle. Die wichtigsten Kriterien sind die Qualität und eine hohe Auswahl der angebotenen Spiele. Dabei werden Abomodelle den globalen Gamingmarkt nachhaltig verändern.


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Die globale Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners hat nun die Ergebnisse der “Global Gaming Study – Die Zukunft der Spieleabonnements“ veröffentlicht. Dazu befragten sie mehr als 13.000 Gamer in 17 Ländern weltweit – mit überraschenden Ergebnissen. Der Trend geht in Zukunft immer mehr in Richtung Spieleabonnements, ähnlich wie Netflix es mit Filmen und Serien anbietet. Darauf müssen Anbieter in der Gamingszene zukünftig reagieren, wenn sie sich Marktanteile sichern wollen.
Pressemeldung:
35 Prozent der Gamer weltweit (Deutschland: 22 Prozent) haben bereits Spieleabos abgeschlossen. Dabei sind es vor allem die sogenannten „Serious Gamer“ (mehr als 20 Stunden Spielzeit pro Woche), die auf abonnierte Gaming Flatrates setzen, nämlich 61 Prozent weltweit (Deutschland: 40 Prozent). Bei den „Casual Gamern“ (weniger als fünf Stunden Spielzeit pro Woche) sind es 27 Prozent (Deutschland: 13 Prozent).
70 Prozent der Gamer geben ferner an, dass sie generell mehr spielen, wenn sie ein Abo abgeschlossen haben (in Deutschland: 67 Prozent). Tendenz steigend, denn die Mehrheit der befragten Abonutzer plant, generell noch mehr Zeit mit Videospielen zu verbringen. Und das nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden zahlreichen Einschränkungen im sozialen Leben.
„Es deutet alles darauf hin, dass Abodienste künftig ebenso verbreitet sein werden wie der klassische Kauf von Videospielen“, sagt Lisa Jäger, Medienexpertin und Partnerin bei Simon-Kucher. „Seit der Corona-Krise ist die Gamingbranche ohnehin schon stark gewachsen. Aber Abos setzen darüberhinaus an einem ganz entscheidenden Punkt an: am Zeitfaktor. Denn haben Gamer Flatrates gebucht, verbringen sie auch mehr Zeit mit Videospielen. Und das kann für Anbieter, gerade in Ländern, in denen die Marktdurchdringung noch gering ist, zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden. So können sie sich Marktanteile sichern.“
Qualität und Auswahl an Spielen sind bei Abos entscheidend
Als wichtigstes Kriterium für die Buchung eines Abos nennen Gamer weltweit die Qualität der angebotenen Spiele. Für „Casual Gamer“ spielt an zweiter Stelle der Preis eine Rolle sowie anschließend eine große Auswahl an Spielen und Genres, während „Moderate Gamer“ (sechs bis 20 Stunden Spielzeit pro Woche) eine große Auswahl an Genres als zweitwichtigste Kaufentscheidung nennen. Dann erst folgen der Preis und eine große Auswahl an Spielen. Für „Serious Gamer“ wiederum sind die wichtigsten Faktoren eine große Auswahl an Genres, eine große Auswahl an Spielen und anschließend der Preis.
„Der Preis ist für Gamer also erstmal nachrangig. Ihnen geht es vorrangig um Qualität und die freie Auswahl. Spieleanbieter sollten also in ihrem Marketing genau darauf eingehen und dies in ihrer Kommunikation berücksichtigen“, so Lisa Jäger. Generell variiert die Zahlungsbereitschaft für Spieleabos von zehn bis 42 Dollar im Monat (Deutschland: zehn bis 35 Euro pro Monat). Diese breite Spanne zeigt, dass verschiedene Ansätze möglich sind, zum Beispiel der Abschluss mehrerer Abos bei unterschiedlichen Anbietern, aber auch die exklusive Buchung bei nur einem, aber hochpreisigen Premiumanbieter.
Abomodelle: die Zukunft der Gamingbranche
Sobald Gamer bereits ein Spieleabo abgeschlossen haben, sind sie geneigt, auch weitere Abos anderer Anbieter zu buchen. So haben bereits neun Prozent der Gamer weltweit (Deutschland: zehn Prozent) mehrere Videospielabos abgeschlossen und 80 Prozent (Deutschland: 50 Prozent) geben an, dass sie sich vorstellen können, mehrere Abos zu buchen. Sind Gamer überhaupt nicht interessiert an Spieleabos, dann ist der Grund dafür hauptsächlich der Preis, gefolgt von dem Wunsch, ein Spiel lieber besitzen als streamen zu wollen.
„Spieleabos für Videogames stecken zurzeit noch in den Kinderschuhen. Man kann es mit den Anfängen von Netflix vergleichen, als sie damals Videostreaming auf den Markt brachten“, sagt Lisa Jäger. „Die Konsumenten werden in der Regel erstmal mit einem Abo starten. Sobald es dann mehrere Anbieter gibt und klar wird, wie einfach und bequem Streamingdienste funktionieren, werden die Konsumenten mehr und mehr dazu übergehen, auch weitere Abos abzuschließen. Deshalb heißt es für Abodiensteanbieter: Jetzt handeln, den Trend nicht verpassen und sich frühzeitig in diesem wachsenden neuen Geschäftsbereich behaupten.“


Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.

