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Neue Wege in der Krise: Wie Unternehmen Mitarbeiter an sich binden können
Eine Studie des Personaldienstleisters Robert Half hat ergeben, dass Unternehmen sich immer stärker auf innovative Arbeitsmodelle konzentrieren und Benefits bieten, um Mitarbeiter langfristig an sich zu binden. Um welche Modelle und Benefits es sich handelt, erklären wir euch.


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Die Corona-Krise hat allgemein für Unsicherheit gesorgt. Das betrifft auch Unternehmen, die darauf mit neuen innovativen Arbeitsmodellen antworten. Sie möchten verhindern, dass Fachkräfte während der Krise das Unternehmen verlassen. Das zeigte eine Studie des Personaldienstleisters Robert Half.
Neue Flexibilität in der Krise
Im Fokus der Studie stand, inwiefern die Arbeitgeber durch die Krise flexibler geworden sind und wie groß ihre Bereitschaft ist, neue Arbeitsmodelle auszutesten. Dazu befragte das Expertenteam über 1.502 Führungskräfte aus unterschiedlich großen Betrieben: Kleine (ab 50 Mitarbeiter), große (ab 250 Mitarbeiter) und sehr große Unternehmen (über 500 Mitarbeiter). Die Befragten stammten darüber hinaus aus verschiedenen Ländern: Belgien, Brasilien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Die Vier-Tage-Woche
Für viele wäre das ein Traum: Die Vier-Tage-Woche. Laut der Befragung ist dieses Modell gar nicht mehr so unrealistisch. Bereits 46 Prozent aller Befragten haben das Modell während der Krise eingeführt oder wollen es zukünftig etablieren. 46 Prozent können sich allerdings nicht mit dem Modell anfreunden.
Job-Sharing – eine neue Alternative?
Auch das sogenannte “Job-Sharing-Modell” nimmt an Bedeutung zu. Allerdings gibt es dazu geteilte Meinungen. Job-Sharing bedeutet, sich mit einem zweiten Mitarbeiter eine Vollzeitstelle zu teilen. 56 Prozent sprachen sich gegen ein solches Modell aus, 40 Prozent waren demgegenüber positiv eingestellt.
Homeoffice und Gleitzeit
Nach wie vor beliebt ist Homeoffice. 60 Prozent der teilnehmenden Führungskräfte gaben an, die Arbeit von zu Hause in ihrem Unternehmen etabliert zu haben. 56 Prozent der Führungskräfte erklärten darüber hinaus, dass in ihren Betrieben Gleitzeit möglich sei.
„Homeoffice ist während der Pandemie ein Stück weit zur Selbstverständlichkeit geworden. Sie führt zu einer besseren Work-Life-Balance vieler Mitarbeiter und ist oft ein wichtiges Argument im Recruiting, um Fachkräfte vom Unternehmen zu überzeugen“, sagte Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & France bei Robert Half.
Urlaubstage und Kinderbetreuung
Wer seine Mitarbeiter noch stärker binden will, der muss jedoch mehr als Homeoffice und Gleitzeit ermöglichen. Beliebte Benefits unter den Befragten sind zusätzliche Urlaubstage (40 Prozent) und eine im Betrieb integrierte Kinderbetreuung (30 Prozent).
Welche Benefits Unternehmer ihren Mitarbeitern anbieten, liegt in ihren persönlichen Werten und Vorstellungen. Laut Sven Hennige sollten sie aber genau jetzt darüber nachdenken, wie sie ihr Unternehmen attraktiv machen können: „Jetzt ist die Zeit, aktuelle Benefits kritisch zu hinterfragen und offen für neue Arbeitsmodelle zu werden. Immer mehr Arbeitnehmer wünschen sich zeitliche Flexibilität. Sie ist wichtig, um Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden und den Arbeitsplatz für Fachkräfte weiterhin attraktiv zu gestalten.“


Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.

