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Neuer Aufschwung für das VC-Geschäftsklima
Nachdem die ungewissen Auswirkungen der Corona-Krise den deutschen VC-Markt Ende des ersten Quartals 2020 stark verunsichert haben, ist der erste Schreck vorerst gewichen. Das Geschäftsklima konnte sich deutlich von einem neuen Allzeittief lösen. Das zeigt das German Venture Capital Barometer der KfW.


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Im zweiten Quartal legt der Geschäftsklimaindikator des Frühphasensegments um 50,0 Zähler auf -11,1 Saldenpunkte zu und macht somit mehr als die Hälfte des Corona-Einbruchs wieder wett. Die Bewertungen sowohl der aktuellen Geschäftslage als auch der Geschäftserwartungen der VC-Investoren haben sich erholt. Der Indikator für die aktuelle Geschäftslage steigt um 39,1 Zähler auf -13,3 Saldenpunkte, der Indikator für die Geschäftserwartung um 60,9 Zähler auf -8,9 Saldenpunkte.
Die Wirtschaft erholt sich
Nach geschlossener Talfahrt im ersten Quartal haben sich die verschiedenen Klimaindikatoren im zweiten Quartal wieder erholt, mit Ausnahme des Indikators für die Qualität des Dealflows, dessen Beurteilung gegenüber dem Vorquartal stabil blieb. Die VC-Investoren atmen auf, was Fundraising, Exitmöglichkeiten, Neuinvestitionen oder Wertberichtigungen angeht.
Bis auf das Fundraisingklima bleiben die entsprechenden Indikatoren zwar noch im negativen Bereich; die Erleichterung darüber, dass die Pandemie in Deutschland vorerst eingedämmt werden konnte und man im Vergleich zu anderen Ländern ökonomisch offenbar besser durch die Krise kommt, ist aber spürbar. Erfreulich ist, dass sich die Beurteilung der Einstiegsbewertungen – erfahrungsgemäß ein gegenläufiger Indikator – nach seinem deutlichen Anstieg im ersten Quartal weiter verbessert.
Neue Investitionsdynamik erwartet
„Die VC-Investoren haben den ersten Schock nach dem Ausbruch der Corona-Krise überwunden“, sagt Dr. Friederike Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Die Erleichterung, dass die Krise viele Start-ups wohl weniger hart trifft als erwartet, ist spürbar. Die Bereitschaft für Neuinvestitionen ist wieder gestiegen. Da die Einstiegsbewertungen nun aber als deutlich günstiger wahrgenommen werden als vor der Krise, könnte eine neue Investitionsdynamik in Gang kommen. Das Anziehen der Aktienmärkte signalisiert zudem, dass Fundraising noch möglich ist, das Pulver also nicht vorsorglich trocken gehalten werden muss.“
Vorsichtiger Optimismus
„Die Ergebnisse spiegeln ein deutliches Aufatmen der Branche über den bisherigen Verlauf der Pandemie wider“, so Swantje von Massenbach, stellvertretende Geschäftsführerin des BVK. „Insbesondere der starke Sprung bei den Geschäftserwartungen der VCs macht für das zweite Halbjahr vorsichtig optimistisch. Hilfreich war, dass die Bundesregierung schnell reagiert hat, um auch den Start-ups und ihren Investoren zur Seite zu stehen. Die Maßnahmen des Start-up-Schutzschilds wie die Corona-Matching-Fazilität waren ein wichtiges Signal.“ Die KfW berechnet das German Venture Capital Barometer zusammen mit dem Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften e. V. (BVK).
*Quelle: https://www.presseportal.de/pm/41193/4657742.
Die ausführliche Analyse mit Datentabellen und Grafiken findest du unter www.kfw.de/gpeb.


Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.

