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Nvidia trotzt geopolitischen Risiken mit Rekordumsatz – China-Geschäft bleibt Unsicherheitsfaktor

Nvidia hat im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von 46,7 Mrd. Dollar erzielt, ein Plus von 56 Prozent im Jahresvergleich. Der Gewinn stieg sogar um 59 Prozent auf 26,4 Mrd. Dollar, während die Bruttomarge mit 72,7 Prozent leicht über den Erwartungen lag. Für das laufende Vierteljahr rechnet der Chipentwickler mit rund 54 Mrd. Dollar Umsatz – allerdings ohne Einnahmen aus dem chinesischen KI-Geschäft.
Der Verzicht, die speziell für China entwickelten H20-Chips in die Prognose einzubeziehen, sorgte bei Analysten für Irritation. Viele hatten nach der von der Trump-Regierung ausgehandelten Lizenzvereinbarung zusätzliche Erlöse von bis zu 2 Mrd. Dollar erwartet. „Dass die H20-Chips nicht enthalten sind, hat überrascht“, sagte Gene Munster von Deepwater Asset Management.
Das China-Geschäft bleibt ein neuralgischer Punkt. Neue Exportkontrollen aus Washington hatten den Absatz der H20-Reihe nahezu zum Erliegen gebracht. Zwar hat Nvidia inzwischen ein Abkommen geschlossen, wonach 15 Prozent der China-Erlöse an die US-Regierung abgeführt werden müssen, doch CFO Colette Kress verwies darauf, dass die endgültige Regulierung noch ausstehe.
Gleichzeitig versucht Peking, den Einsatz von Nvidia-Hardware bei chinesischen Unternehmen zu begrenzen. Im vergangenen Quartal brachen die Umsätze in China um 50 Prozent zum Vorquartal auf 2,8 Mrd. Dollar ein. Nvidia konnte allerdings H20-Chips im Wert von 650 Mio. Dollar an einen Kunden außerhalb Chinas verkaufen.
Das Herzstück des Wachstums bleibt das Data-Center-Geschäft, das 41,1 Mrd. Dollar beisteuerte, knapp unter den Erwartungen. Besser entwickelte sich das Gaming-Segment, das den Rückgang teilweise ausglich. Die Einführung der neuen Blackwell-Ultra-Plattform läuft nach Angaben von CEO Jensen Huang „mit voller Geschwindigkeit“.
Trotz kurzfristiger Kursverluste nach kritischen Kommentaren zur KI-Branche ist die Nvidia-Aktie seit Jahresbeginn um 35 Prozent gestiegen. Mit einer Marktkapitalisierung von 4 Billionen Dollar ist das Unternehmen inzwischen der wertvollste Konzern weltweit – und bleibt zugleich ein Gradmesser für die Dynamik des KI-Booms.
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