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Oktay Cömertler: Abbruch und Recycling mit fairen Bedingungen für alle
Oktay Cömertler ist gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Francis Tonleu Gründer und Geschäftsführer der Vandenberg-Gruppe. Das überregionale Abbruch- und Recyclingunternehmen ist ein Fullservice-Dienstleister rund um die Themen Abbruch, Erdbau und Recycling. Für gewerbliche und private Kunden bauen die Experten und ihr Team Gebäude zurück und recyceln das anfallende Material. Im Interview sprechen wir mit Oktay Cömertler über Dumpingpreise in der Branche, gute Mitarbeiterführung und eine Unternehmensphilosophie, die er immer beibehalten will.


Der Erwerb einer Immobilie, sei es zu gewerblichen oder privaten Zwecken, ist immer mit besonderen Herausforderungen verbunden. Ist ein Grundstück gefunden, muss oft sogar eine bestehende, alte Immobilie zurückgebaut werden, um Platz für das Wunschobjekt zu schaffen. Anbieter für Abbrucharbeiten gibt es zahlreiche, weiß Francis Tonleu. Doch auf diese können gewerbliche und private Kunden gleichermaßen hereinfallen, wenn sie nicht die Leistung bieten, die sie ursprünglich versprechen. Dann werden Zeiträume nicht eingehalten und auf der Baustelle sind wochen- und monatelang keine Arbeiter zu sehen. „Unternehmen, die mit viel zu günstigen Konditionen werben, können meistens weder Material noch Mitarbeiter bezahlen“, berichten Oktay Cömertler von der Van den Berg-Gruppe. Als einer der Geschäftsführer der Van den Berg-Gruppe weiß er, wovon er spricht. Schließlich hat er sich mit seinem Abbruch- und Recyclingunternehmen genau auf diesen Bereich spezialisiert.
Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Francis Tonleu hat Oktay Cömertler vor sechs Jahren die Van den Berg-Gruppe gegründet, um ihre Kunden bei der Umsetzung ihrer Projekte zu unterstützen. Neben gewerblichen Kunden betreuen die Rückbau-Experten auch Privatkunden und bauen beispielsweise abgewirtschaftete Supermärkte zurück, um auf dem Grundstück ein neues und modernes Geschäft errichten zu können. Alle Abfälle wie Plastik, Holz und anderen Müll führen Oktay Cömertler und sein Team in den Rohstoffkreislauf zurück und schließen diesen wieder. Im Interview berichtet der Unternehmer, was ihn als guten Arbeitgeber ausmacht, warum nicht einmal sein bester Freund an seine Geschäftsidee glaubte und wie trotz vieler Hürden aus einem winzigen Büro in Düsseldorf die Van den Berg-Gruppe mit großem Recyclinghof in Rheinland-Pfalz entstanden ist.
Oktay Cömertler und Francis Tonleu von der Van den Berg-Gruppe bei uns im Interview!
Herzlich willkommen im GEWINNERmagazin, Oktay Cömertler und Francis Tonleu! Ihr helft gewerblichen und privaten Kunden dabei, ihre Projekte zu verwirklichen, indem ihr alte Gebäude abreißt und das Material recycelt. Innerhalb von sieben Jahren habt ihr zwei erfolgreiche Unternehmen aufgebaut. Was macht ihr anders als andere Unternehmen eurer Branche, die nach kurzer Zeit wieder in der Versenkung verschwinden?
Oktay Cömertler: Vielen Baufirmen ist ihr Preis wichtiger als die Qualität ihrer Arbeit. Leider schauen auch viele Kunden nur auf die Kosten. Sie erhalten dann nicht die Informationen und Beratung, die sie bräuchten, um Entscheidungen zu treffen. Diese Billig-Unternehmen sind meistens nicht zertifiziert und können somit keine Schadstoffe in Gebäuden rückbauen. Asbest und KMF, also künstliche Mineralfasern, sind klassische Gebäudeschadstoffe, die krebserregend sind. Dahingehend benötigt der Kunde, der in der Regel Laie ist, professionelle Beratung. Das funktioniert nur, wenn der Gesprächspartner das entsprechende Know-how mitbringt und zertifiziert ist. Und genau diese Anforderungen erfüllen wir mit der Van den Berg-Gruppe.


Oktay Cömertler und Francis Tonleu sind die Gründer und Geschäftsführer der Van den Berg-Gruppe.
Ihr habt das Problem selbst angesprochen: Die Kunden der Van den Berg-Gruppe sind größtenteils Laien. Wie finden sie, ohne das Gewerk zu kennen, einen guten Anbieter?
Francis Tonleu: Die meisten Menschen googeln, wenn sie sich mit einer Thematik nicht auskennen. Die Bewertungen eines Bauunternehmens auf Google sind damit der erste Faktor, den sie dabei beachten sollten. Im nächsten Schritt sollte sich die Webseite genauer angesehen werden. Gibt es überhaupt ein Impressum? Wurde sich Mühe gegeben oder wurden einfach einige Seiten erstellt, damit überhaupt ein Online-Auftritt vorhanden ist? Passt die Beschreibung der Dienstleistung zu den Anforderungen? Auch die Social-Media-Inhalte bieten Einblicke ins Unternehmen. Es kann auch nie schaden, sich die angegebenen Zertifikate zuschicken zu lassen und um ein kostenloses Beratungsgespräch an der Baustelle zu bitten. Das können Kunden der Van den Berg-Gruppe auch mit zwei, drei Unternehmen machen und dann in Ruhe überlegen, wer der Partner sein soll, mit dem man das Projekt durchführen möchte. Wer ist sympathisch, wer geht auf meine Probleme ein? Im Beratungsgespräch trennt sich in der Regel schon die Spreu vom Weizen.
Was wünschen sich eure Kunden der Van den Berg-Gruppe neben Know-how außerdem?
Oktay Cömertler: Die Bauherren benötigen einen konkreten Ansprechpartner auf der Baustelle, also eine verantwortliche Person von der ersten Kontaktaufnahme bis zum Abschluss des Projektes. Sie wollen einen termingebundenen Abschluss haben und sich gewiss sein, dass auf der Baustelle jeder etwas von seiner Aufgabe versteht und sicher arbeitet. Sauberkeit und Qualität sind ihnen in der Regel sehr wichtig.
Oktay Cömertler und Francis Tonleu über Vorurteile ihrer Branche gegenüber
Eure Kunden haben vielleicht schon schlechte Erfahrungen mit anderen Unternehmen gemacht. Haben sie deshalb auch Vorurteile der Van den Berg-Gruppe gegenüber oder habt ihr damit nicht zu kämpfen?
Francis Tonleu: Wie in fast jeder Branche gibt es diese Vorurteile auch bei uns. Ich bin Afrikaner, Oktay hat türkische Wurzeln – einige glauben aufgrund dessen, dass wir vor allem hinsichtlich der Absprachen und Umsetzung andere Werte vertreten. Doch wir sind beide in Deutschland aufgewachsen und durch und durch ein „deutsches Produkt“. Wir leben also die deutschen Werte wie Zuverlässigkeit, Disziplin, Ordnung und Sauberkeit. Das kennen wir gar nicht anders.


„Wir brauchen jeden Tag mindestens ein Problem, das wir für unsere Kunden lösen können, damit wir wachsen und noch besser werden können“, sagt Francis Tonleu von der Van den Berg-Gruppe.
Der Baubranche selbst eilt ein gewisser Ruf voraus, welcher sehr negativ belastet ist. Wird sauber gearbeitet? Werden Abfälle fachgerecht entsorgt? Sind die Mitarbeiter überhaupt angemeldet? Letzteres ist auf dem Bau ja auch ein großes Problem. Viele haben gar kein der angebotenen Leistung entsprechendes Material und Equipment zur Verfügung, sie müssen es erst anmieten. Sie nehmen Aufträge günstig an und können sie dann nicht ausführen, weil die Kapazitäten nicht vorhanden sind. Mitarbeiter und Material können nicht bezahlt werden. Deshalb gibt es in der Baubranche auch eine hohe Insolvenzquote.
Ihr seid bereits seit 2016 selbstständig. Was gibt euch die Kraft, trotz dieses schwierigen Umfeldes immer weiterzumachen?
Oktay Cömertler: Wir stehen jeden Morgen auf, um das qualitativ beste Abbruchunternehmen in Deutschland zu werden. Dafür brauchen wir geschulte Mitarbeiter, modernes Equipment, Know-how, ein ganzheitliches Konzept und eine finanzielle Stärke, weil wir immer in Vorleistung gehen müssen. Wir sind super aufgestellt. Wir haben hier in Andernach 10.000 Quadratmeter Fläche, auf der wir Material lagern und Abfälle verwerten können. Damit haben wir einen Synergieeffekt zwischen Recycling und Abbruch geschaffen.
In eurem Gewerk benötigt es viel Manpower. Wie sieht es bei euch mit dem Fachkräftemangel aus?
Francis Tonleu: Wir sind vom Fachkräftemangel nicht betroffen. Wir schalten mit der Van den Berg-Gruppe Werbeanzeigen über Social Media und erhalten dadurch viele Bewerbungen. Die Baubranche hat Probleme, junge Kandidaten zu finden und sie auszubilden. Wir machen das über unser Videolearning-Programm und sind damit sehr erfolgreich.
„Unsere Kunden kommunizieren mit Menschen, nicht mit Baggern.“
Auf eurer Webseite erhält man einen guten Einblick zu euch als Arbeitgeber. Was genau macht die Van den Berg-Gruppe aus?
Oktay Cömertler: Unsere Kunden kommunizieren mit Menschen, nicht mit Logos oder Baggern. Und genau das versuchen wir auf Social Media und unserer Webseite herauszustellen.
„Mit unserem Marketing wollen wir vernünftige Menschen ansprechen, die noch nicht bei uns arbeiten, es aber sollten.“
Bei uns stehen die Mitarbeiter im Vordergrund. Wir haben ein tolles Arbeitsklima, unser Team wird bei allen Fragen und Anliegen mit ins Boot geholt. Francis und ich sind nicht die alleinigen Unternehmer, bei uns arbeiten alle zusammen. Klar sind wir die Gesichter der Firma, das soll auch so sein. Aber unsere Mitarbeiter, ohne die alles nicht möglich wäre, sollen nicht in den Hintergrund rücken.


Oktay Cömertler und Francis Tonleu von der Van den Berg-Gruppe verstehen sich als Fullservice-Dienstleister rund um die Themen Abbruch, Erdbau und Recycling.
Welche Einstellungsvoraussetzungen gibt es für neue Mitarbeiter? Was muss man mitbringen, wenn man bei der Van den Berg-Gruppe arbeiten möchte?
Francis Tonleu: Wir haben aufgehört, die Menschen nach Noten zu bewerten. Ihre Werte sind uns viel wichtiger. Ist der Bewerber zuverlässig und gewillt, zu lernen? Ein handwerklicher Abschluss ist immer von Vorteil, zumindest aber handwerkliche Erfahrungen und Fähigkeiten. Im Bereich Entkernung können wir mit Quereinsteigern gut arbeiten. Ein Baggerfahrer muss natürlich Erfahrung und Expertise auf dem Bagger im Abbruch mitbringen. Schließlich kosten die Maschinen eine halbe Million Euro und das Risiko für die Mitarbeiter im Umfeld und sich selbst ist sonst einfach zu groß. Als Polier oder Bauleiter ist eine abgeschlossene Berufsausbildung in dem Bereich Voraussetzung, bestenfalls sogar ein Studienabschluss. Aber wenn ich jemanden einstellen kann, der sehr viel Erfahrung mitbringt und charakterlich zu uns passt, können wir ihn auch ohne Studium zum Bauleiter ausbilden.
„Das ist unsere Philosophie: Studium ist nicht alles, eine hervorragende praktische Arbeit ist auch viel wert. Was zählt, ist das richtige Mindset.“
Was macht euch auf der anderen Seite als Arbeitgeber aus und was unterscheidet die Van den Berg-Gruppe von anderen Unternehmen?
Oktay Cömertler: Das Menschliche ist der größte Aspekt. Einmal im Monat gibt es Meetings, bei denen das Team der Van den Berg-Gruppe auch mal Dampf ablassen kann. Unsere Mitarbeiter schätzen, dass wir sie mitnehmen und ihre Ideen und Verbesserungswünsche berücksichtigen und umsetzen. Wir hatten zum Beispiel eine Weile keine ausreichend helle Beleuchtung auf unserem Hof in Andernach. Wenn die Mitarbeiter morgens im Dunkeln losfahren, ist das natürlich ungünstig. Darauf wurden wir hingewiesen und haben sofort einige Flutlichter angeschafft. Nur so fühlt man sich als Mitarbeiter ernst genommen und wertgeschätzt. Ideen werden umgesetzt, jeder ist Mitglied des Unternehmens. Dazu kommt, dass jeder bei der Van den Berg-Gruppe Türen geöffnet bekommt und sich weiterbilden kann, wenn er möchte. Interessierte können sich gerne direkt bei uns unter bewerbung@vandenberg-gruppe.de melden – wir freuen uns auf jede Bewerbung!
Van den Berg-Gruppe: Eine Chance für jeden, der lernen will
Habt ihr ein Beispiel dafür, wie ihr eure Mitarbeiter der Van den Berg-Gruppe fördert und weiterbildet?
Francis Tonleu: Einer unserer Mitarbeiter kommt aus Eritrea. Die Geschichte, wie er nach Deutschland gekommen ist, ist super interessant. Als er bei uns angefangen hat, hat er gar kein Deutsch gesprochen. Er durfte zunächst nur an der Schaufel arbeiten, parallel haben wir ihn zu einem Deutschkurs geschickt. Nebenbei hat er seinen Staplerschein gemacht. Mittlerweile bedient er einen 500.000-Euro-Bagger, hat eine Familie gegründet und verdient ordentliches Geld. Bei einem anderen Kollegen ist es ähnlich. Er kommt aus Indien und sprach ebenfalls kein Deutsch, als er bei uns angefangen hat. Neben seinem Recycling-Studium auf Englisch hat er nebenbei bei uns als Sortierer gearbeitet. Heute ist er unser Betriebsleiter bei der Van den Berg-Gruppe. Francis und mir macht es so viel Spaß, Potenzial in den Menschen zu sehen, ihre Entwicklung zu unterstützen und zu beobachten.


„Wir stehen jeden Morgen auf, um das qualitativ beste Abbruchunternehmen in Deutschland zu werden“, sagt Oktay Cömertler von Van den Berg-Gruppe.
Wie kam es dazu, dass ihr heute in der Position sein könnt, andere zu pushen und weiterzubilden? Wie ist die Van den Berg-Gruppe entstanden?
Oktay Cömertler: Francis und ich haben das Unternehmen 2016 in Düsseldorf gegründet. Wir haben von einem winzigen Büro aus gearbeitet, das es heute sogar immer noch gibt. Wir hatten kein Geld. Unsere Eltern konnten uns finanziell nicht unterstützen – sie sind alle Schichtarbeiter in der Produktion gewesen. Keine Bank hat an uns geglaubt, nicht einmal mein bester Freund, der bei einer Bank arbeitet (lacht). Sie haben uns alle totgeredet.
Wir haben also mit nichts angefangen und anfangs nur recycelt. Das ist das, was Francis und ich gelernt haben. Wir haben Metalle angekauft und wieder verkauft, ohne Lager. So haben wir unsere ersten Umsätze gemacht und alles wieder reinvestiert. Im Laufe der ersten beiden Jahre hatten wir die Möglichkeit, hier in Andernach einen großen Platz anzumieten. Also sind wir hergezogen und haben einen großen Recyclinghof aufgebaut. Damit ist zusätzlich auch die Abbruch-Firma entstanden. Am Anfang hat niemand an uns geglaubt. Jetzt machen wir mit unseren beiden Unternehmen fünf Millionen Euro Umsatz im Jahr.
Obwohl ihr schon so viel erreicht habt, habt ihr sicher noch Visionen und eine Mission, wohin ihr mit der Van den Berg-Gruppe noch wollt. Möchtet ihr abschließend davon erzählen?
Francis Tonleu: Wir wollen unseren Recyclinghof erweitern. Dafür benötigen wir eine Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz. Diese ist die Grundvoraussetzung, um Abfälle annehmen und verwerten zu können. Außerdem wollen wir autonom werden und unsere Leistungen unabhängig von Dritten, zum Beispiel von Lieferanten, anbieten können. Wir beteiligen uns bereits an Unternehmen, damit wir diesen Wunsch umsetzen können. Unser größtes Ziel ist es aber, unsere Philosophie beizubehalten. Wir brauchen jeden Tag mindestens ein Problem, das wir für unsere Kunden lösen können, damit wir wachsen und noch besser werden können. Je mehr Probleme, desto besser! Probleme und Beschwerden sind eine kostenlose Unternehmensberatung. So gehen wir die Sache an.
Hier geht es zur Website von der Van den Berg-Gruppe


Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.

