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Opec+ verschiebt Schlüsselmeeting zu Förderquoten wegen Spannungen um Produktionsüberschreitungen

Die Opec+ hat ein entscheidendes Treffen zur Zukunft ihrer Förderkürzungen unerwartet um vier Tage verschoben. Das Meeting des Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC) wird nun am 5. Dezember stattfinden, statt wie ursprünglich geplant am Sonntag. Offiziell wurde die Verschiebung mit einem zeitlichen Konflikt mit einer Sitzung des Golf-Kooperationsrats (GCC) begründet, von dessen sieben Mitgliedern fünf auch Opec+-Mitglieder sind.

Die Verschiebung folgt auf Dreiergespräche am Mittwoch zwischen den Energieministern Saudi-Arabiens, Russlands und Kasachstans. Kasachstan hat wiederholt andere Mitglieder der 22 Länder umfassenden Gruppe verärgert, indem es seine vereinbarten Produktionsquoten überschritten hat. Diese Quoten dienen dazu, das globale Ölangebot zu reduzieren und die Preise zu stabilisieren.

Zuvor hatten der saudi-arabische Energieminister, Prinz Abdulaziz bin Salman, und sein russischer Amtskollege Alexander Nowak Bagdad besucht. Auch der Irak wird häufig dafür kritisiert, seine Produktionsziele zu überschreiten.

Amrita Sen, Direktorin bei Energy Aspects, betonte, dass die Einhaltung der bestehenden Quoten ein „zentrales Thema“ des Ministertreffens sein dürfte. Jorge León von Rystad Energy sprach von „Spannungen“, insbesondere wegen Kasachstans Forderungen, seine Produktionskapazität nach der Erschließung des Tengiz-Ölfelds neu bewerten zu lassen.

Seit November 2022 folgen acht Opec+-Mitglieder einer Politik freiwilliger Produktionskürzungen, um den Ölpreis zu stützen. Kasachstan, das für eine Neubewertung seiner Basisproduktionskapazität kämpft, hat zugesichert, seine vereinbarten Quoten künftig einzuhalten. Ähnliche Versprechen wurden auch vom Irak bei einem Treffen in Bagdad gegeben.

Das Problem bei einer Anpassung der Basisproduktionskapazität eines Landes, so León, sei jedoch, dass dann andere Länder ähnliche Forderungen stellen könnten. „Ich denke nicht, dass Kasachstan die Opec verlässt, aber es könnte Spannungen geben“, fügte er hinzu. Bereits im vergangenen Jahr führte ein Streit über Quoten zum Austritt Angolas aus der Opec.

Bei dem verschobenen Treffen wird erwartet, dass Opec+ eine Verlängerung der aktuellen Förderkürzungen sowie der zusätzlichen freiwilligen Kürzungen um mehrere Monate beschließt. Dies dürfte angesichts der schwachen Rohölpreise notwendig sein, die derzeit bei etwa 73,09 US-Dollar pro Barrel Brent liegen.

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