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Pfizer steigert Jahresprognose trotz Kritik von Aktivisten
Der Pharmakonzern Pfizer hat im dritten Quartal 2024 die Erwartungen der Analysten übertroffen und seine Jahresprognosen für Umsatz und Gewinn angehoben. Der Gewinn je Aktie (EPS) stieg auf 0,99 US-Dollar, verglichen mit 0,930 US-Dollar im Vorjahresquartal, während der Umsatz um 15 % auf 88,3 Milliarden US-Dollar anstieg und die erwarteten 86,3 Milliarden US-Dollar übertraf.
Trotz dieser positiven Ergebnisse reagierten die Aktien von Pfizer am Dienstag an der NASDAQ enttäuscht und verloren 1,4 % auf einen Kurs von etwa 161 Milliarden US-Dollar. Diese Kursbewegung spiegelt die gemischte Reaktion der Anleger wider, die einerseits die verbesserten Finanzergebnisse begrüßen, andererseits jedoch durch die verfehlten Umsatzprognosen und die anhaltende Kritik von Aktivisten verunsichert sind.
Albert Bourla, CEO von Pfizer, reagierte in einem Telefonat mit Analysten scharf auf die Kritik des aktivistischen Investors Starboard Value. Bourla verteidigte die strategischen Akquisitionen des Unternehmens, insbesondere die Übernahme des Krebsmediziner Seagen für 43 Milliarden US-Dollar, und betonte die geplanten Kostensenkungen von 4 Milliarden US-Dollar im Rahmen eines 5,5-Milliarden-Dollar-Programms. „Wir planen, mit unseren Akquisitionen signifikanten Wert für die Aktionäre zu schaffen“, erklärte Bourla und wies die Forderung von Starboard zurück, das Management zur Rechenschaft zu ziehen.
Starboard Value hatte zuvor die Führung von Pfizer für das Missmanagement der Covid-19-Gewinne kritisiert und forderte ein Aufgabengremium des Vorstands, um die Wertsteigerung des Unternehmens zu sichern. In einer umfangreichen Präsentation erklärte Starboard, dass Pfizer durch ineffiziente Ausgaben mindestens 20 Milliarden US-Dollar an Aktionärswert verloren habe. Bourla entgegnete, dass das Unternehmen bereits zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz und zur Stärkung der wissenschaftlichen Führungsposition ergriffen habe, einschließlich der Einstellung eines neuen Chief Scientific Officer.
Trotz der positiven Quartalsergebnisse und der angehobenen Jahresprognose bleibt die langfristige Herausforderung für Pfizer bestehen, da viele ihrer Spitzenprodukte bald auslaufen oder verstärktem Wettbewerb ausgesetzt sind. Analyst Vamil Divan von Guggenheim äußerte in einer Notiz, dass „Fragen bestehen, wie stark die Investoren den langfristigen Herausforderungen von Pfizer Gewicht beimessen werden“, insbesondere angesichts der Konkurrenz durch neue KI-Technologien und wachsender regulatorischer Anforderungen.
Die jüngsten Quartalszahlen zeigen, dass Pfizer in einem wettbewerbsintensiven Umfeld dennoch solide Ergebnisse erzielen kann, jedoch müssen die Strategien zur langfristigen Wertschöpfung weiter optimiert werden. Während das Unternehmen seine Umsatz- und Gewinnprognosen anhebt, bleibt die Balance zwischen kurzfristiger Performance und nachhaltigem Wachstum eine zentrale Aufgabe.