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Qantas steigert Gewinn kräftig – doch zwischen Politik und Profit drohen Turbulenzen

Qantas meldete am Mittwoch einen Nettogewinn auf Rekordniveau, gestützt von einem starken Inlandsgeschäft, robusten Margen und neuen Flugzeugbestellungen. Die australische Fluggesellschaft erzielte im vergangenen Geschäftsjahr eine operative Marge von 11 Prozent, während ihr Billigableger Jetstar mit 16 Prozent noch profitabler war. Damit überflügeln die Australier sogar Delta, die profitabelste US-Gesellschaft, die auf 9 Prozent kommt. Dennoch wird Qantas an der Börse zu einem niedrigeren Multiple des Operating Profit gehandelt als ihre drei großen US-Pendants.

Treiber der Erholung ist vor allem der Inlandsmarkt. Der Zusammenbruch zweier Wettbewerber in den letzten zwei Jahren hat Qantas und Virgin Australia ein faktisches Duopol beschert. Chief Executive Vanessa Hudson profitiert von dieser Marktkonsolidierung ebenso wie vom Rückenwind der Pandemie-Erholung – und von positiven Vergleichen mit ihrem Vorgänger Alan Joyce, der durch harte Konflikte mit Gewerkschaften und polarisierende Aussagen in Erinnerung geblieben ist.

Mit Blick auf die Zukunft setzt Qantas auf Premium. 20 neue Airbus A321 mit Lie-Flat-Sitzen sollen künftig auch auf regionalen und inneraustralischen Routen eingesetzt werden. Der Trend zu höherwertigen Kabinenplätzen gleicht schwächere Nachfrage im Economy-Bereich aus und verspricht zusätzliche Rendite.

Doch am Horizont zeichnet sich die schwierigere Balance zwischen politischen Erwartungen und kommerziellem Kalkül ab. Projekt Sunrise, das ab kommendem Jahr Nonstop-Verbindungen von Sydney und Melbourne nach London und New York ermöglichen soll, wird von Hudson als strategischer Hebel präsentiert. Die ultralangen Flüge verkürzen Reisezeiten erheblich und haben für Australiens Regierung eine geopolitische Dimension – als Signal für Investoren ebenso wie für nationale Prestigeinteressen. Für Passagiere jedoch bleibt die Aussicht auf 20 Stunden Economy-Sitz eine Zumutung.

Genau hier zeigt sich das Dilemma für Hudson: Qantas muss Investoren, Politik und Kunden gleichermaßen bedienen – eine Flugroute, die kaum ohne Turbulenzen zu fliegen ist.

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