Rivian erfüllt Gewinnziel – Volkswagen macht Weg frei für Milliardendeal

Rivian hat im zweiten Quartal in Folge einen Bruttogewinn erzielt – eine entscheidende Voraussetzung für den Einstieg von Volkswagen. Der Wolfsburger Konzern hatte sich bereits 2023 zur Investition von bis zu 5,8 Milliarden Dollar in den US-Elektroautobauer bekannt. Die erste Tranche in Höhe von einer Milliarde Dollar soll nun bis zum 30. Juni fließen.

Mit dem Deal sichert sich Volkswagen Zugriff auf Rivians Elektronik-Plattform. Damit will der Konzern die chronischen Softwareprobleme seiner Elektroflotte endlich in den Griff bekommen. Rivian wiederum verschafft sich mit dem Kapital aus Deutschland finanziellen Spielraum für den Hochlauf der Produktion seines geplanten Kompaktmodells R2, das ab 45.000 Dollar starten und breitere Käuferschichten erreichen soll.

Aktuell liegt der durchschnittliche Verkaufspreis der Rivian-Modelle bei rund 88.500 Dollar – zu viel für den Massenmarkt, wie CEO RJ Scaringe einräumt. Das neue Modell sei „entscheidend für unser Wachstum“, sagte er bei der Analystenkonferenz.

Allerdings bleibt das Marktumfeld schwierig. Angesichts der Importzölle, die US-Präsident Donald Trump zuletzt gegen E-Fahrzeuge aus dem Ausland verhängte, senkte Rivian sein Auslieferungsziel für 2025. Erwartet werden nun 40.000 bis 46.000 Fahrzeuge – deutlich weniger als die bislang anvisierten 46.000 bis 51.000 Einheiten. Scaringe geht davon aus, dass sich die Zölle mit mehreren Tausend Dollar je Fahrzeug in der Kostenstruktur niederschlagen werden.

Im ersten Quartal 2025 stagnierte der Umsatz mit 1,2 Milliarden Dollar auf Vorjahresniveau. Gleichzeitig konnte der Nettoverlust deutlich reduziert werden – von 1,445 Milliarden auf 541 Millionen Dollar. Analysten sehen darin ein wichtiges Signal: Rivian gelingt es zunehmend, seine Kostenbasis zu kontrollieren – ein zentrales Argument für Investoren wie Volkswagen.