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Rolex Sky Dweller

Ratgeber

Ausgeklügelt und intuitiv zugleich: Die Rolex Sky-Dweller im Test – in der Stahlvariante

Immer wieder heißt es, Rolex sei nicht innovativ. Wer sich etwas genauer mit der Sky-Dweller beschäftigt, könnte jedoch schnell zu einer anderen Auffassung gelangen. Was ist das Besondere an dieser Rolex-Uhr, die zurecht als eine der kompliziertesten überhaupt gilt? Wie lässt sie sich bedienen und wie viel Geld muss man in die Hand nehmen, um sich diesen Luxus fürs Handgelenk zu gönnen? 

Nachdem wir im ersten Teil die Rolex Milgauss vorgestellt haben, liegt in diesem zweiten Teil unseres Uhrenratgebers der Fokus auf der Stahlvariante der Rolex Sky-Dweller.

Rolex Sky-Dwellerim Test: Mehr als nur eine wuchtige Fortführung der Datejust

Wer sich ein wenig mit Rolex-Uhren auskennt, wird gleich bemerken, wie ähnlich die Rolex Sky-Dweller in ihrer Gestalt der Datejust ist. Dieses Modell kam erstmals 1945 auf den Markt und war zu seiner Zeit die erste Uhr mit wechselnder Tagesanzeige. Bis heute gehört die Datejust zu den beliebtesten Rolex-Uhren.

Bei der Rolex Sky-Dweller handelt es sich jedoch nicht bloß um eine Weiterführung der Datejust, die sich in einigen Nuancen unterscheiden würde. In jeder Hinsicht leistet die Sky-Dweller mehr. Während die Datejust einen Gehäusedurchmesser von 41 mm hat, bringt es die Sky-Dweller auf 42 mm. Am Handgelenk sieht sie jedoch um einiges massiver aus als andere 42-mm-Uhren, zum Beispiel die Omega Speedmaster. Das liegt in erster Linie an der Grundhöhe der Uhr. Mit einer Gehäusehöhe von stolzen 14 mm sitzt die Rolex Sky-Dweller um einiges wuchtiger auf als die Datejust mit ihren 11,8 mm Höhe.

Auch das innen polierte und außen gebürstete Oyster-Band bietet mehr, als man von klassischen Rolex-Modellen gewohnt ist. Das zeigt sich sowohl am breiteren Bandanstoß als auch an der Schließe. Diese verfügt über eine angenehme Easylink-Verlängerung, sodass sich das Armband um 5 mm in der Länge verändern lässt, ohne dass man zu Werkzeug greifen müsste.

All das ist schon bemerkenswert, doch das auffälligste Merkmal der Rolex Sky-Dweller ist mit Sicherheit die Lünette. Auch wenn die Sky-Dweller mit dem Zusatz „Stahl“ angeboten wird, ist dies nicht die ganze Wahrheit. Die für Rolex typische Kombination aus Edelstahl und Gold, die unter dem Namen Rolesor bekannt ist, findet sich auch bei dieser Variante. Die geriffelte Lünette ist aus Weißgold gefertigt und erinnert mit ihrer Ästhetik an Datejust- und Daydate-Modelle.

Die innovative Funktionsweise der Rolex Sky-Dweller

Die Lünette punktet aber nicht nur mit ihrer für Rolex charakteristischen Optik. In ihr schlummert außerdem die Antwort auf die Frage, warum die Rolex Sky-Dweller als eine der größten Innovationen gelten kann, welche die Uhrenwelt in den letzten Jahren gesehen hat. Warum ist das so? An dieser Stelle ist es zunächst einmal wichtig zu klären, was die Sky-Dweller kann. Im Gegensatz zur Datejust ist in dieser Uhr nicht weniger als ein kompletter Jahreskalender verbaut. Daher ist es sicherlich keine Übertreibung zu sagen, die Rolex Sky-Dweller sei die komplizierteste Rolex-Uhr aller Zeiten.

Dank der Jahreskalender-Funktion kann die Uhr zwischen Monaten mit 30 beziehungsweise 31 Tagen unterscheiden.

Aus diesem Grund braucht sie nur einmal im Jahr gestellt zu werden, nämlich am 1. März. Die Voraussetzung dafür ist, dass man sie mindestens alle drei Tage trägt, da sie über eine 72-Stunden-Gangreserve verfügt. Das Bemerkenswerteste ist jedoch, wie Rolex den Jahreskalender sowohl technisch als auch optisch umgesetzt hat.

Extrem platzsparende Konstruktionsweise

Die größte Innovation der Rolex Sky-Dweller ist definitiv das Manufakturkaliber 9001, das auf 11 unterschiedlichen Patenten beruht. Das Besondere an diesem Kaliber ist, dass es Rolex schafft, die gesamte Jahreskalender-Funktionalität mit nur vier Zahnrädern zu bewerkstelligen. Die Konstruktionsweise ist also extrem platzsparend – ein großer Unterschied zu den komplizierten Modellen anderer Hersteller.

Deutlich wird das beim Ablesen des Datums. Mithilfe einer zweieinhalbfach vergrößernden Lupe liest man das aktuelle Datum im Datumsfenster ab. Bis hierhin ist das noch nichts Außergewöhnliches. Das ändert sich jedoch beim Blick auf die Monatsanzeige. Hier hat sich Rolex den Umstand zunutze gemacht, dass das Zifferblatt genauso 12 Stunden hat wie das Jahr 12 Monate. Anstatt unnötig Platz auf dem Zifferblatt zu vergeuden, ist der Uhrenhersteller einen anderen Weg gegangen: Der aktuelle Monat lässt sich in den kleinen Fenstern außerhalb der Indizes ablesen. Dreht man also den Zeiger zum Beispiel am 30. Juni über 23:59 Uhr, wechselt die Datumsanzeige der Rolex Sky-Dweller nicht zur 31, sondern richtigerweise auf die 1. Zugleich wechselt auch der Monatsindikator von der 6 auf die 7.

Mittlerweile ist die Nachfrage der Rolex Sky-Dweller wesentlich höher als das Angebot.

Rolex hat sich entschieden, den durch diesen Clou gesparten Platz nicht einfach leer zu lassen. Stattdessen findet sich mittig ein weiteres Zifferblatt mit GMT-Funktion. Das heißt, dass die Rolex Sky-Dweller die Zeit einer zweiten Zeitzone anzeigen kann, und zwar mit einer 24-Stunden-Anzeige, sodass Tag und Nacht nicht mühselig zugeordnet werden müssen.

Einfacher als gedacht: Die Bedienung der Rolex Sky-Dweller

Innovativ ist auch die Bedienung der Luxus-Uhr, die nur auf den ersten Blick kompliziert wirkt. Die Rolex Sky-Dweller zu stellen, fühlt sich auch ohne lange Anlaufzeit 100%ig intuitiv an. Bei den Jahreskalendern anderer Marken ist das aufwendige Betätigen verschiedener Drücker am Gehäuse Usus. Bei der Sky-Dweller ist dies dank der bereits erwähnen Lünette anders. In Kombination mit der Aufzugskrone lassen sich mit ihrer Hilfe die gewünschten Einstellungen vornehmen, ob es sich nun um die Uhrzeit oder die Tages- beziehungsweise Monatsanzeige handelt. Wie auch bei der Yacht-Master II lässt sich die Lünette der Rolex Sky-Dweller in unterschiedliche Positionen drehen.

Zunächst dreht man die Lünette so weit es geht gegen den Uhrzeigersinn. Nun schraubt man die Krone auf und zieht sie nach außen. Dadurch ist es möglich, auf der 24-Stunden-Anzeige die Referenzzeit einzustellen, also beispielsweise die Zeit des Heimatlandes. Anschließend lässt sich die Lünette einen Schritt weiter im Uhrzeigersinn bewegen. Jetzt kann man die Lokalzeit einstellen. Der letzte Schritt besteht darin, das Datum festzulegen. Dazu muss man die Lünette noch einen Schritt weiter nach rechts drehen. Übrigens kann das Datum sowohl vor- als auch rückwärts verändert werden, sodass es nicht lange dauert, den richtigen Monat und den richtigen Tag einzustellen. Viel mehr gibt es über die Bedienung im Grunde nicht zu wissen.

Wie gelangt man an die begehrte Rolex-Uhr?

In den Besitz der innovativen Rolex-Uhr zu kommen, gestaltet sich jedoch um einiges schwieriger, als sie zu stellen. Zunächst mag dieses Problem vielleicht überraschen. In der Theorie ist es sehr einfach: Man geht mit 14.250 Euro in der Tasche zum Rolex-Händler und kauft sich das gewünschte Modell zum Listenpreis. Allerdings wäre Rolex nicht Rolex, wenn das so ohne weiteres funktionieren würde.

Die Rolex Sky-Dweller gehört zu den begehrtesten Modellen im gesamten Rolex-Portfolio.

Dass eine gewaltige Nachfrage einem sehr überschaubaren Angebot gegenübersteht, war bei der Sky-Dweller jedoch nicht immer der Fall. Als die Rolex-Uhr 2012 erstmals vorgestellt wurde, traf sie auf keine besonders große Gegenliebe – und zwar aus einem einfachen Grund. Die damalige Rolex Sky-Dweller bestand komplett aus Edelmetall und war dementsprechend teuer. Über 40.000 Euro mussten Liebhaber für die Luxus-Uhr auf den Tisch legen. Schnell wurde der Ruf nach einer Stahlvariante laut, die sich auch weniger begüterte Rolex-Fans und -sammler leisten konnten. Mit Erfolg: Auf der Baselworld 2017 präsentierte Rolex die Sky-Dweller mit der Referenznummer 326934.

Die Schwierigkeit beim Erwerb der Stahlvariante der Rolex Sky-Dweller ist, dass dieses Modell zu den am wenigsten ausgelieferten überhaupt gehört. Die Uhr wird sogar seltener ausgeliefert als die Daytona. Wer die Sky-Dweller erwerben möchte, hat dazu im Grunde nur zwei Möglichkeiten. Die erste besteht darin, bereits guter Kunde bei einem Rolex-Händler zu sein. Nur so hat man die Chance, die Luxus-Uhr in absehbarer Zeit zum Listenpreis zu erwerben.

Die zweite Möglichkeit ist naturgemäß einfacher, verlangt aber praktisch immer deutlich tiefere Taschen: der Kauf zum Marktpreis. Seit ihrem Erscheinen haben die verschiedenen Stahlvarianten der Rolex Sky-Dweller enorm an Wert zugelegt. Das gilt für die weiße genauso wie für die schwarze und die blaue Variante. Wer nicht bereit ist, mindestens 26.000 Euro auszugeben, hat schlechte Karten. Auch Preise deutlich jenseits der 30.000-Euro-Marke sind mittlerweile keine Seltenheit.

Fazit

Ob sich der Erwerb der Stahlvariante der Rolex Sky-Dweller trotz des gewaltigen Preisanstiegs der letzten Jahre noch lohnen kann, lässt sich natürlich nicht allgemein beantworten. Die persönliche Präferenz spielt in diesem Zusammenhang auch eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Nicht nur für Rolex-Liebhaber empfiehlt es sich, die Uhr einmal selbst live unter die Lupe zu nehmen und sich von ihren Qualitäten zu überzeugen. Mit Blick auf ihre ausgeklügelte Funktionalität dürfte die Sky-Dweller mit Leichtigkeit zu den besten Rolex-Uhren aller Zeiten gehören.

In zwei Wochen stellen wir Euch hier im GEWINNERmagazin die Rolex Datejust vor, also bleibt gespannt.

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Samuel Altersberger ist Redakteur beim GewinnerMagazin. Vor seiner Arbeit beim DCF Verlag war er bereits sechs Jahre als freier Autor tätig und hat während dieser Zeit auch in der Marketing Branche gearbeitet.

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