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Studie: Immobilienpreise steigen langsamer, Mieten ziehen wieder an
Die Wachstumsdynamik am Immobilienmarkt ist im Verlauf des zweiten Quartals 2021 insgesamt abgeschwächt. Grund dafür sind die deutlich reduzierten Preissteigerungen für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser. Während der starke Anstieg bei den Kaufpreisen abflacht, ziehen die Mieten jedoch wieder deutlich an.


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Die Preise für Eigenheime und Wohnungen sind im vergangenen Quartal 2021 nicht so stark angestiegen wie in den vorherigen Quartalen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Forschungsinstituts F+B, das auf den Immobilienmarkt spezialisiert ist.
Eigentumssegment dämpft die Entwicklung
Laut Studie stiegen die Kaufpreise für Eigentumswohnungen um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, bei Ein- und Zweifamilienhäusern sind es lediglich 0,4 Prozent. Im Jahresvergleich verteuerten sich Wohnungen um 4,5 Prozent und Häuser um 3,6 Prozent.
„Das Eigentumssegment dämpft erstmals nach vielen Jahren die Entwicklung des Gesamt-Indexes“, erklärte F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner. Daraus lasse sich in jedem Fall schließen, dass der deutsche Wohnungsmarkt in Bewegung ist. Ob der abflachende Anstieg eine Trendumkehr bedeute, könne jedoch derzeit noch nicht festgestellt werden, heißt es in der Studie.
Im Rahmen dieser Entwicklung muss berücksichtigt werden, dass die Anzeigen für Wohneigentum bundesweit zurückgehen: Im Vergleich zum Q1 2021 ist das Anzeigenvolumen im zweiten Quartal um 23 Prozent geschrumpft. Ursache dafür ist laut F+B unter anderem ein Anstieg der Direktvermarktung, bei der Online-Portale umgangen werden.
Mieten steigen wieder an
Bei den Mieten zeigt sich ein anderes Bild. Nach einer rund zweieinhalbjährigen Stagnation zeigt die Studie wieder eine Steigerung der Mietpreise. Im Vergleich zum ersten Quartal stiegen die Mieten um 1,1 Prozent. Im Jahresvergleich lag die Wachstumsrate der Angebotsmieten noch bei 0,5 Prozent.
Diese Entwicklung sei laut Leutner auf die zwischenzeitlich erhöhte Nachfrage nach Mietwohnungen im Zuge der Pandemie zurückzuführen, die auf das reduzierte Angebot in den Anzeigenportalen traf. Diese Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage ließ die Mieten im Bundesdurchschnitt stärker ansteigen.
Noch stärker als die Neuvertragsmieten stiegen jedoch die Bestandsmieten an: Im Vergleich zum Vorjahr konnte ein Anstieg von 1,4 Prozent verzeichnet werden. Wenn sich die Entwicklung auf diese Weise fortsetzt, könnten die Neuvertragsmieten auf mittlere Sicht die Führung bei den Wachstumsraten übernehmen.


Nina Rath ist Bachelor of Science in Marketing und als Journalistin unsere Expertin für tagesaktuelle News, die Marketer, Selbstständige und Unternehmer interessieren.

