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Tages-Nachrichten Wirtschaft & Mittelstand 2025-07-21
## ETF-Konjunktur: Spitzenrenditen und globale Strategien
Die Ausschüttungsrenditen bestimmter ETFs erreichen aktuell bis zu 112 Prozent – ein Wert, der klassische Dividendenpapiere deutlich übertrifft. Besonders attraktiv sind dabei Branchen-ETFs aus dem energienahen Sektor und Emerging Markets, die von der Rohstoffhausse und dem technologischen Wandel profitieren. Für Anleger bedeutet das aber auch, genau hinzusehen: Derartige Renditen sind nicht ohne Risiko zu haben und können stark schwanken. Im Kern zeigt sich aber, dass ETFs auch in volatilen Zeiten ein wichtiges Instrument für die breite Streuung und den langfristigen Vermögensaufbau bleiben – vorausgesetzt, man versteht die jeweiligen Chancen und Risiken der Fonds.
## US-Notenbank im Fokus: Streit zwischen Powell und Finanzminister
In den USA eskaliert der Disput zwischen US-Notenbankchef Jerome Powell und Finanzminister Bessent. Bessent fordert nun eine grundlegende Untersuchung der gesamten Federal Reserve – ein ungewöhnlicher Vorstoß, der die politische Unabhängigkeit der Notenbank infrage stellt. Hintergrund sind Vorwürfe, die Fed habe mit ihrer Geldpolitik zu spät auf Inflation und Wachstumsrisiken reagiert. Die Kontroverse könnte die Finanzmärkte weiter verunsichern, da eine politisierte Notenbank ihre Glaubwürdigkeit verlieren würde. Für den Mittelstand bedeutet das potenziell höhere Zinsunsicherheit und die Notwendigkeit, sich auf schwankende Finanzierungsbedingungen einzustellen.
## Japan: Regierungskrise trotz Wahlniederlage – Premierminister bleibt
Auch nach der deutlichen Niederlage bei der Oberhauswahl bleibt Japans Premierminister Ishiba im Amt. Die Regierungskoalition verliert damit zwar ihre Mehrheit im zweiten Parlamentskammer, doch Ishiba signalisiert Reformbereitschaft – vor allem in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Die politische Unsicherheit belastet jedoch die Märkte: Investoren fürchten, dass wichtige Strukturreformen zur Bewältigung der Schuldenlast und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit aufgeschoben werden. Für exportorientierte Mittelständler in Deutschland bedeutet das eine weitere Verunsicherung im wichtigen asiatischen Absatzmarkt.
## Immobilien: Traum vom Eigenheim – oder realistische Alternativen?
Der Immobilienmarkt bringt Träume und Realität oft näher zusammen, als vielen lieb ist. Während Bestverdiener ihr Eigenheim mit viel Eigenkapital und Sondertilgungen finanzieren, müssen viele Haushalte den Traum vom Eigentum begraben – oder kreativ umdenken. Die hohen Preise, steigende Sanierungskosten und komplexe Finanzierungsmodelle erfordern immer mehr Planung und Flexibilität. Gleichzeitig zeigt sich: Wer sich mit Mietmodellen, Genossenschaften oder alternativen Wohnformen beschäftigt, kann durchaus zuversichtlich bleiben. Gerade für den Mittelstand wird die Immobilienfrage zur entscheidenden Lebensplanung.
## Baufinanzierung: Der Beleihungswert entscheidet über den Traum
Wer einen Kredit für den Hauskauf aufnehmen möchte, trifft früher oder später auf den Begriff „Beleihungswert“. Die Banken legen diesen Wert meist unter dem Marktpreis fest – ein Sicherheitspuffer, der die Risiken der Kreditvergabe mindern soll. Für Käufer bedeutet das: Nicht der Kaufpreis, sondern der Beleihungswert entscheidet, wie viel Fremdkapital sie tatsächlich erhalten. Wer das nicht berücksichtigt, landet schnell in einer Finanzierungslücke. Gerade für Unternehmer und Selbstständige, deren Einkommen schwanken kann, ist die frühzeitige Beratung durch einen unabhängigen Experten unverzichtbar.
## Energiewende: Die Wärmepumpe als Herausforderung und Chance
Die Wärme- und Energiewende treibt sowohl Hausbesitzer als auch Unternehmen um. Die optimale Platzierung und Technologie der Wärmepumpe entscheidet über Effizienz und Kosten. Moderne Modelle sind leise, platzsparend und ästhetisch ansprechend – doch der Standort muss sorgfältig gewählt werden, um Lärmbelästigung und hohe Stromkosten zu vermeiden. Für Mittelständler, die ihre Firmengebäude modernisieren, eröffnen sich dadurch neue Einsparpotenziale, aber auch neue Fragen nach Abwägung von Investitionsvolumen und Amortisationszeit.
## Arbeitsmarkt: Qualifizierungsnotstand und Abbau von Jobs
Die Metall- und Elektroindustrie verliert weiter Arbeitsplätze – allein in diesem Jahr wurden bereits 60.000 Jobs abgebaut. Gleichzeitig fehlen nach wie vor über 570.000 qualifizierte Arbeitskräfte, während fast 20 Prozent der 20- bis 34-Jährigen keinen Berufsabschluss besitzen. Das birgt langfristige Risiken für den Wirtschaftsstandort: Unternehmen kämpfen um Fachkräfte, viele Jugendliche landen in Jobs ohne Perspektive. Für den Mittelstand zeigt sich, dass Investitionen in Ausbildung und Weiterbildung existenziell sind, um die eigene Zukunft zu sichern.
## Investitionsoffensive: 631 Milliarden Euro für Deutschlands Zukunft
Die „Made for Germany“-Initiative bringt 61 Unternehmen zusammen, die bis 2028 insgesamt 631 Milliarden Euro investieren wollen. Die Schwerpunkte liegen auf Digitalisierung, Energiewende und nachhaltiger Mobilität. Die Politik sieht darin ein Signal für den Standort Deutschland, doch viele Mittelständler fragen sich, ob sie von den geplanten Projekten auch profitieren werden. Die Entwicklung wird zeigen, ob die Investitionswelle tatsächlich breitenwirksam wird oder vor allem Großunternehmen zugutekommt.
## Digitales Risiko: Betrug mit Künstlicher Intelligenz auf dem Vormarsch
Cyberkriminalität erreicht mit Künstlicher Intelligenz eine neue Dimension: Betrüger nutzen KI-gestützte Sprachnachrichten, um Mitarbeitende oder Geschäftsführer gezielt zu täuschen. Der Aufwand für die Täter ist gering, der Schaden für Unternehmen oft enorm. Besonders gefährdet sind mittelständische Betriebe, die noch nicht umfassend auf solche Angriffe vorbereitet sind. Prävention und Sensibilisierung werden für die digitale Sicherheit immer wichtiger.
## Ausblick: Zwischen Aufbruch und Verunsicherung
Die wirtschaftlichen Signale sind gespalten: Während große Investitionsprogramme Hoffnung auf neue Dynamik machen, bleiben Fachkräftemangel, Energiekosten und politische Unsicherheiten zentrale Herausforderungen. Der Mittelstand steht vor der Aufgabe, flexibel zu bleiben, in Technologie und Qualifizierung zu investieren – und Chancen wie Risiken gleichermaßen im Blick zu behalten. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Weichen für nachhaltiges Wachstum erfolgreich gestellt werden können.
Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.










