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Tages-Nachrichten Wirtschaft & Mittelstand 2025-10-22
**Prozess gegen Cum-Ex-Fondsmanager startet mit fast 46 Millionen Euro Schaden**
Im Skandal um Cum-Ex-Geschäfte, bei denen Staat und Banken durch Steuertricks Milliarden verloren, beginnt nun der Prozess gegen einen ehemaligen Fondsmanager. Die Staatsanwaltschaft macht ihn mitverantwortlich für einen Schaden von fast 46 Millionen Euro. Cum-Ex-Deals reproduzieren mehrfach Steuererstattungen, auf die niemals ein Anspruch besteht. Der Prozess wird aufmerksam verfolgt, da er exemplarisch für die juristische Aufarbeitung solcher Finanzdelikte steht und damit Einfluss auf das Vertrauen in Kapitalmärkte und Fondsmanagement hat. Für mittelständische Unternehmen zeigt er die Risiken und Grenzen komplexer Finanztransaktionen auf.
**Volksbank in Bayern wird zum erneuten Stützungsfall**
Das Bankhaus RSA in Bayern steht unter staatlicher Rettung, nachdem es in die Krise geraten ist. Dies ist ein neuer Stützungsfall bei den Volksbanken in der Region und verdeutlicht die anhaltenden Herausforderungen in der deutschen Genossenschaftsbankenlandschaft. Die Ursachen liegen in schlechten Kreditportfolios und steigenden Zinsbelastungen. Die Rettung soll die Stabilität des regionalen Bankensektors sichern und Signalwirkung für Vertrauen in genossenschaftliche Banken haben. Für den Mittelstand bedeutet dies weiterhin eine unsichere Finanzierungslage in manchen Regionen.
**VW warnt vor Produktionsproblemen durch Lieferstopp bei Nexperia**
Volkswagen gibt Warnungen vor möglichen Engpässen in der Produktion bekannt, nachdem der Chiphersteller Nexperia Lieferstopp-Anordnungen umgesetzt hat. Dies trifft die Autoindustrie mit Blick auf die immer wichtiger werdenden Halbleiter für Fahrzeuge hart. Der Lieferstopp könnte zu Unterbrechungen in Wolfsburg und anderen Werken führen. Die Abhängigkeit von wenigen Zulieferern bei kritischen Technologien zeigt die Anfälligkeit großer Industriezweige. Besonders mittelständische Zulieferer und Dienstleister sollten sich auf volatiles Umfeld einstellen.
**Ukraine meldet massive Angriffe auf Energie-Infrastruktur**
Im Konflikt mit Russland meldet die Ukraine schwere Angriffe auf ihre Energieanlagen. Diese Angriffe zielen darauf ab, die Versorgungssicherheit zu untergraben und die gesellschaftliche Stabilität zu erschüttern. Die Infrastruktur ist teils stark beschädigt, was kurzfristig das Energiesystem belastet und längere Wiederaufbauzeiten nötig macht. Für mittelständische Unternehmen in Europa unterstreicht dies die Bedeutung von Resilienz sowie der Diversifizierung von Energiequellen und Versorgungsketten.
**EU-Parlament lässt Kompromiss zum Lieferkettengesetz scheitern**
Ein vorgeschlagener Kompromiss für strengere Regeln zur Einhaltung von Menschenrechten in globalen Lieferketten wurde im EU-Parlament abgelehnt. Die Gesetzesinitiativen zielen darauf ab, Unternehmen zu verpflichten, Risiken in ihren Lieferketten hinsichtlich Umwelt und Sozialstandards systematisch zu prüfen. Das Scheitern zeigt die teils heftigen Interessenkonflikte zwischen Wirtschaftsförderung und regulatorischen Ansprüchen. Gerade Mittelständler, die zunehmend global agieren, bleiben vorerst unsicher, welche Regeln verbindlich gelten.
**Cyberangriff auf Jaguar kostet britische Wirtschaft fast zwei Milliarden Pfund**
Ein groß angelegter Hackerangriff hat den britischen Automobilkonzern Jaguar Land Rover schwer getroffen, mit einem wirtschaftlichen Schaden von fast zwei Milliarden Pfund. Die Attacke legte IT-Systeme zeitweise lahm, was Produktions- und Lieferketten unterbrach. Solche Cyberangriffe verdeutlichen die wachsende Bedrohung durch digitale Angriffe auch für automobile Wertschöpfungsketten und die Notwendigkeit robuster IT-Sicherheitskonzepte. Mittelständische Betriebe sind aufgefordert, ihre Abwehrmaßnahmen zu verstärken.
**Biontech startet Übernahme von Curevac – Wendepunkt in deutscher Biotech-Branche**
Der deutsche Pharma- und Biotech-Sektor erlebt einen bedeutenden Schritt: Biontech hat den Übernahmeprozess für Curevac gestartet. Diese Fusion könnte die Position Deutschlands in der globalen Biotech-Landschaft stärken, da durch gebündelte Technologien bessere Forschung und Entwicklung möglich werden. Der Schritt erfolgt in einem umkämpften Markt für Impfstoffe und innovative Therapien. Mittelständische Biotech-Unternehmen könnten von der Konsolidierung profitieren oder vor neuen Wettbewerbsherausforderungen stehen.
**Deutsche Bahn trennt sich von der Chefin der kriselnden Gütertochter DB Cargo**
Nach anhaltenden Problemen bei DB Cargo verliert die Güterverkehrssparte ihre Führungsspitze. Die Entscheidung für die Ablösung von Sigrid Nikutta ist eine Reaktion auf die andauernden Herausforderungen im Transportmanagement und auf Forderungen von Politik und Gewerkschaften. Die Sanierung des Unternehmens wird weiterhin kritisch beobachtet. Für mittelständische Kunden, die auf Schienentransporte setzen, bleibt die Lage angespannt mit Blick auf Zuverlässigkeit und Logistikkosten.
**Europäische Kommission warnt vor Rohstoffkrise wegen Seltenen Erden**
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnt eindringlich vor einer drohenden Rohstoffkrise, insbesondere bei Seltenen Erden, die für digitale Technologien und grüne Transformation unverzichtbar sind. Europa ist hier stark von Importen abhängig, besonders aus China, und muss eigene Strategien zur Sicherung dieser Rohstoffe entwickeln. Diese Warnung unterstreicht den Handlungsdruck für mittelständische Unternehmen in Schlüsselindustrien, Rohstoffrisiken zu managen und nachhaltige Lieferketten zu entwickeln.
**Spritpreise sinken spürbar – Kostenentlastung für Verbraucher**
Die Kraftstoffpreise an den Zapfsäulen sind wieder deutlich gesunken, was eine spürbare Entlastung für Verbraucher und Unternehmen mit hohem Mobilitätsbedarf bedeutet. Der Preisrückgang ist unter anderem auf eine Entspannung der Rohölmärkte zurückzuführen. Für mittelständische Unternehmen, die auf Transport und logistische Mobilität angewiesen sind, könnte dies vorübergehend die Betriebskosten senken und finanzielle Spielräume schaffen.
*Der Blick auf diese Entwicklungen zeigt, dass mittelständische Unternehmen sich auf volatile globale Lieferketten, politische Unsicherheiten und technologische Umbrüche einstellen müssen. Resilienz, Digitalisierung und nachhaltige Strategien bleiben zentrale Erfolgsfaktoren.*
Ana Karen Jimenez ist Redakteurin beim Deutschen Coaching Fachverlag und hat ihren Bachelor in Literaturwissenschaften und Spanisch an der Eberhard Karls Universität Tübingen abgeschlossen. Sie ist in den Magazinen für lesenswerte Ratgeber und vielfältige Kundentexte verantwortlich.












