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Tesla-Aktien stürzen ab – Shortseller erzielen Milliardenprofite


Hedgefonds, die gegen Tesla gewettet haben, verzeichnen Rekordgewinne: Seit Mitte Dezember haben Shortseller laut Daten des Analyseunternehmens S3 Partners rund 16,2 Milliarden US-Dollar verdient. In den vergangenen drei Monaten hat sich der Börsenwert von Elon Musks Elektroautokonzern halbiert und mehr als 700 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung eingebüßt.
Die Aktie erreichte ihr jüngstes Hoch am 17. Dezember. Seitdem ist nicht nur der Unternehmenswert gefallen – auch Musks persönliches Vermögen sank um mehr als 100 Milliarden US-Dollar. Besonders in Europa leidet Tesla unter rückläufigen Verkaufszahlen, verstärkt durch Musks politische Äußerungen. Seine öffentliche Unterstützung für rechtsextreme Parteien sowie die massiven Kürzungen im US-Bundeshaushalt unter seiner Führung als Chef der Department of Government Efficiency haben zu einem erheblichen Imageverlust beigetragen.
„Tesla hatte eine enorm starke Marke – und Elon hat es geschafft, sie vollständig zu zerstören“, sagt Per Lekander, Managing Partner des 1,5 Milliarden Dollar schweren Hedgefonds Clean Energy Transition, der bereits seit Jahren gegen Tesla wettet. „Teslas Käufer sind nicht die Leute mit Cowboy-Stiefeln.“
JPMorgan senkte vergangene Woche das Kursziel für die Tesla-Aktie von 135 auf 120 US-Dollar mit der Begründung: „Uns fällt kein vergleichbarer Fall in der Automobilgeschichte ein, in dem eine Marke so schnell so viel Wert verloren hat.“ Am Montag schloss die Aktie bei 238,01 US-Dollar.
Der Absturz markiert eine spektakuläre Trendwende für Shortseller. Jahrelang galt Tesla als eine der riskantesten Wetten an der Wall Street, da die Aktie in der Vergangenheit immer wieder gegen skeptische Investoren aufstieg. Trotz der jüngsten Gewinne belaufen sich die kumulierten Verluste für Shortseller seit dem Börsengang 2010 jedoch auf 64,5 Milliarden US-Dollar.
Die Zahl der leerverkauften Tesla-Aktien ist in den vergangenen vier Wochen um 16,3 Prozent auf 71,5 Millionen gestiegen, was 2,6 Prozent des gesamten Aktienbestands entspricht. Dieser Anstieg fällt mit einer breiteren Marktkorrektur zusammen, die durch Sorgen über die wirtschaftlichen Folgen der protektionistischen Handelspolitik der US-Regierung unter Donald Trump ausgelöst wurde.
Tesla selbst hat gewarnt, dass die neuen Handelszölle des US-Präsidenten zu Vergeltungsmaßnahmen führen und die Produktionskosten in den USA weiter in die Höhe treiben könnten. Die schwachen Quartalszahlen im Januar verstärkten den Druck auf die Aktie zusätzlich.
Noch 2020 war Tesla mit rund 300 Millionen leerverkauften Aktien eine der meistgeshorteten Aktien an der Wall Street. Doch ein Kursanstieg von mehr als 1.500 Prozent bis Mitte 2021 zwang viele Shortseller zum Rückzug. Musk nutzte den Höhenflug, um sich öffentlich über die Investoren lustig zu machen, die auf fallende Kurse gesetzt hatten.
Doch nun schlagen die Kritiker zurück. „Viele dieser Momentum-Aktien sind im Grunde glorifizierte Memecoins“, sagt Marc Cohodes, ein erfahrener Shortseller aus Kalifornien. „Als sie stiegen, hielten sich alle Käufer für Genies. Jetzt fallen sie – und das verursacht riesigen Schaden.“

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