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Trotz Krise: Anzahl der Startup-Investments auf Rekordniveau

Obwohl einige deutsche Jungunternehmen schwer unter der Krise gelitten haben, stieg die Anzahl der Investments in Startups im letzten Jahr an – die Höhe investierten Summen ging jedoch zurück.

Im Vergleich zu 2019 erhielten im letzten Jahr mehr deutsche Startups frisches Kapital. So stieg die Zahl der getätigten Finanzierungsrunden um rund sechs Prozent auf insgesamt 743 Investments an – ein neuer Rekordwert. Das geht aus dem neuen Startup-Barometer der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hervor.

Rückgang bei großen Deals

Obwohl die Zahl der Finanzierungsrunden angestiegen ist, wurde im vergangenen Jahr insgesamt weniger Geld investiert. Der Gesamtinvestitionswert sank 2020 um 15 Prozent ab – auf 5,3 Milliarden Euro. Das liegt vor allem an dem Rückgang der Großdeals: „Es gibt zwar einen Corona-Effekt bei den Risikokapitalinvestitionen, dieser beschränkt sich aber in erster Linie auf den Rückgang bei sehr großen Deals“, beobachtet Hubert Barth, Vorsitzender der Geschäftsführung von EY Deutschland. Letztes jahr gab es demnach deutlich weniger Deals mit einem Investitionsvolumen über 100 Millionen Euro als noch 2019. 

Die meisten Investitionen flossen im letzten Jahr nach Berlin und Bayern. In der Hauptstadt stieg die Zahl der Finanzierungsrunden um 20 Prozent auf insgesamt 314 an. In Bayern wurden 36 Prozent mehr Deals abgeschlossen – die Zahl der Deals lag damit bei 176. Überraschenderweise haben die größeren Startup-Standorte deutlich weniger Investments verzeichnen können. In NRW sank die Anzahl der Transaktionen um 29 Prozent, in Baden-Württemberg um 17 und in Hamburg um 15 Prozent.

E-Commerce und Gesundheitssektor sind die Gewinner

Es zeigen sich ebenfalls Abweichungen bei den Branchen, für die sich 2020 besonders viele Investoren begeistern konnten. Thomas Prüver, Partner bei EY, erklärt:  „Vor allem sehen wir Veränderungen bei den Branchen, in die das Geld fließt. Eindeutige Gewinner des letzten Jahres waren die Bereiche Health und E-Commerce, in die jeweils deutlich höhere Summen investiert wurden. Auf der anderen Seite schrumpfte das Investitionsvolumen bei Mobilitäts-Startups und Fintechs kräftig.“ Die Coronakrise sorgte demnach für einen deutlichen Umschwung in der Startup-Szene, die Investoren halten im Vergleich zu 2019 nun andere Branchen für unterstützenswert.

Das von vielen Experten vorhergesagte „Startup-Sterben“ ist zum Glück bislang ausgeblieben. Für eine Entwarnung sei es jedoch noch zu früh, meint Prüver: „Aufgrund der ausgesetzten Insolvenzanmeldungspflicht ist nicht klar, wie es tatsächlich um die vielen kleinen Unternehmen steht, die nicht im Investorenfokus stehen und womöglich vollständig mit Eigenmitteln finanziert sind.“

Nina Rath ist Bachelor of Science in Marketing und als Journalistin unsere Expertin für tagesaktuelle News, die Marketer, Selbstständige und Unternehmer interessieren.

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