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Trump-Administration kippt Technikzölle – nur vorübergehend

Am Freitagabend ließ ein Eintrag der US-Zollbehörde kurzzeitig aufatmen: Eine Liste von Elektronikprodukten, darunter Laptops, Tablets, Apple Watches und Halbleitertechnik, wurde von den „reciprocal tariffs“ ausgenommen – zumindest auf den ersten Blick. Bereits am Wochenende ruderte die Trump-Administration jedoch zurück. Präsident Trump selbst bezeichnete die vermeintlichen Ausnahmen am Sonntag auf seiner Plattform Truth Social als „nicht existent“.

Tatsächlich sollen die betroffenen Produkte – sie machten 2024 rund 100 Milliarden US-Dollar an US-Importen aus China aus – lediglich in eine andere Kategorie von Strafzöllen überführt werden. Konkret ist eine neue Sanktionsrunde im Rahmen einer Section-232-Untersuchung zu nationaler Sicherheit im Technologiesektor geplant. Diese betrifft insbesondere Halbleiter und daran gekoppelte Konsumelektronik.

Handelsberater Peter Navarro stellte am Sonntag klar: „Keine Ausnahmen, keine Ausschlüsse.“ Auch Handelsminister Howard Lutnick bekräftigte, dass die jetzt „ausgenommenen“ Geräte in wenigen Monaten mit neuen Sonderzöllen belegt werden. Eine dauerhafte Entlastung für die Branche sei nicht vorgesehen.

Die unmittelbare Marktreaktion fiel dennoch positiv aus. Am Sonntagabend zogen Tech-Aktien leicht an, etwa Samsung (+1,81 %), HP (+2,49 %) und Microsoft (+1,86 %). Investoren hofften kurzfristig auf Kostenstabilität in einem ansonsten inflationären Umfeld. Doch das regulatorische Hin und Her wirkt zunehmend als Belastung: Analysten sprechen von einer „Zoll-Achterbahn“, die die Investitionsbereitschaft dämpft und Verbraucher verunsichert.

Die Auswirkungen sind spürbar: Der Konsumklimaindex fiel zuletzt spürbar, Notenbanker wie Neel Kashkari sprechen von einem „Vertrauensschock“, wie ihn zuletzt nur die Pandemie ausgelöst habe. Gleichzeitig warnen Ökonomen wie Ray Dalio vor einer Rezession, sollten die Unsicherheiten nicht zügig aufgelöst werden.

Während Trump die Tarife als Hebel zur Stärkung der US-Industrie preist – samt Vision von Millionen Amerikanern, die iPhones zusammenschrauben –, sehen Branchenvertreter den Vorstoß skeptisch. Die Verlagerung der Elektronikfertigung in die USA sei weder realistisch noch wirtschaftlich tragfähig, heißt es vom Branchenverband ITI.

Letztlich zeigt sich ein vertrautes Muster: Politische Rhetorik überlagert wirtschaftliche Realität. Unternehmen wie Apple, deren Wertschöpfung tief in China verwurzelt ist, bleiben Spielball einer erratischen Handelspolitik. Und Washington liefert keine Klarheit, sondern verschiebt Probleme in neue „Buckets“ – diesmal unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit.

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