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Venture Global startet LNG-Produktion in neuer Anlage und plant Milliarden-Börsengang
Venture Global bereitet den Start der Produktion in seiner zweiten großen LNG-Anlage an der US-Golfküste vor, während das Unternehmen einen der größten Energie-Börsengänge des Jahres plant. Die Plaquemines-Anlage in Louisiana erhielt diese Woche wichtige regulatorische Genehmigungen und soll in Kürze den Betrieb aufnehmen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen mitteilten.
Mit einer Kapazität von 20 Millionen Tonnen pro Jahr wird die Plaquemines-Anlage, die achte große LNG-Exportanlage der USA, über ein Fünftel der aktuellen US-LNG-Kapazität ausmachen. Dies entspricht fast dem Vierfachen der deutschen LNG-Importe im Jahr 2023. Der erste Tanker, die Venture Bayou, hat bereits am Terminal angedockt, um die Verladung der ersten Ladung vorzubereiten.
Das Projekt markiert einen weiteren Meilenstein für Venture Global, das sich seit der Inbetriebnahme seines ersten Terminals, Calcasieu Pass, im März 2022 schnell entwickelt hat. Damals profitierte das Unternehmen von den steigenden Gaspreisen nach Russlands Invasion in die Ukraine. Venture Global plant, seine Exportkapazität mit weiteren Projekten auf 100 Millionen Tonnen jährlich auszubauen, was die Produktion ganzer Länder übertreffen würde.
Parallel zur Inbetriebnahme bereitet das Unternehmen einen Börsengang vor, mit dem es 3 bis 4 Milliarden Dollar einnehmen will. JPMorgan, Goldman Sachs und Bank of America beraten den Prozess, der laut Bloomberg-Daten zu den größten Energie-Listings der USA zählen könnte. Venture Globals Unternehmenswert wird auf 100 Milliarden Dollar geschätzt, einschließlich hoher Schulden, die zur Finanzierung der Anlagen aufgenommen wurden.
Die Finanzierung von mehr als 20 Milliarden Dollar für Plaquemines wurde in nur 30 Monaten nach der endgültigen Investitionsentscheidung umgesetzt — eine bemerkenswert kurze Zeit in einer Branche, die für Verzögerungen bekannt ist.
Trotz der Erfolge sieht sich Venture Global jedoch mit Milliardenforderungen in Schiedsverfahren konfrontiert. Europäische Energieunternehmen wie BP und Shell werfen dem Unternehmen vor, vertraglich zugesicherte Lieferungen zugunsten von Verkäufen auf dem Spotmarkt zurückgehalten zu haben, um von den hohen Preisen zu profitieren. Venture Global weist die Vorwürfe zurück und beruft sich auf „force majeure“ aufgrund technischer Probleme bei der Stromversorgung.
Die Inbetriebnahme der Anlage erfolgt kurz vor dem Amtsantritt von Donald Trump, dessen Administration die amerikanische Energie-Dominanz betonen will. Der Börsengang könnte von dieser politischen Dynamik profitieren, da Energiesicherheit unter der neuen Regierung verstärkt in den Fokus rückt. Experten loben zudem die beeindruckende Wachstumsrate des privat geführten Unternehmens, das sich in einem umkämpften Markt etablieren konnte.
Die USA haben sich 2022 zum weltweit größten LNG-Exporteur entwickelt und dürften bis 2028 ihre Kapazität durch Projekte wie Plaquemines weiter massiv ausbauen.