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Wendepunkte im Business: Wie Pivoting Unternehmen retten kann
Der Begriff „Pivoting“ ist in der Startup-Welt weit verbreitet und beschreibt eine strategische Änderung in der Geschäftsmodell-, Produkt- oder Marktausrichtung eines Unternehmens. Für viele Startups ist Pivoting nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit, um langfristig erfolgreich zu sein. Was genau hinter dem Konzept des Pivoting steckt, zeigen wir dir hier.
Pivoting bezeichnet eine grundlegende Veränderung in der Geschäftsstrategie eines Unternehmens. Dies kann viele Formen annehmen, wie beispielsweise das Ändern des Zielmarktes, das Überarbeiten des Produkts oder das Anpassen des Geschäftsmodells. Ein Pivot wird oft durchgeführt, wenn ein Startup feststellt, dass die ursprüngliche Strategie nicht den gewünschten Erfolg bringt oder auf unerwartete Hindernisse stößt.
In der dynamischen und oft unvorhersehbaren Welt der Startups ist Flexibilität entscheidend. Die Fähigkeit, schnell auf Marktveränderungen, Kundenfeedback und technologische Entwicklungen zu reagieren, kann den Unterschied zwischen Erfolg und Scheitern ausmachen. Pivoting ermöglicht es Startups, ihre Ressourcen effektiver zu nutzen, neue Chancen zu ergreifen und sich an die Bedürfnisse des Marktes anzupassen.
Die Schritte zum erfolgreichen Pivoting
Ein erfolgreicher Pivoting-Prozess in einem Startup beginnt mit dem Sammeln und Analysieren von Daten sowie dem Einholen von Kundenfeedback. Diese fundierte Informationsbasis ist unerlässlich, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Im nächsten Schritt gilt es, die spezifischen Probleme des aktuellen Geschäftsmodells zu identifizieren. Hierbei ist zu klären, ob die Schwierigkeiten im Produkt, am Markt oder an der Zielgruppe liegen.
Auf Grundlage der gesammelten Daten und Erkenntnisse wird ein neuer Geschäftsansatz entwickelt. Dieser kann verschiedene Formen annehmen, wie zum Beispiel eine Anpassung des Produkts, eine Neuausrichtung des Marktes oder eine grundlegende Änderung des Geschäftsmodells. Ein entscheidender Aspekt bei der Durchführung eines Pivots ist die klare und offene Kommunikation mit dem Team, den Investoren und den Kunden. Es ist wichtig, die Gründe für die Veränderung sowie die erwarteten Vorteile transparent zu erläutern.
Die Umsetzung des neuen Ansatzes sollte sorgfältig geplant und durchgeführt werden. Dabei ist es essenziell, den Prozess kontinuierlich zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen. Ein Pivot ist selten eine einmalige Aktion, sondern vielmehr ein iterativer Prozess, der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit erfordert. Nur durch eine fortlaufende Evaluation und Optimierung kann ein Startup die Herausforderungen meistern und den vollen Nutzen aus einem Pivot ziehen.
Die Herausforderungen beim Pivoting
Pivoting ist nicht ohne Risiken und Herausforderungen und erfordert oft grundlegende Veränderungen in der Unternehmenskultur und -struktur. Eine der größten Herausforderungen stellt das Ressourcenmanagement dar. Ein Pivot kann beträchtliche finanzielle und personelle Ressourcen beanspruchen, weshalb es unerlässlich ist, diese sorgfältig zu planen und zu verwalten.
Ein weiterer kritischer Punkt betrifft die Teamdynamik. Ein Pivot kann innerhalb des Teams Unsicherheiten und Spannungen erzeugen. In solchen Situationen spielt eine transparente Kommunikation eine zentrale Rolle. Die Einbindung des Teams in den Entscheidungsprozess ist entscheidend, um Vertrauen und Unterstützung zu gewinnen.
Ein zusätzliches Risiko besteht in der Marktakzeptanz. Es besteht immer die Möglichkeit, dass der neue Ansatz nicht den erhofften Erfolg erzielt. Dieses Risiko kann jedoch durch eine gründliche Marktanalyse und das Einholen von Kundenfeedback reduziert werden. Indem man die Bedürfnisse und Erwartungen des Marktes versteht, kann man die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass der Pivot erfolgreich ist.
Berühmte Beispiele für erfolgreiche Pivots
Instagram: Ursprünglich als Burbn gestartet, eine App, die sich auf das Einchecken an Orten spezialisierte, erkannten die Gründer schnell, dass die Foto-Teilen-Funktion der beliebteste Aspekt ihrer App war. Sie entschieden sich, den Fokus komplett auf das Teilen von Fotos zu legen, und so wurde Instagram geboren.
Twitter: Twitter begann als Podcasting-Plattform namens Odeo. Als Apple jedoch iTunes mit integrierten Podcasts einführte, war Odeo gezwungen, sich neu zu orientieren. Das Unternehmen entwickelte eine Mikroblogging-Plattform, die heute als Twitter bekannt ist.
Slack: Vor seiner jetzigen Form als beliebtes Kommunikationstool für Unternehmen war Slack ein Online-Spiel namens Glitch. Als das Spiel nicht den erhofften Erfolg brachte, konzentrierte sich das Team auf die interne Kommunikationstechnologie, die sie während der Entwicklung des Spiels genutzt hatten.
Samuel Altersberger ist Redakteur beim GewinnerMagazin. Vor seiner Arbeit beim DCF Verlag war er bereits sechs Jahre als freier Autor tätig und hat während dieser Zeit auch in der Marketing Branche gearbeitet.