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Ratgeber

Werteorientierung: Wie Unternehmen verlässliche Partner werden

Die heutige Geschäftswelt ist geprägt von immer schneller werdenden Veränderungen, technologischen Fortschritten und einem hohen Wettbewerbsdruck. Doch während Innovation und Effizienz im Mittelpunkt der unternehmerischen Diskussion stehen, wird ein Faktor häufig unterschätzt, der für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens essenziell ist: die Werteorientierung. Unternehmen, die klare Werte vertreten und diese in ihren täglichen Entscheidungen und Handlungen widerspiegeln, bauen nicht nur Vertrauen bei ihren Kunden und Partnern auf, sondern schaffen auch eine starke Unternehmenskultur, die ihre Mitarbeitenden langfristig motiviert und bindet.

Unter Werteorientierung versteht man die bewusste Ausrichtung von Unternehmen an ethischen Grundsätzen, Prinzipien und Leitlinien. Es geht dabei um mehr als reine Zielsetzungen oder wirtschaftliche Interessen. Werteorientierte Unternehmen haben ein klares Selbstverständnis, was „richtig“ und „falsch“ ist, und integrieren diese Überzeugungen in ihr Geschäftsmodell. Es geht um die Frage, welchen Beitrag ein Unternehmen zur Gesellschaft leisten möchte und wie es seine Beziehungen zu Kunden, Mitarbeitenden und der Umwelt gestaltet.

Die Werte eines Unternehmens können unterschiedlich ausgerichtet sein, etwa auf soziale Verantwortung, Nachhaltigkeit, Transparenz, Respekt oder Integrität. Sie bieten Orientierung für das tägliche Handeln und die Entscheidungen, die das Unternehmen trifft.

Warum ist Werteorientierung wichtig?

In einer globalisierten und transparenten Welt ist die Haltung eines Unternehmens gegenüber ethischen Fragen und sozialen Herausforderungen zunehmend wichtig. Konsumenten, Investoren und Mitarbeitende achten immer stärker auf die Grundwerte und die Kultur eines Unternehmens. Dies hat mehrere Gründe:

Vertrauensaufbau und Kundenbindung: Kunden bevorzugen zunehmend Unternehmen, die eine klare Wertehaltung haben und Verantwortung für ihre Entscheidungen übernehmen. Ein werteorientiertes Unternehmen gewinnt das Vertrauen der Kunden, was wiederum zu einer stärkeren Kundenbindung führt. Kunden identifizieren sich stärker mit Unternehmen, die ihre persönlichen Werte teilen.

Mitarbeitergewinnung und -bindung: Besonders für die jüngere Generation, die sogenannten Millennials und die Generation Z, spielt die Wertehaltung eines Unternehmens eine zentrale Rolle bei der Jobwahl. Sie möchten nicht nur einen Job haben, sondern für eine Organisation arbeiten, die ihren Überzeugungen entspricht und gesellschaftliche Verantwortung übernimmt.

Reputation und Krisenfestigkeit: Werteorientierte Unternehmen sind in der Regel resistenter gegen Krisen. Sie haben sich bereits durch ihr Handeln und ihre Werte das Vertrauen ihrer Stakeholder verdient und können dadurch besser durch Krisenzeiten navigieren. Ein Unternehmen, das für Integrität und Transparenz steht, wird in einer Krise weniger Schaden an seinem Ruf nehmen als ein Unternehmen, das allein auf Profit ausgerichtet ist.

Langfristiger wirtschaftlicher Erfolg: Studien zeigen, dass werteorientierte Unternehmen langfristig erfolgreicher sind. Die Orientierung an Werten wirkt sich positiv auf das interne Klima und die Zusammenarbeit aus, was zu höherer Produktivität, Kreativität und Innovationskraft führen kann.

Wie finden Unternehmen ihre Werte?

Werte können nicht einfach verordnet werden; sie müssen authentisch und für das gesamte Unternehmen nachvollziehbar sein. Die Ermittlung und Festlegung der Unternehmenswerte sollte deshalb ein reflektiver Prozess sein, an dem Führungskräfte, aber auch Mitarbeitende beteiligt sind. Einige Fragen, die dabei helfen können, die Werte eines Unternehmens zu identifizieren, sind:

  • Wofür möchten wir stehen? Unternehmen sollten sich fragen, welches Image sie in der Öffentlichkeit und bei ihren Kunden haben wollen.
  • Was erwarten unsere Kunden und unsere Mitarbeitenden von uns? Der Austausch mit den Stakeholdern gibt wertvolle Hinweise darauf, welche Werte von Bedeutung sind.
  • Welche Prinzipien leiten unsere täglichen Entscheidungen? Werte wie Ehrlichkeit, Transparenz oder Nachhaltigkeit können einen starken Einfluss auf Entscheidungsprozesse haben und sollten daher bewusst formuliert werden.

Diese Werte sollten klar und einfach verständlich sein und sich nicht nur auf eine schöne Vision oder eine einmalige Imagekampagne beschränken. Stattdessen müssen sie in der DNA des Unternehmens verankert sein und das Handeln auf allen Ebenen leiten.

Umsetzung von Werteorientierung im Unternehmensalltag

Ein Unternehmen, das seine Werte ernst nimmt, muss sie in allen Bereichen des täglichen Handelns umsetzen und leben. Das ist nicht immer einfach und erfordert einen kontinuierlichen Einsatz. Die folgenden Schritte helfen dabei, Werteorientierung im Unternehmen zu verankern:

Wertekommunikation: Die Werte eines Unternehmens müssen klar kommuniziert und sichtbar gemacht werden. Dies kann durch die Veröffentlichung eines Wertekanons auf der Unternehmenswebseite oder durch regelmäßige interne und externe Kommunikation geschehen. Es reicht jedoch nicht aus, die Werte nur schriftlich festzuhalten – die Kommunikation muss authentisch und kontinuierlich erfolgen.

Führungskräfte als Vorbilder: Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung von Werteorientierung. Sie sollten die Unternehmenswerte selbst leben und vorleben, da ihre Handlungen als Orientierung für das gesamte Unternehmen dienen. Werte wie Transparenz und Ehrlichkeit können beispielsweise durch regelmäßige Mitarbeitergespräche und Feedbackrunden gefördert werden. Führungskräfte sollten stets authentisch agieren und aufzeigen, wie die Werte im Alltag umgesetzt werden.

Werte in Entscheidungsprozesse integrieren: Entscheidungen sollten immer im Einklang mit den Unternehmenswerten stehen. Dies kann auch bedeuten, kurzfristig auf Umsatz zu verzichten, um langfristig vertrauensvolle Beziehungen zu sichern. Ein Unternehmen, das sich beispielsweise für Umweltfreundlichkeit ausspricht, sollte seine Produktion so umstellen, dass möglichst wenig Ressourcen verbraucht und Emissionen reduziert werden.

Wertemanagement und Evaluation: Werteorientierung sollte nicht nur ein statisches Konzept sein. Es ist wichtig, regelmäßig zu überprüfen, ob die festgelegten Werte tatsächlich noch mit den aktuellen Bedürfnissen und Erwartungen der Stakeholder übereinstimmen. Eine kontinuierliche Evaluation, beispielsweise durch Mitarbeiterbefragungen oder Feedbackgespräche, hilft, die Werte auf ihre Aktualität und Umsetzung zu überprüfen.

Corporate Social Responsibility (CSR) als praktische Umsetzung: Ein wesentlicher Teil der Werteorientierung ist das Engagement für soziale und ökologische Projekte. Durch CSR-Aktivitäten können Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung nachkommen und ihre Werte aktiv ausleben. Dies reicht von fairen Arbeitsbedingungen über umweltfreundliche Produktionsweisen bis hin zu gesellschaftlichem Engagement.

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Samuel Altersberger ist Redakteur beim GewinnerMagazin. Vor seiner Arbeit beim DCF Verlag war er bereits sechs Jahre als freier Autor tätig und hat während dieser Zeit auch in der Marketing Branche gearbeitet.

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