Ratgeber
Wettbewerbsvergleich: Wie Unternehmen ihren Kunden stets einen Mehrwert bieten
Ein Wettbewerbsvergleich – oder auch Benchmarking – ist für Unternehmen ein entscheidendes Werkzeug, um sich in einem wettbewerbsintensiven Markt zu behaupten und ihre Marktstellung kontinuierlich zu verbessern. Dabei geht es nicht nur darum, zu analysieren, wie das eigene Unternehmen im Vergleich zu anderen steht, sondern auch darum, Stärken und Schwächen zu erkennen und Optimierungspotenziale zu heben.
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Ein Wettbewerbsvergleich bezeichnet den systematischen Vergleich von Unternehmensleistungen mit denen der Mitbewerber. Ziel ist es, eigene Geschäftsprozesse, Produkte, Dienstleistungen oder die Marktposition zu evaluieren und dadurch wichtige Erkenntnisse zur Weiterentwicklung zu gewinnen. Der Vergleich kann auf unterschiedliche Bereiche angewandt werden, etwa auf Produktqualität, Preis-Leistungs-Verhältnis, Kundenzufriedenheit oder technologische Innovationen.
Methoden des Wettbewerbsvergleichs
Quantitative und qualitative Analyse
Der Wettbewerbsvergleich lässt sich auf verschiedene Arten durchführen, abhängig davon, welches Ziel das Unternehmen verfolgt und welche Daten zur Verfügung stehen. Eine erste Methode ist die Kombination von quantitativer und qualitativer Analyse. Die quantitative Analyse konzentriert sich auf messbare Kennzahlen wie Umsatz, Marktanteil, Produktionskosten oder Kundenbewertungen. Diese Zahlen sind häufig leicht zugänglich und ermöglichen einen objektiven Vergleich mit anderen Unternehmen. Im Gegensatz dazu untersucht die qualitative Analyse nicht-messbare Faktoren, wie etwa das Image, die Kundenloyalität, die Innovationskraft oder die Unternehmenskultur. Dieser qualitative Ansatz hilft dabei, Einblicke in die Wahrnehmung und die emotionale Bindung der Kunden zu gewinnen, die für das Markenimage und die Kundenbindung entscheidend sein können.
Marktforschung und Datenanalyse
Eine weitere Methode ist die Marktforschung und Datenanalyse. Dabei werden verschiedene Informationen gesammelt und ausgewertet, um die Marktposition des eigenen Unternehmens sowie die Strategien der Wettbewerber besser zu verstehen. Die Marktforschung kann dabei sowohl Primär- als auch Sekundärforschung umfassen – also direkte Befragungen und Interviews oder die Analyse von öffentlich zugänglichen Quellen, wie Marktstudien und Branchenberichten. Diese Methodik liefert wertvolle Einblicke, die für eine gezielte Strategieentwicklung genutzt werden können.
SWOT-Analyse
Auch die SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) ist eine weit verbreitete Methode im Wettbewerbsvergleich. Sie dient dazu, die eigenen Stärken und Schwächen sowie externe Chancen und Risiken zu identifizieren und so eine fundierte Basis für die Weiterentwicklung der Wettbewerbsstrategie zu schaffen. Die SWOT-Analyse ermöglicht es, die eigenen Fähigkeiten und Potenziale im direkten Vergleich zu den Konkurrenten zu bewerten und daraus gezielte Maßnahmen abzuleiten.
Kundenfeedback und Social Listening
Kundenfeedback und Social Listening bieten ebenfalls wichtige Informationen für den Wettbewerbsvergleich. Durch das Einholen von Kundenfeedback und das gezielte Monitoring von Social-Media-Kanälen – auch als Social Listening bezeichnet – erhält das Unternehmen direkten Zugang zur Meinung der Kunden über das eigene Angebot sowie zu Trends, Kundenbedürfnissen und möglichen Problemen. Social Listening ist besonders hilfreich, um frühzeitig Stimmungen und Erwartungen im Markt zu erkennen und darauf zu reagieren.
Benchmarking auf Branchenebene
Schließlich gibt es das Benchmarking auf Branchenebene, bei dem die wesentlichen Kennzahlen und bewährten Verfahren innerhalb einer Branche verglichen werden. Dies hilft Unternehmen, ihre eigene Effizienz und Effektivität im Vergleich zu anderen in der Branche zu überprüfen. Ein branchenübergreifender Vergleich kann darüber hinaus inspirierende Ansätze und Ideen für Prozessinnovationen liefern, die möglicherweise aus anderen Branchen adaptiert werden können, um die Wettbewerbsposition zu stärken.
Phasen eines erfolgreichen Wettbewerbsvergleichs
Ein systematischer Wettbewerbsvergleich ist in der Regel in mehrere Phasen unterteilt. Diese Phasen helfen, die Analyse gezielt durchzuführen und die Ergebnisse optimal zu nutzen.
Phase 1: Zielsetzung und Planung
In der ersten Phase werden die Ziele des Wettbewerbsvergleichs klar definiert. Dazu gehört die Festlegung, welche Aspekte analysiert werden sollen und welche Ziele das Unternehmen mit dieser Analyse verfolgt, beispielsweise die Verbesserung der Kundenzufriedenheit oder die Senkung der Produktionskosten.
Phase 2: Auswahl der Wettbewerber
Eine sorgfältige Auswahl der Vergleichsunternehmen ist entscheidend, um relevante und aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Hierbei werden in der Regel direkte Konkurrenten aus der gleichen Branche, oft aber auch Vorreiter anderer Branchen ausgewählt, die über wertvolle Erkenntnisse verfügen.
Phase 3: Datensammlung und Analyse
In dieser Phase werden die notwendigen Informationen gesammelt, die für den Vergleich benötigt werden. Dies umfasst sowohl quantitative als auch qualitative Daten, die aus verschiedenen Quellen stammen können, wie Marktstudien, Social Media, Fachzeitschriften oder öffentlich zugänglichen Geschäftsberichten.
Phase 4: Auswertung und Interpretation
Die gesammelten Daten werden ausgewertet und analysiert. Hierbei werden die gesammelten Informationen in ein strukturiertes Format gebracht, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten klar hervorzuheben und um die Stärken und Schwächen im Verhältnis zum Wettbewerb sichtbar zu machen.
Phase 5: Maßnahmenableitung
Basierend auf den Erkenntnissen werden konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der eigenen Wettbewerbsposition abgeleitet. Dazu gehören etwa Änderungen in der Produktstrategie, neue Marketingansätze oder Verbesserungen im Kundenservice.
Phase 6: Umsetzung und Monitoring
Im letzten Schritt werden die beschlossenen Maßnahmen umgesetzt und kontinuierlich überprüft. Ein Monitoring der Ergebnisse hilft, den Erfolg der eingeführten Maßnahmen zu kontrollieren und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Fazit: Wettbewerbsvergleich als Schlüssel zum Erfolg
Ein strukturierter Wettbewerbsvergleich kann Unternehmen helfen, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und die eigene Marktposition zu festigen. Es erfordert jedoch ein durchdachtes Vorgehen und die Bereitschaft, aus den gewonnenen Erkenntnissen gezielte Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen. Auch wenn der Aufwand für einen umfassenden Wettbewerbsvergleich hoch ist, lohnt sich dieser Schritt langfristig, um als Unternehmen wettbewerbsfähig zu bleiben und in einem dynamischen Marktumfeld erfolgreich zu sein.
Anne Kläs hat einen Master of Education in Französisch und Religion, ist Expertin für hochwertigen Content und beim Gewinnermagazin für das Führen von Unternehmer-Interviews verantwortlich.