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UniCredit sichert sich 9% an Commerzbank – Tür für Fusion geöffnet

Die italienische Großbank UniCredit hat überraschend einen 9-prozentigen Anteil an der Commerzbank erworben, was die Diskussion über eine mögliche Fusion mit dem deutschen Institut neu entfacht. UniCredit, unter der Führung von CEO Andrea Orcel, investierte bis zu 1,4 Milliarden Euro, um zunächst einen 4,5-prozentigen Anteil von der deutschen Finanzagentur und eine ähnliche Menge an Aktien auf dem freien Markt zu erwerben. Dies macht UniCredit nach der Bundesregierung zum zweitgrößten Aktionär der Commerzbank.

Die Übernahme kam überraschend. Die deutsche Regierung, die vergangene Woche angekündigt hatte, ihren 16,5-prozentigen Anteil an der Commerzbank schrittweise zu verkaufen, wurde laut Insiderkreisen nicht vorab über UniCredits Pläne informiert. Die Entscheidung von UniCredit, den gesamten 4,5-prozentigen Paketanteil zu erwerben, überraschte auch deutsche Beamte, die erwartet hatten, dass mehrere Investoren beteiligt wären.

UniCredit hat signalisiert, dass es sich vorbehalte, seinen Anteil an der Commerzbank über 9,9 Prozent zu erhöhen, dies jedoch von finanziellen Parametern abhängen werde. Die Commerzbank zeigte sich offen für Gespräche und werde laut Insidern die Pläne von UniCredit mit „offenem Geist“ prüfen.

Die Nachricht sorgte für einen Kursanstieg der Commerzbank-Aktien um fast 20 Prozent, während die UniCredit-Aktie in Mailand um ein Prozent zulegte. Mit dieser strategischen Beteiligung rückt eine Konsolidierung im europäischen Bankensektor, die lange Zeit durch politische und regulatorische Hürden blockiert wurde, wieder in den Fokus. UniCredit, die auch die HypoVereinsbank in München besitzt, könnte mit der Commerzbank einen starken deutschen Player schaffen, der es mit der Deutschen Bank aufnehmen könnte.

Nicht alle begrüßen die Übernahme. Eine führende deutsche Gewerkschaft kündigte an, „mit allen Mitteln“ gegen eine Übernahme durch UniCredit zu kämpfen und kritisierte den Verkauf als „völlig naiv“. Dennoch erklärte das deutsche Finanzministerium, dass UniCredit das „bei weitem“ höchste Angebot abgegeben habe und der Verkauf nach wirtschaftlichen Effizienzprinzipien erfolgte.

Die Beteiligung von UniCredit erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Commerzbank angekündigt hat, dass ihr Vorstandsvorsitzender Manfred Knof am Ende seiner Amtszeit zurücktreten wird, was die Unsicherheit über die Zukunft der Bank weiter verstärkt.

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