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Nikita Udovichenko
© Nikita Udovichenko

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Nikita Udovichenko: „Ich bin wie Big Brother für meine Kunden!“

Nikita Udovichenko bietet das vielleicht beste Fitnesstraining der Welt an: Er produziert Bodybuilding-Champions mit Ansage und analysiert seine Kunden bis ins kleinste Detail – mit durchschlagendem Erfolg. In diesem Interview lernt ihr zudem, welches Mindset ein echter Champion braucht, wo der Fitness-Markt der Zukunft liegt und warum Fitness für Unternehmer ein Pflichtthema ist.

Nikita Udovichenko, willkommen im GEWINNERmagazin: Man findet beim Recherchieren nicht so viel über dich, außer deinen Instagram-Account. Wer bist du und was bietest du den Leuten an?

Nikita Udovichenko: Ich biete ein Online-Fitnesscoaching an. Das geht über Ernährung, Training und Gesundheit hin zur Beantwortung allgemeiner Fragen. Zu Nikita Udovichenko kommen Geschäftsleute, die ihre Fitness verbessern möchten, um effizienter zu arbeiten und gesünder zu leben. Denn je gesünder du bist, desto effizienter kannst du arbeiten. Zu meinen Klienten zählen aber auch Profisportler, die bei den olympischen Spielen teilnehmen oder bei der NBA spielen. Hat jemand körperlichen Optimierungsbedarf, kommt er zu mir und das Problem wird gelöst.

Das ist das Spezialgebiet von Nikita Udovichenko

Also körperliche Probleme im Fitnessbereich sind dein Spezialgebiet?

Ja, alles was mit Gesundheit, Ernährung und Training zu tun hat. Jeder, der erfolgreich im Business ist, weiß: wenn die Gesundheit streikt, kann man nicht mehr 100 Prozent geben. Wenn man beispielsweise nur noch sechs Stunden Schlaf braucht, weil man fitter ist, hat man mehr produktive Zeit zum Arbeiten.

Es ist nicht üblich, dass ein Fitnesscoach einen Master in Biochemie und Engineering hat. Wie unterscheidest du dich in deiner Arbeitsweise von anderen Trainern?

Viele Leute in der Fitnessszene legen den größten Fokus darauf, viel Content zu erstellen. Für die sind Klicks und Views sehr wichtig. Im einen Monat sagen sie, man soll das und das machen, im nächsten Monat ist das gleiche Verhalten plötzlich ein No-Go. Hauptsache, die Klicks passen. Davon distanziere ich mich komplett. Ich bin weder auf Youtube vertreten, noch poste ich besonders viel. Meine Herangehensweise ist ganz anders. Gerade bin ich zum Beispiel in Moskau. Da hat mich ein Forschungszentrum gebeten, über ein paar Daten zu gucken und Ihnen zu helfen, ihre Forschung zu interpretieren. Sie haben explizit nach meiner Meinung gefragt. So ein Institut würde vermutlich keinen Youtuber fragen, der jeden Monat etwas anderes behauptet.

„Ich informiere mich nicht im Netz, mein Wissen ist komplett aus erster Hand.“

Ich konzentriere mich auf meine Arbeit, beschäftige mich also offline mit der Thematik. Den ganzen Youtube- und Facebookcontent schaue ich mir gar nicht an. Ich werde in die Forschung eingeladen, einige Kunden senden mir jeden Tag ihre Blutwerte zu. Ich informiere mich nicht im Netz, mein Wissen ist komplett aus erster Hand. In meinen zwölf Jahren habe ich natürlich einiges an Erfahrung aufbauen können.

Nikita Udovichenko, du arbeitest also auf einem sehr hohen Level…

Ja, deshalb kommen die Leute auch ohne viel Werbung auf mich zu. Meine Kunden wissen, dass sie in guten Händen sind. Die Leute schwirren online durch einen Wald an Infos, aber wissen nicht, welcher Meinung sie vertrauen sollen. Egal, was man googelt, es gibt immer zwei Meinungen. Heutzutage will jeder Traffic generieren. Daher findet man zu jedem Thema tausend Faktenvideos. Ich habe viel Praxiserfahrung und verbreite keinen Bullshit aus dem Internet. Ganz einfach.

Das sollten Unternehmer laut Nikita Udovichenko machen

Mal angenommen, ich als Unternehmer habe einen 10 Stunden Tag. Da bleibt nicht viel Zeit für Training. Könntest du mir pauschale Tipps für meine Fitness geben? Oder kann das immer nur individuell beantwortet werden?

Nikita Udovichenko: Nehmen wir an, du arbeitest zehn Stunden am Tag, ohne Sport zu treiben. Das ist langfristig schlecht, wenn man viel Stress hat. So wirst du in einigen Monaten oder Jahren für das gleiche Arbeitspensum vielleicht 14 Stunden brauchen. Es ist also sinnig, als Unternehmer in seine Fitness und Gesundheit zu investieren. Dann kannst du in zehn Stunden das schaffen, was du jetzt eben in 14 hinkriegst. Dafür reichen schon 45-60 Minuten am Tag aus, wenn man es richtig macht. Du wirst merken, dass du viel exakter und effektiver arbeiten kannst. Es ist also kein entweder oder: Sport ist ein Muss. Ich sehe Fitness als Booster für den Alltag.

„Ich sehe Fitness als Booster für den Alltag.“

Als ich noch in der Uni gelernt habe, bin ich morgens als erster in die Bibliothek rein, abends als letzter raus und trotzdem noch zum Fitnesstraining gegangen. Um den Kopf freizukriegen und der Trägheit vorzubeugen. Wenn man den ganzen Tag vor dem Schreibtisch sitzt, wird der Körper träge. Das nimmt man dann mit in den nächsten Tag. Damit man wieder wach ist und das Gehirn vernünftig funktionieren kann, braucht man einfach körperliche Bewegung. Man muss nicht viel machen, nur eben das Richtige. Ich sehe es so, dass ich trainieren MUSS, um perfekt funktionieren zu können. Das sehe ich sowohl bei mir als auch bei meinen Klienten.

Das ist guter Sport für Unternehmer

Kann man denn allgemein sagen, was ein guter Einstieg in den Sport wäre? Soll man sich in einem Fitnessstudio anmelden oder lieber joggen gehen? Wie wichtig ist die Ernährung?

Das gehört alles zusammen, Ernährung gehört natürlich auch dazu. Welcher Sport am besten ist, ist allerdings sehr individuell. Jemand, der sehr viel wiegt, sollte zum Beispiel lieber nicht joggen gehen. Was ich jedem empfehlen kann: einfach mal den Terminkalender checken und optimieren. Wann muss ich arbeiten? Wann muss ich lernen? Und wann bleibt mir Zeit für Sport? Auch wenn du 14 Stunden am Tag arbeitest – jeder findet 45 Minuten Zeit. Wenn man die Zeit nicht hat, zu einem Fitnessstudio zu fahren, kann man auch was zu Hause machen. Die Leute, die Arbeit als Grund nehmen, um keinen Sport zu machen, reden sich raus, die entschuldigen sich nur selbst. Das ist die bittere Wahrheit. Jeder hat 45 Minuten Zeit. Der erste Schritt wäre also visuelle Planung des Alltags, um meine freien Blöcke herauszufinden. Die kann ich dann für meine Gesundheit nutzen.

So wird man zum Bodybuilding-Champion

Kommen wir nochmal zurück zu dir: Du hast fünf Bodybuilding-Champions gecoacht – das ist ja kein Zufall. Was muss man dafür mitbringen? Ist es viel Genetik oder eher das Mindset und Disziplin?

Nationaler Champion zu sein ist schon ein sehr, sehr hohes Niveau. Was alle Klienten mitgebracht haben war, dass sie absolut akkurat und präzise gearbeitet haben. Keine Tage wurden verschwendet, alle Probleme sofort behoben. Klar spielt die Genetik eine Rolle, aber das Mindset ist am wichtigsten.

Die kurioseste Geschichte habe ich mit dem isländischen Bodybuildingmeister 2019 erlebt: Er war ein Jahr vorher noch eher pummelig, hatte also wirklich wenig mit Sport zu tun. Er hat jede Woche Fortschritte gemacht und sehr stark mitgearbeitet. Zwei Monate vor den Meisterschaften haben wir spontan beschlossen, ihn anzumelden. Er hat mir Bilder von den anderen Teilnehmern gezeigt, ich habe dann gesagt „das können wir machen, wir haben Chancen!“.

Wir haben es dann durchgezogen: Er war der jüngste und kleinste von der Körpergröße her. Das ist beim Bodybuilding ein Nachteil, weil da subjektiv das Auge der Jury entscheidet. Trotzdem haben wir das Ding geholt. Sein Vorteil gegenüber den anderen war, dass da Systematik hinter war. Alles war präzise vorgeplant. Und wenn alles vorstrukturiert ist, dann muss man sich für den Erfolg nur noch an den Plan halten. Nur ausführen und fertig. Das haben alle meine Meister gemeinsam, ich mache extrem detaillierte Pläne, die sie dann präzise ausführen. Dadurch haben auch meine letzten fünf Klienten aus dem Bodybuilding Business, die an Meisterschaften teilgenommen haben, alle den ersten Platz geholt. Alle.

Ist es denn wirklich nur Disziplin? Welche Rolle spielst du und was unterscheidet dich von anderen Trainern?

Andere Trainer sind vor Ort da und schauen sich alles ganz genau an. Ich bin tatsächlich selten vor Ort. Dafür habe ich aber die Daten meiner Klienten. Ich weiß alles über Sie. Daher kann ich ganz genau einsehen, wann welcher Klient was gegessen hat und wie seine Blutwerte sind. Ich werte die Daten aus und plane im Vorhinein schon, wo die Reise hingeht. So bin bin ich quasi Big Brother für meine Kunden. Ich habe die Erfahrung, um die Informationen zu verwerten und die Leute zu ihren Zielen zu führen. Das ist mein allergrößter Vorteil. Ich plane vor so gut ich kann, aber die Leute müssen den Plan durchziehen. Das heißt, ich muss den Plan richtig auswerten und die Leute müssen ihn richtig ausführen.

Seine eigene Karriere

Wie lief denn so deine eigene sportliche Karriere? Wie kamst du zu diesem Job?

Ich mache schon mein ganzes Leben lang Sport. Ich habe zuerst mit Taekwando angefangen, mit acht hatte ich fast den schwarzen Gürtel. Mein Lieblingssport war allerdings immer schon Basketball. Das wollte ich unbedingt machen. Es gab für unter 12-Jährige aber kein Basketball, also habe ich Handball gespielt, das war ja so ähnlich. Da bin ich Westdeutscher Meister geworden. Mit 12 bin ich dann zum Basketball gewechselt. Dort habe ich in der höchsten Jugendliga gespielt, obwohl ich mit 1.72 Metern immer der Kleinste war. Basketball war für meine Karriere entscheidend: Ich habe schon mit 14 mit den Herren gespielt und gesehen, wie das Mindset der Profis ist, wie viel sie zusätzlich trainieren. Ich wollte damals schon immer der Beste sein und alles optimieren. Denn: Ich hasse es zu verlieren. Ich habe mich also schon sehr früh mit Ernährung und Methodik auseinandergesetzt. Da ich mehr oder weniger mit den Profis trainiert habe, bin ich auch schon mit 12 Jahren ins Fitnessstudio gegangen.

„Ich habe schon mit 14 mit den Herren gespielt und gesehen, wie das Mindset der Profis ist, wie viel sie zusätzlich trainieren.“

Nikita Udovichenko: So kam er zum Coaching

Wie kamst du dann zum Coaching?

Zum Coaching habe ich aber erst durch meinen damaligen besten Freund gefunden. Er hatte für Bodybuilding eine top Genetik – sowas habe ich wirklich selten gesehen. Sein Trainer hat ihn allerdings komplett versemmelt. Er hat bei einem Wettbewerb mitgemacht und ist Letzter geworden. Da habe ich gesagt: das kann nicht sein. Das verdienst du nicht. Wenn du mir vertraust, mach ich dir umsonst einen Plan. Du musst denn Plan einfach nur ausführen, mehr nicht. Nach einem halben Jahr hat er unter meiner Leitung wieder bei dem gleichen Wettbewerb mitgemacht und den ersten Platz geholt. Da habe ich mir gedacht: wenn ich das mit ihm schaffe, schaffe ich das auch mit Anderen. Als ich das Ergebnis gezeigt habe, kamen auch direkt Interessenten auf mich zu. So hat das damals vor zwölf Jahren angefangen.

Warum bist du ausgewandert?

Da gibt es viele Gründe. Erstens muss ich sowieso viel rumreisen. Ich habe auch Kunden, die mich offline buchen. Dann fliege ich nach Budapest, nach Moskau, oder nach Istanbul zu meinen Kunden und so weiter. Meine Klienten sind für mich wie meine Familie. Solche Treffen sind auch für mich etwas sehr Besonderes.

„In Asien entsteht für Coaching und für Fitness ein riesiger Markt.“

Ich bin aber vor zwei Jahren nach Hongkong gezogen, weil in Asien für Coaching und für Fitness ein riesiger Markt entsteht. Ich vermute, das liegt an der fortschreitenden Individualisierung in Asien. In Deutschland hatte man schon immer mehr Zeit, am eigenen Körper zu arbeiten. Hier, in Asien kommt der Trend erst jetzt, auch an seinem eigenen Körper zu arbeiten. In Deutschland boomt der Markt leider nicht mehr so wie noch vor vor Jahren. Ich hatte schon vor meinem Umzug Freunde, die vor mir nach Hongkong sind und mit denen ich Projekte am laufen hatte. Das hat einfach Sinn ergeben.

So arbeitet Nikita

Machst du dein Coaching denn alleine oder hast du ein Team, das dich unterstützt?

Ich habe ein kleines Team. Aber das, was mit Coaching und meinen Kunden zusammenhängt, das mache ich alles alleine. Die Leute buchen ja mich und nicht irgendwen anderes. Mein Team kümmert sich um die Bürokratie, das Coding, Die Firmenstruktur und so weiter. Quasi um alles, was nicht mit Kunden und Coaching direkt zu tun hat.

Hast du selbst auch noch einen Fitnesstrainer?

Ich trainiere zwar nach wie vor, aber habe keinen Fitnesstrainer. Das ist eigentlich lustig, denn ein Trainer schadet natürlich nie. Ich habe zum Beispiel viele Hobbys, wie Schach und Klavier. Ich habe beispielsweise mehrere online Schachcoaches und wenn ich in anderen Ländern bin, suche ich mir immer einen Klavierlehrer vor Ort, um am Ball zu bleiben und besser zu werden. Beim Fitnesstraining ist es für mich aber echt schwierig, einen Trainer zu finden, der mir noch was beibringen kann. Ich habe also Leute, mit denen ich gemeinsam Trainiere, aber einen Trainer habe ich nicht.

Was steht demnächst so an? Arbeitest du auf irgendetwas hin?

Mein Leben ist so turbulent, dass ich nie genau weiß, was passiert. Wenn ich irgendwo hinfliege, buche ich nie das Rückflugticket mit, weil meistens eh noch was dazwischenkommt. Im Frühling und Herbst mache ich immer ein Bootcamp in der Türkei, wo auch Neukunden hinkommen können. Da gebe ich Trainingseinheiten und Lehrstunden über Ernährung, Hormone, Coaching und Business. Am ersten April geht’s wieder los, da freue ich mich schon richtig drauf. Die Location ist sehr schön und es ist auch toll, die Kunden mal offline zu sehen. Weiter plane ich gar nicht.

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Chefredakteur des GEWINNERmagazins, PR-Experte und Gesicht hinter den Content und Blog-Strategien von internationalen Konzernen und erfolgreichen Unternehmern aus ganz Deutschland. Mehr unter rubenschaefer.de

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